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Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe


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Eines Nachts schlief er an seinem gewohnten Platz 3und auch Samuel schlief im Heiligtum, ganz in der Nähe der Bundeslade. Die Lampe im Heiligtum brannte noch.

      4Da rief der HERR: »Samuel!«

      »Ja«, antwortete der Junge, 5lief schnell zu Eli und sagte: »Hier bin ich, du hast mich gerufen!«

      »Nein«, sagte Eli, »ich habe nicht gerufen. Geh wieder schlafen!« Samuel ging und legte sich wieder hin.

      6Noch einmal rief der HERR: »Samuel!«, und wieder stand der Junge auf, ging zu Eli und sagte: »Hier bin ich, du hast mich gerufen!«

      Aber Eli wiederholte: »Ich habe dich nicht gerufen, mein Junge, geh nur wieder schlafen!«

      7Samuel wusste noch nicht, dass es der HERR war; denn er hatte seine Stimme noch nie gehört. 8Der HERR rief ihn zum dritten Mal und wieder stand Samuel auf, ging zu Eli und sagte: »Hier bin ich, du hast mich gerufen!«

      Da merkte Eli, dass es der HERR war, der den Jungen rief, 9und er sagte zu ihm: »Geh wieder schlafen, und wenn du noch einmal gerufen wirst, dann antworte: ›Sprich, HERR, dein Diener hört!‹«

      Samuel ging und legte sich wieder hin. 10Da trat der HERR zu ihm und rief wie zuvor: »Samuel! Samuel!«

      Der Junge antwortete: »Sprich, dein Diener hört!«

      11Da sagte der HERR zu Samuel: »Ich werde in Israel etwas tun – die Ohren werden jedem wehtun, der davon hört. 12Es wird alles eintreffen, was ich Eli und seiner Familie angedroht habe. 13Er wusste, dass seine Söhne mich beleidigten, und doch hat er sie nicht daran gehindert. Deshalb habe ich über seine Familie ein unwiderrufliches Urteil verhängt. Ich habe ihm das schon lange angekündigt. 14Es gibt kein Opfer, durch das diese Schuld jemals gesühnt werden kann; das habe ich geschworen.«

      15Samuel legte sich wieder hin. Am Morgen öffnete er die Türen des Heiligtums. Er scheute sich, Eli zu sagen, was der HERR ihm offenbart hatte. 16Aber Eli rief ihn: »Samuel, komm her, mein Junge!«

      »Hier bin ich«, antwortete Samuel.

      17Eli fragte: »Was hat der HERR dir gesagt? Verschweige mir nichts! Seine Strafe soll dich treffen, wenn du mir nicht alles berichtest, was er dir gesagt hat!« 18Da erzählte Samuel ihm alles und verschwieg nichts. Eli aber sagte: »Er ist der HERR! Er soll tun, was er für richtig hält.«

      19Samuel wuchs heran. Der HERR stand ihm bei und ließ alle Worte in Erfüllung gehen, die er durch Samuel sprach. 20Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass der HERR ihn zu seinem Propheten bestimmt hatte. 21Auch weiterhin erschien ihm der HERR in Schilo und gab

      ihm Weisungen.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      1 Sam 4

      1a In ganz Israel hörte man auf Samuel.

      DIE GESCHICKE DER BUNDESLADE. SAMUEL ALS RICHTER (Kapitel 4–7)

      Gottes Strafe ist unabwendbar

      1bDie Israeliten zogen in den Kampf gegen die Philister. Ihr eigenes Lager war bei Eben-Eser, das Lager der Philister bei Afek.2Die Philister griffen an, und nach einem langen und zähen Kampf gelang es ihnen, die Israeliten zu schlagen. Von diesen wurden etwa 4000 Mann im Kampf getötet.

      3Als das Heer geschlagen ins Lager zurückkam, fragten sich die Ältesten des Volkes: »Warum hat der HERR das zugelassen? Warum konnten uns die Philister heute besiegen?« Sie berieten sich und beschlossen: »Wir wollen nach Schilo senden und die Bundeslade ins Lager holen! Dann wird der HERR mitten unter uns sein und uns gegen unsere Feinde helfen.«

      4Sie schickten einige Männer nach Schilo, um die Lade zu holen, auf der der HERR, der Herrscher der Welt, unsichtbar über den Keruben thront. Die Priester Hofni und Pinhas, die Söhne von Eli, begleiteten die Lade. 5Als die Lade des HERRN ins Lager kam, brach unter den Israeliten ein solcher Jubelsturm los, dass davon die Erde dröhnte.

