Magenerkrankungen;
2. Darmerkrankungen – und
3. Erkrankungen der Bronchien.
Eine der gewöhnlichsten Komplikationen besteht in einer mentalen Erkrankung, die sich z. B. als Melancholie oder Trübsal äußert. Menschen, deren Wesen dem entgegensteht, werden im Allgemeinen von Launenhaftigkeit geplagt. Von allen bei Grippe vorkommenden Nebenerscheinungen sind das die unangenehmsten. Andere Zustände findet man wiederum bei alten Menschen. Hier ist Pneumonie die häufigste Komplikation. Sie kann, abhängig von der Vitalität des Patienten, sechs Wochen oder länger dauern. Auch ein katarrhalischer Zustand des Instestinum ist eine bei dieser Patientengruppe oft auftretende Komplikation. Bemerkenswert bei Influenza ist, dass sie ihren Anfang stets im schwächsten Teil nimmt, in dem wir dann neben der Grippe möglicherweise einen weiteren Zustand vorfinden, der zu Bronchitis, Pneumonie oder Darmentzündung führt. Dies zeigt uns, dass die Influenza selbst keine tödliche Erkrankung ist, während die sie begleitenden Komplikationen durchaus letal sein können. Influenza ist eine epidemische Erkrankung, die meist die Bevölkerung einer bestimmten Gegend befällt. Ihr periodisches Auftreten hängt von atmosphärischen Gegebenheiten ab. Wahrscheinlich ist sie zu einem gewissen Grad kontagiös, wobei ihr die Luft als Medium dient.
Pathologie
Grippe beginnt mit
1. einem statischen Zustand des venösen Blutes und der feinen Nervenendigungen.
2. Es lassen sich keine spezifischen morbiden anatomischen Veränderungen feststellen, mit Ausnahme einer intensiven Kontraktur der Blutgefäße im Kopf und ebenso der Muskulatur im subokzipitalen und oberen zervikalen Bereich, später der gesamten Muskulatur des Körpers. Die morbide Anatomie der Komplikationen ist gleich.
ENDOKARDITIS
Kein toxischer, sondern ein vasokonstriktorischer Zustand; zudem eine recht häufige Komplikation.
Symptome
Die Inkubationszeit umfasst zwei bis vier Tage, gelegentlich auch länger, doch folgt ihr im Zusammenhang mit dieser Komplikation stets eine Entwicklungsphase, die sich über 30–35 Tage erstreckt. Die Erkrankung beginnt schlagartig.
1. Sie fängt an mit einem Kälteschauer oder einer ganzen Reihe solcher Schauer, bisweilen begleitet von einem starken Rigor, der den Körper in eine starr gebogene Haltung zwingt.
2. Die Temperatur steigt schnell an und beträgt im ersten Stadium zwischen 37,5 Grad Celsius und 39,5 Grad Celsius. Liegt sie darüber, handelt es sich um eine sehr schwere Form von Influenza.
3. Als nächstes Symptom zeigen sich heftige Kopfschmerzen. Der Patient hat seiner Beschreibung nach das Gefühl, sein Kopf wird von zwei Schraubstöcken zusammengepresst, was sich erklären lässt durch die Tatsache, dass vasokonstriktorische Einflüsse das Blut unter Druck setzen.
4. Auch im Rücken treten Schmerzen auf, die sich über die Rippen und auf die unteren Extremitäten erstrecken.
5. Neben anderen Influenza-Symptomen finden wir eine reduzierte Herzfunktion.
6. Im Zusammenhang mit diesen Herzsymptomen lässt sich stets mentale Mattigkeit feststellen, begleitet von Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Delirium, die auf einen Ausfall der Nervensystemsteuerung zurückgehen.
Eine weitere Form ist der katarrhalische Grippe-Typ mit Erkältung im Kopf, Schnupfen, Niesen und gelegentlichen Magensymptomen. In diesem Fall stellen wir einen schwachen Pulsschlag und Dyspnoe fest.
Gelegentlich erholt sich der Patient zwar von der Influenza und vom katarrhalischen Typ, zieht sich dann aber eine Schwindsucht37 zu. In diesen Fällen zeigen sich Melancholie und markante Symptome, bedingt durch mangelhafte Vasokonstriktion in den Lungen.
Manchmal kann man eine Influenza und eine einfache Erkältung nur schwer auseinander halten. Hat man es mit Schnupfen und wässerigen Augen zu tun, ist es schwierig, zu entscheiden, ob es sich um Influenza oder Masern handelt. Doch das Fehlen von Ausschlag dient als Evidenz bei der Diagnose.
