M. TroJan

Spielautomatensucht - Der Weg des Spielers


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bedingt. Viele Menschen fangen bereits durch das Lesen gewisser Bücher an, die Sucht nach und nach hinter sich zu bringen. Man muss nicht immer fremde Hilfe in Anspruch nehmen, manchmal reicht es, wenn man anfängt über sein Handeln nachzudenken. Wenn man über seine Taten nachdenkt, über die Folgen und über die Situation, die man selbst beeinflussen hätte können, dann reicht die Selbstdisziplin, damit man das Spielen hinter sich lassen wird.

      Sollten Sie sich in den genannten Punkten wiederfinden, dann sollten Sie dringend etwas an der Gesamtsituation ändern. Was Sie dafür tun wollen, das liegt ganz alleine an Ihnen selbst. Jedoch spreche ich aus eigener Erfahrung und Sie können mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass am Ende des Tages – Ihr Geld, Haus, Wohnung etc. und die Familie auf der Strecke bleiben werden. Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber auf längere Sicht gesehen ist es so sicher, wie das Amen in der Kirche. In diesem Buch werden Sie viele Fakten, Erfahrungen und Geschehnisse kennenlernen, ich werde Ihnen nicht erklären, warum Sie aufhören sollten zu spielen, denn dies werden Sie höchst wahrscheinlich selbst bereits wissen, aber ich werde Ihnen erklären, warum es besser wäre, wenn Sie das Spielen sein lassen. Sie werden sehen, jede Sucht ist in den Griff zu bekommen, wichtig ist nur, das System zu durchschauen. Denn sobald Sie sich dafür entschlossen haben, die Sucht kontrolliert zu isolieren, dann werden Sie Dinge kennenlernen, die Sie seit langem nicht mehr wahrgenommen haben.

       Sie lernen Ihre Gefühle neu kennen und werden erfahren, wie man diese kontrolliert.

       Sie haben weniger Geldsorgen und können sich und anderen auch einmal etwas gönnen.

       Sie wirken gelassener und sind nicht mehr so angespannt.

       Sie fangen an, die Kleinigkeiten im Leben mehr zu schätzen.

       Ihre Geldsorgen werden sich nach und nach verringern, so dass Sie in kürze, in ein spielsorgenfreies Leben starten können.

       Sie können anderen als Vorbild dienen, denn Sie haben die Sucht hinter sich gelassen.

       Sie werden wie Neugeboren wirken, denn Sie brauchen keine Maschine mehr, um sich und anderen etwas zu beweisen.

       Das logische Denken wird zurückkehren.

       Das schlechte Gewissen anderen gegenüber wird sich legen.

       Das Gefühl, man hätte sein Gesicht vor sich und anderen verloren, wird sich nach längerer Zeit auch verabschieden.

       Generell entwickelt man sich weiter, als Spieler blieb man gewisse Zeit am Automaten hängen, nun werden Sie nach und nach das Leben neu kennenlernen.

      Es gibt wirklich sehr, sehr, sehr viele gute Gründe, warum man das Spielen sein lassen sollte. Man darf sich nur nicht den Floh ins Ohr setzen lassen, dass eine Spielsucht nur ein Hirngespinst sei, denn eine Spielsucht ist und bleibt, eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die bei der kleinsten Verharmlosung sehr böse enden kann bzw. wird.

       Die Schichten des Spielerseins

       Dieses Kapitel war bereits als fast identische, aber gekürzte Fassung im Buch: »Auszahlung – Ein Spieler drückt STOP(P)!« nachzulesen. Da dieses Kapitel ein sehr wichtiger Bestandteil der Sucht ist, wurde es nochmals überarbeitet und zum Teil weiterentwickelt. Dieses Kapitel soll Sie auf keinem Fall mit Stolz erfüllen, falls Sie sich wiedererkannt haben. Ich möchte damit Menschen zeigen, dass das Spielen für viele Spieler eine teils andere Bedeutung hat, aber dennoch verspielt jeder Spieler sein Geld.

       Der Gelegenheitsspieler

      Man spielt hin und wieder einmal, um ein paar Euro – aber dennoch völlig belanglos. Mal verliert man und mal gewinnt man, aber das ganze beruht immer noch auf einer Spaßebene, man versucht das Glück herauszufordern, man spielt – aber versucht nichts zu erzwingen.

