auch eine unsichtbare Struktur, die vom Unternehmensgründer bis heute Wirkung zeigt. Solche Felder – man nennt sie auch den Unternehmensgeist – verfügen über ein großes Informations- und Energiepotenzial und helfen, die Intentionen der Mitarbeiter zu bündeln, zu fokussieren und sie auf die unternehmerischen Ziele auszurichten.
Zusammengefasst bedeutet dies: Gedanken erzeugen Energien und Informationen, und diese haben die Tendenz, sich zu verwirklichen. Negative Gedanken erschaffen Schwierigkeiten und Probleme, positive Gedanken bewirken Verhältnisse, die Gewinnchancen initiieren. Die logische Konsequenz ist also, dass in einem Unternehmen Gewinne und Verluste erdacht werden – letztlich bedeutet Führung damit nichts anderes als Energie- und Informationsmanagement.
Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, dann werden Sie erkennen, welche Bedeutung das Bewusstsein der Unternehmensleitung und der Mitarbeiter hat. Wenn es stimmt, dass Bewusstsein Realitäten erschafft, dann werden Sie wissen, was es zu beachten gilt, damit die Wirklichkeiten entstehen, die wir uns als Unternehmensverantwortliche „wirklich“ wünschen.
Man kann als Manager sehr gut prüfen, was bewirkt wurde. Unternehmen gehören zu den künstlichen Systemen, in denen einmal im Jahr – gesetzlich vorgeschrieben – Bilanz gezogen wird. In der Regel nach zwölf Monaten wird ausgerechnet: Waren wir gut (Gewinn) oder haben wir schlecht (Verluste) entschieden und gewirtschaftet? Oder anders formuliert: Mit welchem Bewusstsein haben sich unsere geplanten Wünsche bzw. die angestrebten Ziele erfüllt?
Vielleicht sollten wir uns mehr um unsere Wünsche kümmern und sie mit den notwendigen Informationen und der erforderlichen Energie versorgen, damit aus unseren Absichten erst Ziele und danach Tatsachen werden. Vermutlich ist es wichtig, nicht nur der Organisation, dem Controlling, dem Marketing oder den Finanzen, sondern vor allem den Einstellungen und Zielvorstellungen der Mitarbeiter mehr als bisher Beachtung zu schenken. Denn auf dieser Ebene wird der Unternehmenserfolg „produziert“ – der geldwerte Prozess ist dann mehr oder weniger zwangsläufig.
Der Begriff „Management by Wunder“ wurde deshalb gewählt, weil meine Recherchen ergaben, dass zwar die meisten Führungskräfte schon mit den Phänomenen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung, glücklichen Zufällen, dem Placebo-Effekt oder sogar mit Wundern in Berührung gekommen sind (nicht nur im privaten Bereich), doch diese Zufälligkeiten als einmalig und nicht fassbar bewertet und abgespeichert haben.
Viele Führungskräfte erleben ständig Zufälle und Wunder, doch nehmen sie diese nicht wahr, weil sie nicht in ihr betriebswirtschaftliches Regelwerk passen. Was nicht erklärbar und erst recht nicht in Geldeinheiten verbuchungsfähig ist, wird ignoriert.
Doch machen wir uns nichts vor: Eingefahrene, bewährte Verhaltensweisen und Überzeugungen (die unsere Innenwelt ebenfalls bestimmen) infrage zu stellen, ist nicht einfach. Die Erfahrung lehrt: Bevor sich in den Unternehmen neue Denkweisen und Führungsstrukturen etablieren, müssen sie – wie schon Arthur Schopenhauer feststellte – drei Stufen durchlaufen. Im ersten Stadium werden sie ignoriert oder lächerlich gemacht, im zweiten werden sie verworfen bzw. bekämpft und im dritten werden sie als selbstverständlich angesehen.
Es besteht kein Zweifel, dass wir uns – was meine gesamten Ausführungen betrifft – in der ersten Phase befinden. Doch das soll mich nicht daran hindern, „Management by Wunder“ den interessierten Lesern trotzdem vorzustellen. Jemand muss schließlich den Anfang machen, wenn wir irgendwann das dritte Stadium erreichen wollen.
2.4 Für wen wurde das Buch geschrieben?
Auf den Zufall zu bauen ist dumm, den Zufall zu nutzen ist schlau.
Dieses Buch wurde für Unternehmer und Führungskräfte geschrieben, die noch einen direkten Einfluss auf das betriebliche Geschehen haben. Damit sind vor allem KMU (kleine und mittlere Unternehmen) gemeint, die immerhin 99 Prozent alle Firmen in Deutschland ausmachen. In diesen Firmen haben die Manager noch die Chance (ohne mehrere Führungsinstanzen und Bedenkenträgerstrukturen zu durchlaufen), die als gut und richtig erkannten Strategien und Methoden umzusetzen. Sie tragen nicht nur die direkte Verantwortung für ihr Tun oder Unterlassen, sondern haben auch das Recht und die Pflicht des unternehmerischen Handelns, und dies ohne große Einschränkungen von innen und außen.
