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Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe


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viel geringer bin als eine deiner Mägde.«

      14Zur Essenszeit sagte Boas zu Rut: »Komm zu uns, iss von dem Brot und tunke es in den Most!« So setzte sie sich zu den Knechten und Mägden, und Boas gab ihr so reichlich geröstete Getreidekörner, dass sie sogar noch davon übrig behielt.

      15Als sie aufstand, um wieder Ähren zu sammeln, wies er seine Leute an: »Lasst sie auch zwischen den Garben sammeln und treibt sie nicht weg! 16Lasst absichtlich Ähren aus den Garben fallen, damit sie sie auflesen kann, und sagt ihr kein unfreundliches Wort!«

      Ruts Schwiegermutter erkennt Gottes Fügung

      17So sammelte Rut bis zum Abend und klopfte dann ihre Ähren aus. Sie hatte etwa 17 Kilo Gerste zusammengebracht. 18Sie trug alles in die Stadt und brachte es ihrer Schwiegermutter, und sie gab ihr auch, was von den gerösteten Körnern übrig geblieben war.

      19Noomi fragte sie: »Wo hast du heute Ähren gesammelt? Auf wessen Feld bist du gewesen? Gott segne den, der dir das erlaubt hat!«

      »Der Mann, auf dessen Feld ich heute war«, antwortete Rut, »hieß Boas.«

      20Da sagte Noomi zu ihr: »Der HERR segne ihn! Jetzt sehe ich, dass der HERR uns nicht im Stich gelassen hat, uns Lebende nicht und nicht unsere Toten. Du musst wissen«, fuhr sie fort, »Boas ist mit uns verwandt. Er ist einer von den Lösern, die uns nach dem Gesetz beistehen müssen.«

      21Rut, die Moabiterin, erzählte: »Er hat zu mir gesagt, ich soll mich zu seinen Leuten halten, bis sie die ganze Ernte eingebracht haben.«

      22Noomi sagte: »Es ist gut, meine Tochter, wenn du mit den Leuten von Boas gehst. Auf einem anderen Feld werden sie vielleicht nicht so freundlich zu dir sein.«

      23Während der ganzen Gerstenernte und auch noch der Weizenernte hielt sich Rut zu den Leuten von Boas und las Ähren auf. Als die Ernte vorbei war, blieb sie auch tagsüber bei ihrer Schwiegermutter.

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      Rut wagt eine Bitte

      Rut 3

      Eines Tages sagte Noomi zu Rut: »Meine Tochter, ich möchte, dass du wieder einen Mann und eine Heimat bekommst. 2Du weißt, dass Boas, mit dessen Leuten du auf dem Feld warst, mit uns verwandt ist. Er arbeitet heute Abend mit der Worfschaufel auf der Tenne, um die Spreu von der Gerste zu trennen. 3Bade und salbe dich, zieh deine besten Kleider an und geh zur Tenne. Sieh zu, dass er dich nicht bemerkt, bevor er mit Essen und Trinken fertig ist. 4Pass gut auf, wo er sich hinlegt, und wenn er schläft, schlüpfe unter seine Decke und lege dich neben ihn. Er wird dir dann schon sagen, was du tun sollst.«

      5»Ich werde alles so machen, wie du gesagt hast«, antwortete Rut. 6Dann ging sie zur Tenne und verfuhr genau nach den Anweisungen ihrer Schwiegermutter.

      7Als Boas gegessen und getrunken hatte, legte er sich gut gelaunt und zufrieden am Rand des Getreidehaufens schlafen. Leise ging Rut zu ihm hin, schlüpfte unter die Decke und legte sich neben ihn. 8Um Mitternacht schrak Boas auf und tastete um sich. An ihn geschmiegt lag – eine Frau. 9»Wer bist du?«, fragte er und bekam die Antwort: »Ich bin Rut, deine Sklavin! Breite deinen Gewandsaum über mich und nimm mich zur Frau; du bist doch der Löser!«

      10Boas erwiderte: »Der HERR segne dich! Was du jetzt getan hast, zeigt noch mehr als alles bisher, wie treu du zur Familie deiner Schwiegermutter hältst. Du hättest ja auch den jungen Männern nachlaufen können und jeden bekommen, ob arm oder reich.

      11Nun, meine Tochter, sei unbesorgt! Ich werde tun, worum du mich gebeten hast. Jeder in der Stadt weiß, dass du eine tüchtige Frau bist. 12Doch da ist noch ein Punkt: Es stimmt zwar, dass ich ein Löser bin und dir helfen muss; aber es gibt noch einen zweiten, der den Vortritt hat, weil er näher verwandt ist als ich.

