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Inhalt
Die buddhistische Ethik als Selbstbefreiung
Grundzüge der buddhistischen Philosophie
Buddhistische Erkenntnistheorie
Leerheit, gegenseitige Abhängigkeit und Karma
Die empirische Tatsache des Leidens
Die Psychologie der Selbsttäuschung
Die Grundstruktur der buddhistischen Ethik
Der Unterschied zwischen Moral und Ethik
Moralische Vorschriften: Die fünf Regeln
Die buddhistische Ethik als Praxis der Erkenntnis
Bausteine einer buddhistischen Wirtschaftsethik
Quellen und Voraussetzungen
Das ökonomische Menschenbild
Ökologie und ökonomischer Naturbegriff
Das Karmagesetz und die Illusion der Dualitäten
Das Verhältnis zu anderen ethischen Systemen
Vorbemerkung
Buddhismus und Wirtschaftssystem
Einige Fragen der angewandten Wirtschaftsethik
Die wirtschaftsethische Bedeutung der fünf Regeln
Bevölkerungswachstum und Familienplanung
Globale Armut, ihre Wahrnehmung und ihre Ursache
Bemerkungen zum »wirtschaftlichen Fortschritt«
Vorwort zur ersten Auflage
Was ist das: eine buddhistische Wirtschaftsethik? Der Titel meines Buches enthält drei Bedeutungselemente: Ethik, Wirtschaft und Buddhismus. Ethik ist die Theorie des moralischen Handelns. Die Wirtschaftsethik erklärt die ethischen Regeln des wirtschaftlichen Handelns. Hierbei tritt die Wirtschaftsethik in eine spannungsreiche Beziehung zur ökonomischen Theorie, die als Wissenschaft vom wirtschaftlichen Handeln formuliert wird. Ursprünglich, so noch bei Adam Smith, verstand sich die Ökonomik als Teilgebiet der Ethik (moral science). Die moderne Wirtschaftswissenschaft dagegen versucht einen scharfen Schnitt zwischen Fakten und Werten zu machen, indem sie Werturteile in den Datenkranz der ökonomischen Theorie verlegt. Motive des Handels scheinen nach dieser Auffassung ebenso bloße Fakten zu sein wie die Rohstoffvorräte eines Landes oder die Zahl seiner Einwohner.
Der Buddhismus lehnt eine Trennung von Fakten und Werten ab.1 Alle Fakten erscheinen in ihren Eigenschaften nur innerhalb eines kognitiven Rahmens. Die jedem Faktum vorausgehende Auswahl dieses kognitiven Rahmens aber besitzt den Charakter eines Werturteils. Insbesondere betrachtet man die »Fakten« der Psychologie im Buddhismus nicht als unveränderliche Gegebenheiten, sondern als das Resultat einer Gewöhnung. Weder Handlungsmotive noch Weltbilder sind deshalb unverrückbare Voraussetzungen des Handelns. Das gilt auch und gerade für die Auffassung