Astrid Warbinek

Segel setzen (E-Book)


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      Klassenführung ist auch eine wichtige Größe für Ihre Gesundheit als Lehrkraft. Das eigene selbstbewusste Verhalten kann für ein stressfreieres und entspannteres Erleben und Arbeiten im Klassenzimmer maßgebend sein. Gemeinsam gestaltete Bedingungen im Klassenzimmer und in der ganzen Schule können den Bedürfnissen aller Rechnung tragen, ohne dass eine einzelne Lehrkraft zu sehr eingespannt ist. Die Balance zwischen einer Sicherheit, die aus einem routinierten persönlichen Handlungsrepertoire erwächst, und einem Wir-Gefühl, das aus einer kollegial abgestimmten Gestaltung im eigenen System Schule entsteht, bewirkt für die Art und Weise, an Herausforderungen heranzugehen, und damit für das eigene und kollektive Gesundheitserleben einen großen Unterschied.

imageORIENTIERUNGSPUNKTE FÜR DIE REISE
Techniken der Klassenführung bei Kounin – Techniken der Klassenführung bei Evertson – Merkmale guten Unterrichts bei Meyer und Helmke – Strategien nach Nolting und Lohmann – Linzer Modell der Klassenführung von Mayr – Die Hattie-Studie – Basisdimensionen guten Unterrichts – Das Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke

      Der Begriff «Klassenführung» unterliegt seit seinem Aufkommen in den 1950er-Jahren im angloamerikanischen Raum (dort als classroom management) einem steten Bedeutungswandel. Abwechselnd standen und stehen unterschiedliche Aspekte von Unterricht und Lehrerhandeln im Fokus. Aus der gesamtheitlichen Betrachtung der Entwicklungen ergibt sich ein umfassendes Bild.

      Bis in die 1970er-Jahre wurde Klassenführung vorwiegend als Auseinandersetzung mit Unterrichtsstörungen verstanden. In diesem Sinne geben Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern erwartetes Verhalten vor und sorgen dafür – manchmal durch Belohnung, häufig jedoch durch Strafen –, dass die Vorgaben eingehalten werden. Dabei geht es ausschließlich um Belohnung oder Sanktionierung als Reaktion auf Schülerverhalten. Die Gestaltungsmacht der Lehrkraft begrenzt sich auf die Art der Disziplinierung im Nachgang zur Aktion der Schülerin oder des Schülers. Die Lehrkraft versucht, die Gestaltungsmacht der Schülerin, des Schülers durch eine Art Dressurakt zu beherrschen: Auf «gutes» Verhalten folgt keine Reaktion oder Belohnung, auf «schlechtes» Einschüchterung oder Bestrafung.

       Techniken der Klassenführung bei Kounin

      •withitness Allgegenwärtigkeit, mit der Klasse sein

      •overlapping Überlappen

      •momentum Reibungslosigkeit und Schwung

      •smoothness Geschmeidigkeit

      •group focus Wahrung eines Gruppenfokus und Gruppenmobilisierung

      •managing transition Übergangs-Management

      •avoid mock participation Vermeiden vorgetäuschter Teilnahme

       Techniken der Klassenführung bei Evertson

TECHNIK DER KLASSENFÜHRUNGRELEVANTE ASPEKTE
Den Klassenraum und das Material vorbereiten–Vier bzw. fünf Schlüssel für eine gute Raumanordnung–Vorschläge für das Lernarrangement im Klassenzimmer
Regeln und Verfahrensweisen im Klassenzimmer aufstellen–Klassenregeln ausarbeiten–Verfahrensweisen in der Klasse ausarbeiten
Verfahrensweisen für die Steuerung der Schülerarbeitsphasen–Klare Kommunikation der Arbeitsaufträge und Arbeitsvorgaben–Überwachen/Monitoring des Arbeitsfortschritts und der Erledigung von Arbeitsaufträgen–Rückmeldung/Feedback an Schülerinnen und Schüler
Einen gelungenen Start bereiten–Ein positives Klassenklima schaffen–Regeln und Verfahrensweisen unterrichten (mit dem Untertitel «Autorität der Lehrkraft»)–Planungen für einen guten Beginn (die ersten Schultage, typische Aktivitäten, Kommunikation mit Eltern und Vormund usw.)
Unterricht planen und durchführen–Planung des Unterrichtsangebots–Kounins Ideen/Begriffe für die Unterrichtsführung in der Großgruppe–Häufige Probleme bei der Unterrichtsdurchführung–Übergänge–Klarheit
Führen von kooperativen Lerngruppen–Strategien und Routinen für kooperatives Lernen entwickeln–Schülerarbeitsphasen und -verhalten überwachen–Gruppeninterventionen–Fertigkeiten für effektive Gruppenarbeit–Kooperatives Lernen einführen
Angemessenes Schülerverhalten aufrechterhalten–Überwachen/Monitoring von Schülerverhalten–Konsequenz–Umgang mit unangemessenem Verhalten–Schaffung eines positiven Klimas durch Anreize und Belohnungen–Vorsicht im Umgang mit Belohnungen
Kommunikationsfähigkeiten für das Unterrichten–Konstruktive Bestimmtheit–Empathisches Reagieren–Problemlösendes Agieren–Mit Eltern sprechen
Mit Verhaltensproblemen umgehen–Kategorisierung von problematischem Verhalten–Ziele für den Umgang mit Verhaltensproblemen–Strategien für den Umgang mit Verhaltensproblemen–Spezifische Probleme (Mobbing, Tuscheln, chronische Arbeitsverweigerung, Schlägereien, Machtkämpfe)–Erinnerung zum Schluss: positiv denken