      13Bleib die Nacht über hier! Morgen früh werde ich ihn vor die Wahl stellen, ob er der Verpflichtung nachkommen will oder nicht. Wenn nicht, werde ich es tun. Das verspreche ich dir, so gewiss der HERR lebt. Bleib jetzt liegen bis zum Morgen!«

      14Rut blieb neben ihm liegen; aber in aller Frühe, noch bevor ein Mensch den andern erkennen konnte, stand sie auf. Denn Boas sagte: »Es darf nicht bekannt werden, dass eine Frau auf der Tenne war.«

      15Dann sagte er noch zu ihr: »Nimm dein Umschlagtuch ab und halte es auf!« Er füllte einen halben Zentner Gerste hinein und hob ihr die Last auf die Schulter. Dann ging er in die Stadt.

      16Als Rut nach Hause kam, fragte ihre Schwiegermutter: »Wie ist es dir ergangen, meine Tochter?« Rut erzählte alles, was Boas für sie getan und zu ihr gesagt hatte. 17»Und diese ganze Menge Gerste hat er mir mitgegeben«, fügte sie hinzu. »Er sagte: ›Du darfst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.‹«

      18Noomi antwortete: »Bleib nun hier, meine Tochter, und warte ab, wie die Sache ausgeht. Der Mann wird nicht ruhen, bis er sie noch heute geordnet hat.«

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      Durch Rut erlebt ihre Schwiegermutter neues Glück

      Rut 4

      Boas war inzwischen zum Versammlungsplatz am Stadttor gegangen und hatte sich dort hingesetzt. Da ging gerade der andere Löser, von dem Boas gesprochen hatte, vorbei. Boas rief ihm zu: »Komm hierher und setz dich«, und der Mann tat es. 2Dann holte Boas zehn Männer, die zu den Ältesten der Stadt gehörten, und sagte zu ihnen: »Setzt euch hierher zu uns!«

      Als sie sich gesetzt hatten, 3sagte er zu dem anderen Löser: »Du weißt, dass Noomi aus dem Land Moab zurückgekehrt ist. Sie bietet den Landanteil zum Verkauf an, der unserem Verwandten Elimelech gehört hat. 4Ich wollte dir das sagen und dir den Vorschlag machen: Erwirb den Landanteil Elimelechs in Gegenwart der hier sitzenden Männer und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Sag, ob du deiner Verpflichtung nachkommen und von deinem Recht als Löser Gebrauch machen willst oder nicht. Ich will es wissen, denn du bist als Erster an der Reihe und nach dir komme ich.«

      Der andere antwortete: »Ich mache das!«

      5Boas fuhr fort: »Wenn du von Noomi das Feld Elimelechs übernimmst, musst du zugleich die Verpflichtung übernehmen, für die Moabiterin Rut zu sorgen und anstelle ihres verstorbenen Mannes einen Sohn zu zeugen. Dem wird später das Feld zufallen, damit der Name des Verstorbenen auf dessen Erbbesitz weiterlebt.«

      6»Wenn es so ist, verzichte ich«, sagte der andere. »Ich schädige sonst meinen eigenen Erbbesitz. Ich trete dir mein Recht als Löser ab. Ich kann es nicht wahrnehmen.«

      7-8Dann zog er seinen Schuh aus und gab ihn Boas mit den Worten: »Erwirb du das Feld!« Mit diesem Zeichen bestätigte man früher in Israel bei Geschäftsabschlüssen den Wechsel des Besitzrechtes an Grund und Boden.

      9Boas wandte sich an die Ältesten und die anderen anwesenden Männer und sagte: »Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles erworben habe, was Elimelech und seinen Söhnen Kiljon und Machlon gehörte. 10Ich habe damit auch die Moabiterin Rut, die Witwe Machlons, als Frau erworben und die Verpflichtung übernommen, an Machlons Stelle einen Sohn zu zeugen, dem sein Erbbesitz gehören wird. Machlons Name soll in seiner Sippe nicht vergessen werden, und seine Familie soll in dieser Stadt und in Israel bestehen bleiben. Ihr habt meine Erklärung gehört und seid dafür Zeugen.«

      11Die Ältesten und alle Männer auf dem Platz am Tor sagten: »Wir sind dafür Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, kinderreich wie Rahel und Lea, die zusammen das Haus Israel groß gemacht haben. Mögest du in der Sippe Efrat zu Reichtum und Einfluss gelangen und möge dein Name berühmt werden in Betlehem. 12Durch die Nachkommen, die der HERR dir durch diese Frau geben wird, soll deine Familie so bedeutend