Als Kaufleute sind wir dem Ökonomischen Prinzip verpflichtet, das auch das Ratio- bzw. Vernunftprinzip genannt wird. Das bedeutet, dass wir mit den gegebenen Mitteln oder Ressourcen einen größtmöglichen Nutzen erzielen – oder umgekehrt ein bestimmtes Ziel mit möglichst geringem Aufwand erreichen sollen. Aus diesem Prinzip folgt, dass es unvernünftig ist, wenn man mit den vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten nicht effizient bzw. zweckmäßig umgeht.
Ich beschreibe hier Ressourcen und Chancen, Möglichkeiten und Bedrohungen, Informationen und energetische Prozesse sowie Wahrscheinlichkeiten und Wirkkräfte, die nicht in Geldeinheiten berechnet werden können. Sie sind nicht verbuchungsfähige, sondern übergeordnete, universelle Potenziale, deren Nutzung nur durch die geistige Haltung, durch ein entsprechendes Bewusstsein möglich wird. Was sich zunächst vielleicht noch etwas abgehoben liest, wird Ihnen, nachdem Sie alles gelesen haben, logisch, einfach und eindeutig erscheinen.
Weil wir aber alle Lebens-Unternehmer sind und als Führungskraft auch unser eigenes Leben managen müssen, ist das Buch letztlich für alle Menschen geschrieben, die Sehnsucht nach Erfolg, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit haben. Was ich auf jeden Fall versprechen kann: Wenn Sie „Management by Wunder“ anwenden, werden Sie sich und wird sich Ihre Welt dramatisch verändern.
Ohne zu übertreiben, kann ich behaupten, dass Sie nicht werden verhindern können, ein noch erfolgreicherer Chef Ihres Lebens und Ihres Unternehmens zu werden – egal ob Ihnen das Unternehmen gehört oder Sie als Manager entscheidenden Einfluss auf das betriebliche Geschehen haben.
Alles, was ich Ihnen vorschlage, kann nur funktionieren, wenn man es nicht nur erlernt, sondern vor allem auch ausprobiert. Zugegeben: Die Methode funktioniert meistens, oft aber auch nicht. Das liegt dann vielleicht daran, dass Sie im methodischen Ablauf etwas übersehen haben, die Zeitqualität ungünstig ist, dass Sie aus Angst falsche Bestellungen aufgeben oder der Wunsch unpräzise ist, man nicht so richtig daran glaubt oder auch, weil er unmoralisch ist und/oder anderen Menschen schadet. Es kann aber auch ganz einfach sein, dass die „helfenden Hände“ beschlossen haben, Ihnen diesen Wunsch nicht zu erfüllen, weil er Ihnen mehr schadet als nützt.
Wie mein eigener Standpunkt zu diesen neuen Erkenntnissen sei, wurde ich neulich nach einem Vortrag gefragt. Nun, alles ist möglich, vieles ist wahrscheinlich, manches geschieht vielleicht oder doch nicht. Das Newtonsche Ursache-Wirkungs-Prinzip der „normalen“ Wissenschaft funktioniert in diesem Bereich nicht so, wie man es vielleicht gewohnt ist.
Gewissheiten gibt es nur dann, wenn man es selbst erlebt. „Anfangen ist die Hälfte vom Ganzen“, meinte schon Goethe. Schwimmen kann man nur im Wasser lernen, und nur ein Narr lebt nach dem Grundsatz: „Ich gehe erst ins Wasser, wenn ich schwimmen kann!“
Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass man die Kompetenz, mit seinem Bewusstsein gezielt Realitäten zu beeinflussen, erstens lernen kann und dass diese zweitens in Zukunft auch in der Wirtschaft eine immer größer werdende Bedeutung haben wird.
Fazit: Auch der Zufall und das Wunder haben immer eine Ursache, und wenn sie nicht geschehen, dann ist irgendetwas mit unseren Wünschen und Zielen, mit unserer Intention oder Aufmerksamkeit schiefgelaufen, dann hat sich unsere innere Wirklichkeit verweigert, oder die Methode hat – aus welchen Gründen auch immer – versagt. Letztlich liegt die Beweiskraft der Methode darin, dass die Erfolgsquote erheblich über dem Durchschnitt liegt.
Wir werden später noch gemeinsam im Detail ergründen, wie es funktioniert und warum es manchmal nicht klappt.
2.5 Unterschiedliche Sichtweisen
Es ist leichter, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil. Albert Einstein
Wenn