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Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe


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      12Samuel stellte zwischen Mizpa und Jeschana ein Steinmal auf. »Bis hierher hat uns der HERR geholfen«, sagte er. Deshalb nannte er den Stein Eben-Eser (Stein der Hilfe).

      13Die Philister waren so gründlich geschlagen worden, dass sie es nicht mehr wagten, in das Gebiet Israels einzufallen. Der HERR ließ sie nicht wieder hochkommen, solange Samuel lebte. 14Alle Städte zwischen Ekron und Gat, die die Philister den Israeliten weggenommen hatten, fielen mit dem ganzen zugehörigen Gebiet an Israel zurück. Auch mit den Amoritern im Land lebten die Israeliten in Frieden.

      15Sein ganzes Leben lang war Samuel der Richter Israels. 16Einmal im Jahr besuchte er reihum die Heiligtümer in Bet-El, Gilgal und Mizpa, um dort Recht zu sprechen und Streitfälle zu schlichten. 17Die übrige Zeit wirkte er als Richter in seiner Heimatstadt Rama. Dort baute er auch einen Altar für den HERRN.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      ISRAEL BEKOMMT EINEN KÖNIG. SAULS UNGEHORSAM (Kapitel 8–15)

      Samuel warnt vor einem König

      1 Sam 8

      Als Samuel alt wurde, setzte er seine Söhne als Richter über die Israeliten ein. 2Der ältere hieß Joël, der jüngere Abija. Sie übten ihr Richteramt in Beerscheba aus. 3Doch sie folgten nicht dem Vorbild ihres Vaters, sondern suchten sich zu bereichern. Sie ließen sich durch Bestechung in ihrem Urteil beeinflussen.

      4Da kamen alle Ältesten Israels zusammen und gingen zu Samuel nach Rama. 5Sie sagten zu ihm: »Du bist alt geworden und deine Söhne folgen nicht deinem Beispiel. Setze deshalb einen König über uns ein, der bei uns für Recht sorgt, wie es bei allen Völkern üblich ist!«

      6Samuel war nicht damit einverstanden, dass sie einen König haben wollten. Er wandte sich an den HERRN, 7aber der antwortete ihm: »Erfülle ihnen nur ihren Wunsch! Nicht dich lehnen sie ab, sondern mich. Ich soll nicht länger ihr König sein!8Seit ich sie aus Ägypten herausgeführt habe, sind sie mir immer wieder untreu geworden und haben sich anderen Göttern zugewandt. Das ist bis heute so geblieben. Jetzt ergeht es dir ebenso. 9Tu ihnen den Willen! Aber sage ihnen zuvor in aller Deutlichkeit, was der König, der über sie herrschen wird, für Rechte hat und was er mit ihnen tun kann.«

      10Samuel sagte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alles, was der HERR ihm aufgetragen hatte.

      11Er sagte: »Ihr müsst euch im Klaren darüber sein, welche Rechte ein König für sich in Anspruch nehmen wird. Er wird eure Söhne in seinen Dienst holen, damit sie für seine Pferde und Wagen sorgen und vor ihm herlaufen, wenn er ausfährt. 12Einen Teil wird er zu Hauptleuten und Obersten machen, andere müssen seine Felder bestellen und abernten, wieder andere Waffen und Streitwagen herstellen. 13Auch eure Töchter wird er an seinen Hof holen, damit sie für ihn kochen und backen und ihm Salben bereiten.

      14Die besten Felder, Weinberge und Ölbaumpflanzungen wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben. 15Von dem Ertrag eurer Felder und Weinberge wird er den zehnten Teil eintreiben und damit seine Hofleute und Diener bezahlen. 16-17Auch von euren Schafen und Ziegen wird er den zehnten Teil für sich nehmen. Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute und auch eure Esel wird er für sich arbeiten lassen. Ihr alle werdet seine Sklaven sein!

      18Wenn es so weit ist, würdet ihr den König, den ihr jetzt verlangt, gerne wieder loswerden. Dann werdet ihr zum HERRN schreien, aber er wird euch nicht helfen.«

      19Doch das Volk wollte nicht auf Samuel hören. Alle riefen: »Nein, wir wollen einen König! 20Es soll bei uns genauso sein wie bei den anderen Völkern! Ein König soll uns Recht sprechen und uns im Krieg anführen!«

      21Samuel hörte sich alles an und berichtete es dem HERRN. 22Der HERR antwortete ihm: »Gib ihrer Forderung nach und setze einen König über sie ein!«

      Dann schickte Samuel die Männer Israels wieder nach Hause.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Der junge Saul sucht entlaufene Eselinnen

      1 Sam 9

      Im Gebiet des Stammes Benjamin lebte ein wohlhabender und angesehener Mann namens Kisch. Sein Vater hieß Abiël, seine weiteren Vorfahren waren Zeror, Bechorat und Afiach. 2Kisch hatte einen Sohn namens Saul. Der war jung und stattlich, schöner und einen Kopf größer als alle anderen jungen Männer in Israel.

