Джо Диспенза

Werde übernatürlich


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aufmerksam bei den einzelnen Körperbereichen und auch im Raum um die einzelnen Zentren herum und sandte ihnen Segenswünsche für mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Sie programmierte ihr autonomes Nervensystem auf mehr Ausgewogenheit, und langsam, aber sicher wirkte sich das auf ihre Gesundheit aus.

      Anna erlernte zudem eine bestimmte Atemtechnik, mit deren Hilfe wir bei unserer Arbeit die ganze emotionale Energie freisetzen, die im Körper gespeichert und festgehalten wird, wenn wir immer das Gleiche denken und fühlen. Durch diese wiederkehrenden Gedanken hatte Anna auch beständig dieselben Gefühle erzeugt, daraufhin die vertrauten Emotionen verspürt und erst recht die gleichen Gedanken gedacht. Wie sie lernte, waren die Emotionen der Vergangenheit zwar in ihrem Körper gespeichert, aber sie konnte dank dieser Atemtechnik diese gespeicherte Energie freisetzen und sich dadurch von ihrer Vergangenheit befreien. Diese Atemübung praktizierte sie täglich mit einer Intensität, die stärker war als ihre Sucht nach den Emotionen der Vergangenheit, und es ging immer besser. Nachdem sie gelernt hatte, diese im Körper gespeicherte Energie wieder in Bewegung zu bringen, lernte sie, die im Herzen zentrierten Emotionen ihrer Zukunft anzunehmen, noch bevor diese Zukunft Wirklichkeit wurde, und damit ihren Körper auf einen neuen Geist zu konditionieren.

      Aus der Epigenetik, über die ich in unseren Workshops und Vorträgen spreche, wusste Anna, dass Gene von sich aus eigentlich keine Krankheiten erzeugen, sondern von der Umwelt entsprechende Signale empfangen, die Krankheit auszulösen. Anna war klar: Weil ihre Emotionen die chemischen Konsequenzen ihrer Vergangenheit waren, auf deren Basis sie Tag für Tag lebte, sandte sie damit genau den Genen Anweisungen, die für ihre schlechte Gesundheit verantwortlich waren. Schaffte sie es stattdessen, die (erwünschten) Emotionen ihrer Zukunft zu verinnerlichen bzw. zu »verkörpern«, noch bevor sie die Erfahrung wirklich machte, konnte sie die Genexpression verändern und ihren Körper biologisch auf ihre neue Zukunft ausrichten.

      In einer weiteren Meditation lenkte Anna ihre Aufmerksamkeit auf die Brustmitte, also das Herzzentrum, und aktivierte anhand dieser höheren Emotionen das autonome Nervensystem, um sogenannte Herzkohärenz zu erzeugen und über längere Zeit beizubehalten; dieser sehr effiziente Herzschlag wird später detaillierter erklärt. Kamen Gefühle wie Groll, Ungeduld, Frust, Wut und Hass hoch, lösten diese Zustände, wie sie gelernt hatte, die Stressreaktion aus, woraufhin der Herzschlag in Unordnung geriet und inkohärent wurde. Anna hatte auf meinen Workshops außerdem gelernt, dass sie diese neuen Emotionen tiefer und vollständiger fühlen konnte, sobald sie diesen neuen herzzentrierten Zustand aufrechterhalten konnte, so wie sie sich ja auch daran gewöhnt hatte, all die negativen Emotionen zu fühlen. Wut, Angst, Depressionen und Groll durch Freude, Liebe, Dankbarkeit und Freiheit zu ersetzen, erforderte natürlich ein bisschen Mühe, aber Anna gab nicht auf, denn sie wusste, diese höheren Emotionen würden über tausend verschiedene chemische Substanzen freisetzen, die ihren Körper reparieren und gesund machen würden …, und sie machte sich an die Arbeit.

      Dann praktizierte Anna die von mir entwickelte Geh-Meditation als ihr neues Ich. Anstatt sich mit geschlossenen Augen hinzusetzen und zu meditieren, stellte sie sich zu Beginn mit geschlossenen Augen hin, ging in den meditativen Zustand, der, wie sie wusste, ihren Seinszustand veränderte, öffnete nach wie vor in dieser meditativen Verfassung die Augen und ging als ihr zukünftiges Ich umher. Dadurch brachte sie ihrem Körper regelmäßig eine neue Art gewohnheitsmäßigen Denkens, Handelns und Fühlens bei. Was sie da kreierte, würde schon bald zu ihrer neuen Persönlichkeit werden. Nie wieder wollte sie in Unbewusstheit und in ihr altes Ich zurückfallen.

      Wie Anna sehen konnte, hatten sich ihre Denkmuster durch all diese Arbeit verändert. Sie aktivierte nicht mehr die immer selben Verschaltungen im Gehirn auf dieselbe Weise; deshalb vernetzten sie sich nicht mehr und begannen sich zurückzubilden, woraufhin Anna nicht mehr so wie früher dachte. Zum ersten Mal seit Jahren empfand sie Dankbarkeit und Lebensfreude. Jeden Tag überwand sie beim Meditieren den einen oder anderen Aspekt ihres Körpers und Geistes. Anna wurde ruhiger und war längst nicht mehr so süchtig nach den vom Stress ausgelösten Emotionen. Sie konnte sogar wieder Liebe verspüren. Und sie ging weiter, machte weiter mit dem Überwinden, Tag für Tag, auf dem Weg, ein anderer Mensch zu werden.