      6Der Lärm drang bis zu den Philistern. »Was ist das für ein lauter Jubel im Lager der Hebräer?«, fragten sie einander. Als sie erfuhren, dass die Lade des HERRN im Lager Israels angekommen war, 7bekamen sie Angst. »Jetzt sind wir verloren!«, sagten sie. »Ihr Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen. Das hat es noch nie gegeben. 8Wer kann uns vor solch einem mächtigen Gott schützen? Das ist doch derselbe Gott, der die Ägypter in der Wüste vernichtet hat!«

      9Aber ihre Anführer riefen ihnen zu: »Jetzt gilt es! Seid mutig, Philister, und kämpft wie Männer! Sonst werden die Hebräer euch zur Fronarbeit zwingen, so wie ihr es bisher mit ihnen gemacht habt. Zeigt, dass ihr Männer seid, und kämpft!«

      10Es kam zur Schlacht und die Israeliten erlitten eine schwere Niederlage. Das Heer löste sich auf und jeder floh nach Hause. 30000 israelitische Männer blieben tot auf dem Schlachtfeld. 11Auch Hofni und Pinhas, die Söhne von Eli, fanden den Tod. Die Lade Gottes aber nahmen die Philister als Beute mit.

      Der Schock über den Verlust der Bundeslade

      12Ein Mann aus dem Stamm Benjamin lief noch am selben Tag vom Ort der Schlacht bis nach Schilo. Zum Zeichen der Trauer hatte er seine Kleider zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut. 13-15Eli, jetzt 98 Jahre alt und so gut wie blind, saß eben auf seinem Stuhl und horchte angespannt die Straße hinunter; er machte sich Sorgen um die Lade Gottes.

      Als der Bote in die Stadt kam und berichtete, was geschehen war, schrien alle vor Entsetzen laut auf.

      »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Eli.

      Da war auch schon der Bote bei ihm und sagte: 16»Ich komme direkt aus der Schlacht, ich bin den Feinden entronnen.«

      »Was ist geschehen?«, fragte Eli, 17und der Bote meldete: »Wir sind besiegt! Unser Heer ist geflohen. Deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, sind tot. Die Lade Gottes ist verloren!«

      18Als Eli vom Verlust der Lade hörte, fiel er rückwärts von seinem Stuhl am Eingang des Heiligtums. Er war so alt und schwer, dass er sich dabei das Genick brach und starb. Vierzig Jahre lang war er der Richter Israels gewesen.

      19Seine Schwiegertochter, die Frau des Priesters Pinhas, erwartete ein Kind und stand kurz vor der Entbindung. Als sie hörte, dass die Lade Gottes eine Beute der Philister geworden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann den Tod gefunden hatten, überfielen sie die Wehen. Sie brach zusammen und gebar ein Kind, 20aber die Geburt kostete sie das Leben.

      Während sie im Sterben lag, riefen ihr die Frauen, die ihr beistanden, zu: »Freu dich, du hast einen Sohn geboren!« Aber sie blieb teilnahmslos und gab keine Antwort. 21Den Jungen nannte sie Ikabod (Fort ist die Herrlichkeit). Sie dachte dabei an den Verlust der Bundeslade und an den Tod ihres Schwiegervaters und ihres Mannes 22und sagte: »Die Herrlichkeit Gottes ist fort aus Israel! Die Lade Gottes ist verloren!«

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Die Bundeslade bringt den Philistern kein Glück

      1 Sam 5

      Die Philister brachten die Bundeslade, die sie erbeutet hatten, von Eben-Eser nach Aschdod 2in den Tempel ihres Gottes Dagon und stellten sie neben dessen Standbild auf. 3Als die Leute von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel kamen, war das Standbild Dagons umgestürzt und lag mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des HERRN.

      Sie stellten es wieder an seinen Platz; 4doch auch am folgenden Morgen lag das Bild Dagons vor der Lade des HERRN am Boden. Aber nur der Rumpf war von Dagon übrig geblieben; sein Kopf und die beiden Hände waren abgebrochen und lagen auf der Türschwelle. 5Deshalb treten die Priester Dagons und alle Besucher des Tempels bis heute nicht auf diese Schwelle.

      6Auch