      3Einmal waren Sauls Vater die Eselinnen weggelaufen. Da sagte er zu seinem Sohn: »Nimm einen Knecht mit und suche sie!«

      4Die beiden durchstreiften das Bergland von Efraïm und fanden sie nicht. Sie suchten in der Gegend von Schalischa – ohne Erfolg, dann in der Gegend von Schaalim – vergeblich; sie durchzogen das Gebiet von Jemini – nirgends eine Spur.

      5Als sie in die Gegend von Zuf kamen, sagte Saul zu seinem Knecht: »Wir kehren lieber um! Sonst macht sich mein Vater um uns noch mehr Sorgen als um die Eselinnen.«

      6Doch der Knecht erwiderte: »In der Stadt da drüben lebt ein angesehener Gottesmann. Alles, was er voraussagt, trifft ein. Wir wollen zu ihm gehen, vielleicht kann er uns weiterhelfen.«

      7»Aber wenn wir hingehen, was sollen wir ihm dann mitbringen?«, fragte Saul. »Unsere Beutel sind leer, das Brot ist aufgegessen; und sonst haben wir nichts.«

      8Der Knecht sagte: »Ich habe noch ein kleines Silberstück bei mir, das will ich ihm geben, damit er uns sagt, was wir tun sollen.«

      9-11»Gut«, sagte Saul, »gehen wir!«, und sie machten sich auf den Weg zum Gottesmann in die Stadt. Als sie die Straße zur Stadt hinaufgingen, begegneten ihnen einige Mädchen, die Wasser holen wollten. Sie fragten die Mädchen: »Ist der Seher in der Stadt?« – Zu jener Zeit nannte man die Propheten noch ›Seher‹. Wenn die Leute eine Antwort von Gott haben wollten, sagten sie: »Kommt, wir gehen zum Seher!« –

      12Die Mädchen antworteten: »Ja, er ist in der Stadt. Gerade heute ist er gekommen, weil das Volk auf der Höhe über der Stadt ein Opferfest feiert. Beeilt euch, 13dann trefft ihr ihn noch, bevor er zum Opfermahl hinaufgeht. Alle warten auf ihn; erst wenn er das Opfer gesegnet hat, dürfen die Festteilnehmer davon essen. Geht schnell, jetzt trefft ihr ihn gerade noch!«

      Saul wird wie ein König empfangen

      14Die beiden gingen weiter zur Stadt hinauf. Als sie durchs Tor eintraten, kam ihnen Samuel entgegen. Er wollte gerade die Stadt verlassen und zur Opferstätte hinaufgehen.

      15Der HERR hatte ihn am Tag vorher auf die Begegnung mit Saul vorbereitet und zu ihm gesagt: 16»Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Stamm Benjamin zu dir senden. Den sollst du zum Anführer meines Volkes Israel salben. Er soll es aus der Gewalt der Philister befreien. Ich habe den Hilferuf der Israeliten gehört und will ihnen helfen.« 17Als nun Samuel Saul erblickte, sagte der HERR zu ihm: »Das ist der Mann, von dem ich gesprochen habe. Er soll mein Volk regieren.«

      18Gerade im Stadttor begegneten sie sich. Saul wandte sich an Samuel und fragte ihn: »Kannst du mir sagen, wo der Seher wohnt?«

      19Samuel antwortete: »Ich bin es selbst. Kommt mit mir auf die Höhe! Ihr seid heute meine Gäste. Morgen früh darfst du weiterziehen; dann beantworte ich dir alle deine Fragen. 20Mach dir keine Gedanken wegen der Eselinnen, die dir vor drei Tagen weggelaufen sind; sie sind gefunden. Aber es gibt Wichtigeres: Ganz Israel setzt seine Hoffnung auf dich und deine Familie!«

      21»Wie kannst du so etwas sagen?«, erwiderte Saul. »Ich gehöre doch zum Stamm Benjamin, dem kleinsten aller Stämme in Israel, und meine Sippe ist die unbedeutendste im ganzen Stamm!«

      22Samuel brachte Saul und seinen Begleiter