      Anna ergreift die Möglichkeit beim Schopf

      Im Mai 2012 besuchte Anna einen meiner Vier-Tages-Workshops nördlich von New York. Am dritten Tag gab sie sich schließlich während der letzten von vier Meditationen wirklich voll und ganz hin und ließ los. Zum ersten Mal, seit sie meditierte, fand sie sich schwebend in einem unendlichen schwarzen Raum, war sich bewusst, dass sie sich bewusst wahrnahm. Sie hatte die Erinnerung an die Person, die sie war, hinter sich gelassen und wurde zu reinem Bewusstsein, komplett frei von ihrem Körper, ihrem Bezug zur materiellen Welt und zur linearen Zeit. Sie fühlte sich so frei, dass sie sich nicht mehr um ihren gesundheitlichen Zustand kümmerte, so grenzenlos, dass sie sich nicht länger mit ihrer gegenwärtigen Identität identifizieren konnte, so erhaben, dass sie keine Verbindung mehr zu ihrer Vergangenheit hatte.

      In diesem Zustand hatte Anna keine Probleme; sie hatte ihre Schmerzen hinter sich gelassen, war zum ersten Mal wirklich frei. Sie war nicht ihr Name, ihr Geschlecht, ihre Krankheit, ihre Kultur oder ihr Beruf – sie war jenseits von Raum und Zeit. Sie hatte sich mit dem sogenannten Quantenfeld verbunden, einem Informationsfeld, in dem alle Möglichkeiten existieren. Plötzlich erblickte sie sich in einer ganz neuen Zukunft, in der sie mit einem Mikrofon auf einer riesigen Bühne stand und einem großen Publikum die Geschichte ihrer Heilung erzählte. Sie visualisierte sich diese Szene nicht in der Fantasie. Nein, es war, als würden Informationen heruntergeladen, als würde sie einen Blick auf sich selbst als völlig andere Frau in einer neuen Realität erhaschen. Ihre innere Welt erschien ihr viel realer als ihre äußere Welt, und sie machte eine komplett sinnliche Erfahrung ohne die Sinne.

      Als Anna während der Meditation die Erfahrung dieses neuen Lebens machte, füllte sich ihr Körper mit Freude und Licht, sie verspürte ganz tief drinnen eine große Erleichterung. Sie wusste, sie war größer, viel größer als ihr physischer Körper. Sie spürte so viel intensive Freude und enorme Dankbarkeit, dass sie in Lachen ausbrach. Und in diesem Moment wusste sie auch, dass alles gut werden würde. Das Vertrauen, die Freude, Liebe und Dankbarkeit, die sie entwickelte, machten das Meditieren sehr viel leichter und sie tauchte viel tiefer ein.

      Anna gab ihre Vergangenheit auf, und diese neue Energie machte sie auf der Herzebene immer offener. Sie betrachtete ihre Meditationen nun nicht mehr als etwas, was sie tagtäglich tun musste, sondern freute sich darauf. Diese Arbeit zu tun, wurde zu ihrer Lebensweise, ihrer Gewohnheit. Sie gewann ihre Energie und ihre Gesundheit zurück, nahm keine Antidepressiva mehr ein. Sie dachte in völlig anderen Denkmustern, zugleich änderten sich ihre Gefühle. Sie war in einem neuen Seinszustand, wodurch sie sich auch ganz anders verhielt. In diesem Jahr besserten sich ihre Gesundheit und ihr Leben immens.

      Im Jahr darauf besuchte sie noch ein paar Workshops. Sie blieb der Arbeit verbunden und konnte zu mehr Menschen in der Gemeinschaft Beziehungen aufbauen, erhielt immer mehr Unterstützung auf ihrer Reise zurück zur Gesundheit. Wie für viele unsere Studierenden war es manchmal schwierig für sie, nicht wieder ein paar Schritte in die alten Programmierungen und Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster zurückzumachen, wenn sie nach einem Workshop nach Hause kam. Aber sie meditierte weiterhin täglich.

      Im September unterzog sich Anna einer sehr gründlichen ärztlichen Untersuchung mit allen möglichen Tests. Ein Jahr und neun Monate nach ihrer Krebsdiagnose und sechs Jahre nach dem Suizid ihres Mannes war der Krebs völlig geheilt, der Tumor in der Speiseröhre war verschwunden. Die Bluttests wiesen keine Krebsmarker mehr auf. Die Schleimhäute in der Speiseröhre, der Vagina und dem Anus waren vollständig ausgeheilt. Ein paar kleinere Probleme gab es noch: Die Mundschleimhaut blieb leicht gerötet, wies aber keine Geschwüre mehr auf, und die Speichelproduktion war nach wie vor lahmgelegt.

      Anna war ein neuer Mensch geworden – ein gesunder Mensch. Die Krankheit existierte in der alten Persönlichkeit. Durch ein neues Denken, Handeln und Fühlen erfand Anna ein neues Ich. Sie wurde sozusagen in gewissem Sinne im selben Leben wiedergeboren.

      Im Dezember 2013 kam Anna gemeinsam mit der Freundin, die sie zu dieser Arbeit gebracht hatte, zu einer Veranstaltung in Barcelona