Astrid Warbinek

Segel setzen (E-Book)


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Statt auf die Kritik möchten wir uns hier auf die Resultate beziehen, die für die Klassenführung relevant sind.

      «Auf den Lehrer kommt es an», titelten die Zeitungen nach der Veröffentlichung der Hattie-Studie. Jetzt war belegt, was längst bekannt war oder zumindest vermutet wurde: Entscheidend für den Lehr- und Lernerfolg ist die reflektierte Handlung einer Lehrkraft. Zentral ist der multifaktorielle Charakter wirksamen Lehrerhandelns und die durch die Studie offenbarte Tatsache, dass es nicht die (mancherorts sowieso nicht veränderbaren) äußeren Strukturen sind, die den Lernerfolg beeinflussen, sondern die direkte Interaktion der Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern.

EFFEKTSTÄRKE dLERNERFOLGSRELEVANTER FAKTORKAPITEL/ABSCHNITTE IN DIESEM BUCH
1,44Selbsteinschätzung des eigenen LernniveausKapitel 4; Selbstregulation
0,9Formative Evaluation des UnterrichtsAbschnitt 3.5; «Den eigenen Unterricht in den Blick nehmen»
0,9Glaubwürdigkeit (der Lehrperson)Abschnitt 3.2; «In die eigene Führungsrolle finden»
0,88Micro-TeachingKapitel 5; diese Form der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften könnte mitgedacht werden.
0,8Beeinflussung von Verhalten in der KlasseAbschnitt 3.7; «Proaktives Verhalten: Prävention und Konsequenz», und Abschnitt 3.8, «Reaktives Verhalten: Intervention und Lösungsorientierung»
0,75Klarheit der LehrpersonAbschnitt 3.2; «In die eigene Führungsrolle finden», Abschnitt 3.3; «Techniken der Klassenführung», Abschnitt 3.6; «Präventive Gestaltungsmacht in der Klassenführung»
0,73FeedbackAbschnitt 3.5; Feedback für das Lernen der einzelnen LehrpersonAbschnitt 4.5; Reflexion für das Lernen der Schülerinnen und SchülerAbschnitt 5.2; Feedback in der lernenden Organisation
0,72Lehrer-Schüler-BeziehungAbschnitte 3.1 bis 3.3; Entscheidungen, die die Lehrer-Schüler-Beziehung prägenAbschnitt 3.6; Beziehungen im Unterricht
0,69Metakognitive StrategienAbschnitt 4.4; «Handlungsstrategien und Selbstbeobachtung», und Abschnitt 4.5; «Reflexion und Maßnahmenableitung»
0,62Lehrerfort- und -weiterbildung
0,55Förderung der visuellen WahrnehmungAbschnitte 3.6 und 4.3; Beispiele für eine Unterstützung des Lernens durch Visualisierungen, allerdings ohne spezielles Training visuell-motorischer Fertigkeiten
0,54Kooperatives vs. kompetitives LernenAbschnitt 3.6; besonders verschiedene Lernformen in der Lernsituation
0,53KlassenzusammenhaltAbschnitt 3.6; besonders die Bedeutung der Lerngruppe als Allianz für das LernenAbschnitt 4.2; Bedeutung der sozialen Eingebundenheit
0,48Konzentration, Ausdauer, EngagementAbschnitt 1.3 und Kapitel 4; Grundlagen der Selbstregulation
0,48MotivationAbschnitt 4.2; «Den Einstieg ins Lernen finden»

       Basisdimensionen guten Unterrichts

      •Unterrichts- und Klassenführung,

      •Schülerorientierung (oft auch konstruktive Unterstützung genannt),

      •Kognitive Aktivierung.

      Um diese Grunddimensionen geht es in Abschnitt 2.2 auf hier.

       Das Angebots-Nutzungs-Modell

ABB. 2DAS ANGEBOTS-NUTZUNGS-MODELL von Andreas Helmke
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      Unterricht wird hier als Angebot verstanden, das durch das Wissen, die Kompetenzen und die Grundsätze der Lehrkraft genauso wie durch ihre Erwartungen und persönlichen Prägungen bestimmt wird. Ob das Angebot angenommen wird, hängt von den Erfahrungen und dem Erleben in der Familie der Schülerinnen und Schüler genauso ab wie von ihrem Lernpotenzial. Die Kontextfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Die Form des Unterrichtsangebots hat Einfluss auf seine Nutzung, also auf die Lernaktivitäten, und letztlich auf den Lernerfolg (Wirkung) in Bezug auf die angestrebten Kompetenzen.

      Für uns zeigt das Modell, wie wesentlich es für einen gelingenden Unterricht und eine wirksame Klassenführung ist, dass Lehrkräfte sich ihrer eigenen fachlichen wie überfachlichen Voraussetzungen