       Der Logikspieler

      Wenn man einen ganzen Tag beobachtet, wie Spieler einen Automaten regelrecht »füttern« ohne dass diese etwas gewinnen, kann es gut sein, dass man mit einem niedrigen Einsatz gewinnt. Der Logikspieler zählt mit, und weiß ziemlich genau wann der Punkt erreicht ist, dass der Automat geben müsste, diese Spieler neigen dazu anfangs mit niedrigen Einsätzen, hohe Gewinne zu erzielen. Wird jedoch auf die Dauer ein böses Ende mit sich bringen. Denn durch diese Art des Spielens schleicht sich die Sucht nach und nach ein.

       Der Glücksspieler

      Ab einem gewissen Einsatz ist es dem Glücksspieler egal was er gewinnt oder verliert, manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehn. Dieses Verhalten sieht man einem Spieler dieser Art sofort an. Egal wie oft der Automat bereits runtergefallen ist, egal wie oft der Automat raufgegangen ist, man spielt immer weiter, – »Auf gut Glück«. Man erzwingt etwas, was nicht eintreffen kann.

       Der Mythosspieler

      Zu meist sehen die Menschen nur die Gewinne des Mythosspielers, aber dieser gibt den Menschen recht, er behauptet vom Gewinn des Automaten leben zu können, in Wirklichkeit kommt das Geld aus ganz anderen Quellen. Durch diesen Mythos glauben Spieler noch heute an den großen Durchbruch.

       Der Zocker

      Es gibt kein Teilen, es gibt kein Aufgeben. Nur der Jackpot des Automaten kann Ihnen Genugtuung bringen, und genau das machen diese Spieler. Sie spielen solange und um so viel Geld bis der Automat den Höchstgewinn einer gewissen Einstellung (beispielsweise 20 Cent pro Drehung = bis zu 400 Euro – Spielsystem abhängig) auszahlt. Alles andere ist für Zocker überflüssig und sinnloses spielen.

       Der Quartalsspieler

      Quartalspieler spielen nicht täglich, aber dennoch zu meist in festen Abschnitten. Oftmals hat das mit dem finanziellen Aspekt zu tun. Man kann sich das Spielen nicht täglich leisten, darum spielt man beispielsweise »nur« jeden Samstag. Man nimmt das Verlieren gezielt in Kauf und freut sich wie ein Kind auf diesen einen Tag. Etwas Gefährlicheres wie den Quartalsspieler gibt es so gesehen fast nicht. Denn dieser spielt nur deshalb in diesen festen Abschnitten, weil er es sich anders DERZEIT nicht leisten kann. Sobald sich jedoch die Möglichkeit ergibt, wird der Spieler so oft spielen, wie es ihm nur möglich ist. Ebenfalls ist bei Quartalsspielern bekannt, dass sich dadurch die Sucht steigern lässt. Anfänger sind besonders am Anfang zu meist Quartalspieler, bis sich die Abstände nach und nach verkürzen.

       Der Multispieler

      Eine gefährliche Mischung zwischen mehreren verschieden Spielerarten, ein Spieler der nicht mehr bemerkt, dass er weder gewinnt noch verliert, aber auch Logik begleitet den Multispieler, denn es ist ihm klar, dass er bereits so viel Geld reingeworfen hat, dass der Automat bald wieder auszahlen müsste. Auch andere Eigenschaften zeichnen diesen Spieler aus, weder hohe, noch niedrige Gewinne zählen, – nur der Jackpot ist ein wahrer Sieg. Egal wie viel Geld dieser gekostet hat bzw. kosten wird.

       Der Onlinegamer

      Spielsucht ist häufig in gewissen Kreisen bekannt, aber so bekannt es auch ist, so unbekannt und unscheinbar wirkt dasselbe Szenario von Zuhause am Laptop aus. Es gibt zwei Arten von Onlinegamern, eine Art spielt nur Online und fühlt sich dadurch auf der Seite der »Nicht-Spieler«, die andere Art spielt zusätzlich Online. Ob Online oder direkt am Automaten zocken, Geld verspielen bleibt Geld verspielen.

       Passive Spieler und der »Kick«

      Es gibt Spieler, die nicht mehr am Automaten spielen wollen, dennoch würden Sie gerne am »Spielkick« teilhaben. Deshalb spielen diese mit einem Freund gemeinsam, Einsatz wird geteilt und nur der Andere spielt. Dieses System hilft Ihnen kein bisschen weiter, wenn sich einmal kein Freund findet, dann spielen Sie wieder alleine. Es ändert überhaupt nichts, ob Sie selbst spielen, oder ob Sie spielen lassen. Entweder ganz oder gar nicht, ich würde zum Zweiten tendieren, jedoch müssen Sie