Группа авторов

Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe


Скачать книгу

davon abriss. 28Samuel sagte: »Wie du mir dieses Stück von meinem Mantel abgerissen hast, so entreißt der HERR dir heute die Königsherrschaft über Israel und gibt sie einem anderen, der würdiger ist als du. 29Der Gott, auf den Israel stolz sein kann, steht zu seinem Urteil und nimmt es nicht zurück. Er ist nicht wie ein Mensch, der seinen Sinn ändert und seine Entscheidung bereut.«

      30»Du hast Recht«, wiederholte Saul, »ich habe mich schuldig gemacht. Aber stelle mich vor meinem Volk und seinen Ältesten nicht bloß und erweise mir jetzt die gebührende Ehre. Komm mit mir zurück, damit ich mich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen und ihm Ehre erweisen kann!«

      31Samuel ließ sich umstimmen und ging mit. Als Saul sich vor dem HERRN niedergeworfen hatte, 32befahl Samuel: »Bringt mir Agag, den König der Amalekiter!«

      Gelassen ging Agag auf Samuel zu und sagte: »Die Todesgefahr ist vorbei.« 33Aber Samuel erwiderte: »Dein Schwert hat viele Mütter kinderlos gemacht. So soll jetzt auch deine Mutter kinderlos werden!« Und er schlug Agag vor dem Altar in Gilgal in Stücke.

      34Dann kehrte Samuel nach Rama zurück und auch Saul ging nach Hause in seine Stadt Gibea. 35Samuel mied Saul für den Rest seines Lebens, denn er trauerte um ihn. Dem HERRN aber tat es Leid, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      DAVID AM KÖNIGSHOF SAULS (16,1–21,1)

      Gott sucht sich den Jüngsten aus

      1 Sam 16

      Der HERR sagte zu Samuel: »Wie lange trauerst du noch um Saul? Ich habe ihn verstoßen; er kann nicht länger König über Israel sein. Fülle jetzt ein Horn mit Salböl und geh nach Betlehem zu Isai. Unter seinen Söhnen habe ich mir einen als König ausgewählt.«

      2»Aber wie kann ich das?«, wandte Samuel ein. »Wenn Saul es erfährt, bringt er mich um!«

      Der HERR antwortete: »Nimm eine Kuh mit und sage, du seist gekommen, um ein Opfer darzubringen. 3Lade auch Isai dazu ein. Ich sage dir dann, welchen von seinen Söhnen du zum König salben sollst.«

      4Samuel gehorchte dem HERRN und machte sich auf den Weg. In Betlehem kamen ihm die Ältesten der Stadt besorgt entgegen und fragten: »Dein Kommen bedeutet doch nichts Schlimmes?«

      5»Nein«, antwortete Samuel. »Ich komme, um dem HERRN ein Opfer darzubringen. Tut das Nötige, damit ihr rein seid, und kommt dann mit mir zum Opfermahl!« Er lud auch Isai und seine Söhne dazu ein und forderte sie auf, sich zu reinigen.

      6Als Isai mit seinen Söhnen zum Opfermahl kam, fiel Samuels Blick auf Eliab und er dachte: »Das ist gewiss der, den der HERR ausgewählt hat!«

      7Doch der HERR sagte zu Samuel: »Lass dich nicht davon beeindrucken, dass er groß und stattlich ist. Er ist nicht der Erwählte. Ich urteile anders als die Menschen. Ein Mensch sieht, was in die Augen fällt; ich aber sehe ins Herz.«

      8Isai rief Abinadab und führte ihn Samuel vor. Aber Samuel sagte: »Auch ihn hat der HERR nicht ausgewählt.«

      9Dann ließ Isai Schima vortreten, aber Samuel wiederholte: »Auch ihn hat der HERR nicht ausgewählt.«

      10So ließ Isai alle sieben Söhne an Samuel vorbeigehen, aber Samuel sagte: »Keinen von ihnen hat der HERR ausgewählt.«

      11Dann fragte er Isai: »Sind das alle deine Söhne?«

      Isai antwortete: »Der jüngste fehlt noch, David, der hütet die Schafe.«

      »Lass ihn holen«, sagte Samuel, »wir setzen uns nicht zum Opfermahl hin, bevor er hier ist!«

      12Isai schickte einen Boten und David kam. Der Junge war schön und kräftig und hatte klare Augen.

