uns Tiere zur Verfügung stellen, die wir dem HERRN, unserem Gott, als Brandopfer und Mahlopfer darbringen können? 26Nein, auch unser Vieh muss mit uns gehen! Kein einziges Tier bleibt zurück. Erst wenn wir an Ort und Stelle sind, können wir wissen, welche Tiere wir zum Opfer für den HERRN, unseren Gott, brauchen.«
27Da machte der HERR den Pharao von neuem starrsinnig, sodass er das Volk Israel nicht ziehen ließ. 28Der Pharao sagte zu Mose: »Verschwinde! Wenn du mir noch einmal unter die Augen kommst, bist du ein toter Mann.«
29»Wie du sagst!«, erwiderte Mose. »Ich werde dir nie wieder unter die Augen kommen.«
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Gott kündigt dem Pharao den schwersten Schlag an
Ex 11
Da sagte der HERR zu Mose: »Noch einen einzigen Schlag werde ich gegen den Pharao und gegen ganz Ägypten führen. Danach wird er euch ziehen lassen. Ja, er wird euch nicht nur ziehen lassen, er wird euch von hier fortjagen!
2Deshalb sag deinem Volk, dass Männer und Frauen sich von ihren ägyptischen Nachbarn und Nachbarinnen Schmuckstücke aus Silber und Gold erbitten sollen.«
3Der HERR sorgte dafür, dass die Ägypter den Israeliten wohlgesinnt waren. Mose genoss sogar hohes Ansehen bei den Ministern des Pharaos und beim ganzen ägyptischen Volk.
4Bevor Mose ging, sagte er zum Pharao: »So spricht der HERR: ›Um Mitternacht werde ich durch Ägypten gehen. 5Dann werden alle Erstgeborenen in Ägypten sterben, von deinem eigenen Sohn, der dein Nachfolger auf dem Thron werden soll, bis zum Sohn der Sklavin, die an der Handmühle kniet. Auch beim Vieh werden alle Erstgeburten sterben. 6In ganz Ägypten wird es ein Wehklagen geben, wie man es noch nie gehört hat und auch nie wieder hören wird.‹
7Aber den Leuten von Israel wird kein Haar gekrümmt werden, auch ihren Tieren wird nichts geschehen. Daran sollt ihr Ägypter erkennen, dass der HERR zwischen euch und den Israeliten genau unterscheidet.
8Dann werden alle deine Minister zu mir kommen und mich auf den Knien anflehen: ›Geh endlich fort, du und dein ganzes Volk!‹ Und dann werde ich das Land verlassen.«
So ging Mose voll Zorn vom Pharao weg.
9Der HERR hatte zu Mose gesagt: »Der Pharao wird nicht auf eure Forderung hören, damit ich in Ägypten durch viele Wunder meine ganze Macht zeigen kann.« 10Alle diese Wunder hatten Mose und Aaron vor den Augen des Pharaos getan; aber der HERR hatte den Pharao starrsinnig gemacht, sodass er das Volk Israel nicht aus dem Land gehen ließ.
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Vor dem Aufbruch feiern die Israeliten das Passafest
Ex 12
Der HERR sagte zu Mose und Aaron, als sie noch in Ägypten waren: 2»Dieser Monat soll für euch der Beginn des Jahres sein.3Sagt der ganzen Gemeinde Israel, dass jeder Familienvater am 10. Tag des Monats für seine Familie ein Lamm auswählt.
4Ist die Familie zu klein, um ein ganzes Tier zu verzehren, so soll sie sich mit der Nachbarfamilie zusammentun. Sie sollen sich vorher überlegen, wie viel jeder essen kann, damit nichts übrig bleibt. 5Das Tier muss einjährig und männlich sein und darf keine Fehler haben. Ihr könnt ein Schaf- oder ein Ziegenböckchen nehmen.
6Das Tier wird bis zum 14. Tag des Monats von der übrigen Herde gesondert gehalten. Gegen Abend schlachten dann alle Familien in der ganzen Gemeinde ihr Lamm. 7Von dem Blut nehmen sie etwas und streichen es an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken der Häuser, in denen sie das Mahl halten. 8Sie braten das Lamm am Feuer und essen es in derselben Nacht, zusammen mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern.