Behandlung
1. Kopfschmerzen. Sie sind bei Influenza neurogener Natur, können oberflächlich sein, aber auch tief sitzen und werden durch eine Konstriktion und einen statischen Zustand des Blutes verursacht. Beim Erwachsenen verursachen diese Kopfschmerzen Benommenheit und Delirium, beim Kind Krämpfe. Das Ziel der Behandlung besteht darin, die Muskulatur aufzuschließen und den statischen Zustand des Blutes zu beseitigen. Hemmen Sie im subokzipitalen Bereich abwärts zu Th5. Zur Vasokonstriktion der Oberfläche: Hemmen Sie von Th2–L2, behandeln Sie rhythmisch in diesem Bereich. Die Kopfschmerzen sind häufig in den Augen lokalisiert, gelegentlich im oberen Teil der Nase. In diesem Fall üben Sie einen starken hemmenden Druck an den Seiten des Kopfes zwischen dem Ohr und dem äußeren Kanthus des Auges aus. Behandeln Sie auch die Lymphbahnen und die Verzweigungen des VI. Hirnnerven. Um die Kopfschmerzen abzubrechen, hemmen im Bereich von Th2–Th5.
2. Der Husten ist primär durch Bronchitis bedingt. Allerdings gehen hier die Ansichten auseinander: Lusser sieht die Ursache in einer Tracheitis. Behandeln Sie den pneumogastrischen Nerv und seine laryngealen Verzweigungen. Der Husten entwickelt sich bei zunehmender Körperschwäche und ist als Komplikation zu behandeln. Entspannen Sie die zervikale Muskulatur und die skapluaren Muskulatur, da vor allem die linke Skapula sehr oft betroffen ist. Hemmen Sie auch die Trachea und die Brust oberhalb der 4. Rippe, nah am Sternum. Husten, der die rechte Skapula betrifft, kommt z. B. von der Leber, vom Magen usf.
3. Neuralgische Schmerzen können sich unabhängig entwickeln, insofern das Blut unter Druck steht oder aufgrund katarrhalischer Zustände.
a. Behandeln Sie durch Hemmung im Bereich des V. Hirnnerven.
b. Befreien Sie die Zirkulation im oberen zervikalen Bereich und an den Klavikulae. Wird der Zustand nicht wie beschrieben beseitigt, können Komplikationen z. B. in Form einer Lähmung auftreten, eine diphtheritische Membran kann sich bilden oder es kommt zu einer Lähmung der sekretorischen Funktionen. Behandeln Sie vom Zungenbein bis zum Kieferwinkel und auch zur zervikalen Seite. Bei einer Läsion des Zungenbeins platzieren Sie dort beide Daumen und ziehen sie dann nach hinten. Dabei wenden Sie die ganze Zeit beweglichen Druck an, bis Sie den Kieferwinkel erreicht haben, und fahren dann an den Halsseiten entlang abwärts. Das hilft bei Heiserkeit. Magen- und Darmneuralgie, beides Nervenkomplikationen, können durch starke Hemmung im Bereich des Magens oder des Instestinum in der Wirbelsäule erleichtert werden. Begleitend führt man eine allgemeine hemmende Behandlung durch.
4. Palliative Behandlung im mittleren thorakalen und lumbalen Bereich. Beckenschmerzen werden durch Stauung verursacht und suchen vor allem Frauen mit unregelmäßiger Menstruation heim. Befreien Sie die Zirkulation durch Behandlung im Bereich von Th3–Th5 und Th9 sowie im oberen lumbalen Bereich – in diesem Fall durch Artikulation und Rotation – und in der lumbosakralen Region. Ziel ist die Koordination der beiden Nervensysteme. Der Patient liegt bei dieser Behandlung auf dem Bauch. Ergreifen Sie die Processus spinosi und ziehen Sie sie zu sich her. Ergreifen Sie auch das Ilium und schieben Sie es von sich weg. Wenden Sie zudem Bewegung an durch Flexion der Extremitäten. Ziehen Sie die Extremität rotatorisch über den Femur distal. Halten die Muskelschmerzen an, sind sie durch eine Stauung der Zerebrospinalen Flüssigkeit verursacht. Die Muskulatur sollten in diesem Fall durch hemmenden Druck entspannt werden, darauf folgt eine Artikulation der Wirbelsäule abwärts.
5. Wenden Sie sich mit einer lokalen rhythmischen Behandlung Leber, Milz und Nieren zu und dem Herzen mit einer vegetativen Behandlung im oberen zervikalen und im sakrokokzygealen Bereich.
Die neurogene Störung des Patienten, die Basis der Influenza, behandeln Sie mit dem Ziel, das Nervensystem von der Steuerungsseite her wiederaufzubauen in folgenden Schritten:
1. Artikulation, Rotation, Extension von Kopf und Hals, Anheben der Klavikulae.
2. lokale Behandlung von Augen, Nase und Mund.
3.