      »Er ist es, salbe ihn!«, sagte der HERR zu Samuel. 13Da goss Samuel Öl aus seinem Horn über ihn und salbte ihn zum König vor den Augen seiner Brüder.

      In diesem Augenblick nahm der Geist des HERRN Besitz von David und verließ ihn nicht mehr. Samuel aber kehrte nach Rama zurück.

      David tritt in Sauls Dienste

      14Der HERR hatte seinen Geist von Saul genommen und ihm einen bösen Geist geschickt, der ihn oft quälte. 15Da sagten seine Leute zu Saul: »Du weißt selbst, dass ein böser Geist, von Gott geschickt, dich immer wieder befällt. 16Sollen wir uns nicht nach einem Mann umsehen, der Harfe spielen kann? Du brauchst es nur zu befehlen! Wenn dann der böse Geist über dich kommt, kannst du dir etwas vorspielen lassen; das wird dich aufmuntern.«

      17»Ja«, antwortete Saul, »sucht mir einen guten Harfenspieler und bringt ihn zu mir!«

      18Einer von den jungen Leuten sagte: »Ich kenne einen: Isai in Betlehem hat einen Sohn, der Harfe spielen kann. Er stammt aus einer angesehenen Familie und ist ein tüchtiger Kämpfer. Er versteht, zur rechten Zeit das rechte Wort zu sagen, und sieht sehr gut aus. Der HERR steht ihm bei.«

      19Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: »Schick mir doch deinen Sohn David, der die Schafe hütet!«

      20Isai gab David einen mit Broten beladenen Esel, einen Schlauch Wein und einen jungen Ziegenbock für Saul mit. 21So kam David ins Haus Sauls und trat in seinen Dienst. Der König gewann ihn lieb und machte ihn zu seinem Waffenträger. 22Seinem Vater Isai ließ er sagen: »Lass David in meinem Dienst bleiben! Er hat mein Wohlgefallen gefunden.«

      23Immer wenn der von Gott geschickte böse Geist über Saul kam, griff David zur Harfe und begann darauf zu spielen. Dann wurde es Saul leichter ums Herz, er fühlte sich wieder wohler und der böse Geist verließ ihn.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Ein einzelner Mann fordert das Heer Israels heraus

      1 Sam 17

      Die Philister zogen ihre Streitmacht bei Socho im Gebiet des Stammes Juda zusammen. In Efes-Dammim zwischen Socho und Aseka hatten sie ihr Lager.

      2Saul bot alle wehrfähigen Männer Israels auf und ließ sie im Eichental das Lager beziehen. Als die Israeliten zum Kampf antraten, 3stellten sie sich am Abhang des Tales auf. Am gegenüberliegenden Abhang standen die Philister; dazwischen lag die Talsohle.

      4Da trat aus den Reihen der Philister ein einzelner Krieger hervor. Er hieß Goliat und stammte aus Gat. Er war über drei Meter groß

      5-6und trug einen Helm, einen Schuppenpanzer und Beinschienen, alles aus Bronze; der Panzer allein wog mehr als einen Zentner. Er hatte ein bronzenes Krummschwert geschultert. 7Der Schaft seines Spießes war so dick wie ein Weberbaum und die eiserne Spitze wog fast vierzehn Pfund. Ein Soldat trug den großen Schild vor ihm her.

      8Der Mann trat vor die Reihen der Philister und rief den Israeliten zu: »Warum stellt ihr euch zur Schlacht auf? Ich stehe für die Philister und ihr steht für Saul. Wählt einen von euch aus! Er soll zu mir herabkommen und mit mir kämpfen. 9Wenn er mich besiegt und tötet, werden wir eure Sklaven. Wenn aber ich siege und ihn töte, müsst ihr unsere Sklaven werden und uns dienen.«

      10Dann schrie er: »Habt ihr gehört: Ich fordere das ganze Heer Israels heraus! Schickt mir einen Mann, damit wir miteinander kämpfen!«

      11Als Saul und die Männer Israels den Philister so reden hörten, erschraken sie und hatten große Angst.

      David lässt sich nicht einschüchtern

      12David war – wie gesagt – ein Sohn von Isai, der zur Sippe Efrat zählte und in Betlehem, im Gebiet von Juda, wohnte. Isai hatte acht Söhne. Für den Kriegsdienst