9Ihr dürft nichts von dem Lamm roh oder gekocht essen. Es muss am Feuer gebraten sein, und zwar ganz, mit Kopf, Beinen und Innereien. 10Ihr dürft auch nichts davon bis zum andern Morgen übrig lassen. Die Reste müsst ihr verbrennen.
11Beim Essen sollt ihr reisefertig gekleidet sein, die Sandalen an den Füßen und den Wanderstab in der Hand. In Hast und Eile sollt ihr essen. Dies ist das Passafest für mich, den HERRN.
12In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und alle Erstgeborenen töten, bei Mensch und Vieh. An allen Göttern Ägyptens werde ich mein Gericht vollstrecken, ich, der HERR. 13Eure Türen aber sollen durch das Blut bezeichnet sein. Überall, wo ich dieses Blut sehe, werde ich vorübergehen, und so werdet ihr verschont bleiben, wenn ich strafend durch ganz Ägypten gehe.
14Dieser Tag soll für euch ein Gedenktag sein, der in allen kommenden Generationen als Festtag für mich gefeiert wird. Das ist eine Anweisung für alle Zeiten.
15Vom Passa-Abend an sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Vor Beginn des Festes müsst ihr den Sauerteig aus euren Häusern entfernen. Wer während dieser sieben Tage Brot isst, das mit Sauerteig zubereitet wurde, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk Israel ausgestoßen werden.
16Der erste und der siebte Tag sind heilige Tage, an denen jede Arbeit ruhen muss. Nur das Essen darf zubereitet werden.
17Jahr für Jahr sollt ihr das Fest der Ungesäuerten Brote feiern, weil ich euch am ersten Tag dieses Festes in geordneten Scharen aus Ägypten herausgeführt habe. Alle kommenden Generationen sollen diesen Festtag begehen. 18Vom Abend des 14. Tages bis zum Abend des 21. Tages im 1. Monat dürft ihr nur ungesäuertes Brot essen. 19Sieben Tage lang darf kein Sauerteig in euren Häusern sein. Wer in dieser Zeit gesäuertes Brot isst, hat sein Leben verwirkt und muss aus der Gemeinde Israel ausgestoßen werden, der Israelit genauso wie der Fremde, der bei euch lebt. 20Ihr dürft in dieser Zeit nichts essen, das mit Sauerteig zubereitet ist. Das gilt für alle eure Wohnsitze.«
Das Blut des Passalammes
21Mose rief die Ältesten Israels zusammen und befahl ihnen: »Jeder Familienvater soll sich ein Schaf- oder Ziegenböckchen aussuchen und es für das Passamahl schlachten. 22Er soll das Blut in einer Schüssel auffangen, ein Büschel Ysop hineintauchen und die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken mit dem Blut bestreichen. Danach darf niemand mehr das Haus verlassen bis zum Morgen. 23Wenn der HERR in der Nacht vorbeikommt, um den Schlag gegen Ägypten zu führen, wird er das Blut an den Türpfosten und Türbalken sehen und vorübergehen. Er wird nicht zulassen, dass der Todesengel eure Häuser betritt.
24Diese Anweisungen sollt ihr auch künftig befolgen; sie gelten für eure Nachkommen zu allen Zeiten.
25Auch wenn ihr in das Land kommt, das der HERR euch zugesagt hat, sollt ihr an diesem Brauch festhalten. 26Und wenn euch eure Kinder fragen, was das bedeutet, 27dann antwortet ihnen: ›Wir schlachten am Passafest ein Tier für den HERRN, weil er in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging und uns verschonte, als er den Schlag gegen die Ägypter führte.‹«
Die Leute von Israel warfen sich anbetend vor dem HERRN nieder. 28Dann gingen sie und taten alles genau so, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte.
Zehnte Plage: Tötung der Erstgeburt
29Um Mitternacht tötete der HERR alle Erstgeborenen in Ägypten, angefangen vom erstgeborenen Sohn des Pharaos, der sein Nachfolger auf dem Thron werden sollte, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch jede Erstgeburt beim Vieh.
30In jener Nacht wurden der Pharao, seine Minister und alle Ägypter aus dem Schlaf aufgeschreckt. Lautes Wehgeschrei erhob sich, denn es gab kein Haus bei den Ägyptern, in dem nicht ein Toter war.
Der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten
31Noch in derselben