erfolgte die Anätzung der Keramik mit 9,5%iger, gepufferter Flusssäure (Porcelain Etch) für 1 Minute (Abb. 4 bis 6). Mit Phosphorsäure, wie sie den meisten Reparatursets beiliegt, ist eine Ätzung von Dentalkeramik nicht möglich. Als Alternative wäre noch die Anwendung eines Minisandstrahlers zu überlegen, aber damit wird nur das Metall konditioniert.
Abb. 4 Porcelain Etch
Abb. 5 Applikationsspritzen Porcelain Etch und Silane
Abb. 6 Ätzung
Warnhinweis: Das Präparat Porcelain Etch ist 9,5%ige, stark gepufferte Flusssäure, welche die Haut (Epidermis) auch bei minutenlangem Auftrag nicht verletzt, aber die Schleimhaut (Gingiva, Augen) verätzen kann. Es sollten dieselben Schutzmaßnahmen wie bei herkömmlicher Ätzung mit Phosphorsäuregel getroffen werden (Patientenaufklärung, Abdecken der Augen, Tragen von Schutzbrillen etc.).
Nach sorgfältigem Abspülen mit Wasserspray und anschließender Trocknung erfolgte die Silanisierung für 1 Minute (Abb. 7). Die Krone war nun zur Neuverblendung analog einem Kantenaufbau mit Mikrofeinhybrid-Kompositmaterial vorbereitet. Dabei wurden folgende Schritte durchgeführt:
Abb. 7 Silanisierung
1 Benetzung mit Bonding (Abb. 8);Abb. 8 Auftragen des Bonding
2 Abdeckung des Metalls mit Dentinopaker in mehreren Schichten (Zwischenhärtung 40 Sekunden) (Abb. 9);Abb. 9 Auftragen des Opakers
3 Auftragen und Aushärtung der Dentinmasse für 40 Sekunden (Abb. 10 und 11);Abb. 10 Schichtung der DentinmasseAbb. 11 Zwischenhärtung mit der Polymerisationslampe
4 Auftragen und Aushärtung der Schmelzmasse für 40 Sekunden (Abb. 12);Abb. 12 Schichtung der Schmelzmasse
5 Ausarbeitung, Politur und Entfernen des Kofferdams (Abb. 13);Abb. 13 Politur und Abnahme des Kofferdams
6 Überprüfung der Ästhetik (Abb. 14);Abb. 14 Kontrolle der Ästhetik
7 Kontrolle von Okklusion und Artikulation (Abb. 15).Abb. 15 Kontrolle von Okklusion und Artikulation
Materialliste
1 Porcelain Etch und Silane (Fa. Ultradent, South Jordan, USA; Vertrieb in Deutschland: Fa. Dental Liga, Köln).
2 Tetric mit Tetric Color (Fa. Ivoclar Vivadent, Ellwangen).
Das Abnehmen von Kronen mit dem Crown-Lift-System
Problem: Eine definitiv zementierte Krone muss abgenommen und rezementiert werden
Bei einer 40-jährigen Patientin war 2 Jahre zuvor im Rahmen einer Rehabilitation eine Goldteilkrone am Zahn 47 eingegliedert worden (Abb. 1). Mit Hilfe von Lupenbrille und Stereomikroskop konnte eine ausgezeichnete Passform erzielt werden.
Abb. 1 Goldkronen 46 und 47 (okklusale Ansicht)
Die Patientin kam als Schmerzfall in die Praxis, da sie pochende Schmerzen an diesem Zahn hatte. Der Zahn reagierte auf die Vitalitätsprüfung stark verzögert und war sehr klopfempfindlich. Er musste endodontisch behandelt werden.
Die übliche Vorgehensweise in einem solchen Fall besteht darin, die Kaufläche zu perforieren und die Wurzelkanalbehandlung durch die Krone vorzunehmen. Anschließend wird die Krone mit einer plastischen Füllung oder einem okklusalen Goldinlay verschlossen.
Endodontische Maßnahmen durch eine Krone gestalten sich vor allem im distalen Molarenbereich äußerst schwierig und sind in vielen Fällen überhaupt nicht durchführbar. Die voll aufgewachste Kaufläche würde bei diesem Vorgehen zerstört und könnte nur unvollständig wieder rekonstruiert werden.
Die erprobte Lösung: Abnahme der Krone mit dem Crown-Lift-System
Nach einer Leitungsanästhesie wurde die Krone in der zentralen Fossa möglichst in Achsenrichtung des Zahnes mit einem feinen Hartmetallfräser im Schnelllaufwinkelstück (FG) rot perforiert (Abb. 2 und 3). Die zentrale Perforation wurde anschließend mit dem Spiralbohrer des Crown-Lift-Systems (CLS) auf einen definierten Durchmesser erweitert (Abb. 4). Dies geschah bei langsamer Drehzahl unter Zugabe eines Tropfens Vaselineöl. Die Bohrung erfolgt dann korrekt, wenn sich ein spiralförmiger Bohrspan zeigt.
Abb. 2 Okklusale Perforation mit dem Hartmetallbohrer
Abb. 3 Die Krone ist perforiert
Abb. 4 Erweiterung mit dem CLS-Spiralbohrer
Da eine minimale Tiefenbohrung in den Kronenstumpf unvermeidbar ist, muss diese Bohrung mit einem umgekehrten Kegel unter der Krone zu einer Fläche umgestaltet werden, denn sonst würde die Krone mit der Abnehmeschraube nicht angehoben, sondern festgeschraubt werden (Abb. 7).
Abb. 7 Der Kronenstumpf nach Abnahme
Aus dem CLS wurde eine Abnehmeschraube entnommen und mit einer Rechtsdrehung in das zentrale Bohrloch an Zahn 47 eingedreht. Die Schraube schneidet sich dabei ein Gewinde in das Gold der Krone. Sie sollte einen festen Halt finden. Um den Abnehmevorgang einzuleiten, wurde der Verlängerungshebel aus dem CLS waagerecht in die vorgesehenen Bohrungen an der Abnehmeschraube eingeschoben (Abb.