Astrid Warbinek

Segel setzen (E-Book)


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die dem Prinzip der kognitiven Aktivierung gerecht werden, sind stark fachdidaktisch orientiert und bedürfen für jedes Fach einer expliziten Klärung. Es gibt aber auch einige allgemeindidaktische Entscheidungen in der Unterrichtsgestaltung; sie finden sich in folgenden Unterrichtsideen, die alle eine gewisse Binnendifferenzierung voraussetzen oder mit sich bringen:

      Methoden zur Unterstützung der Selbstreflexion und Selbstverbalisierung: Selbstverbalisierung, der eine Reflexion vorausgeht, wird zum Beispiel durch die Methoden «Concept Map» oder «Clickerfragen» gefördert. Hierbei können die eigenen Lernprozesse rekonstruiert und überarbeitet, also reflektiert werden. Einschätzungsfragen zu den Lerninhalten ermöglichen eine inhaltsbezogene Selbstreflexion.

       Konstruktive Unterstützung

      Es gibt eine Reihe von Faktoren, anhand deren sich das Unterrichtsklima beschreiben lässt.

      •Bezogen auf das Unterrichtsverhalten der Lehrkraft, sind das zum Beispiel:

      –Unterrichtstempo,

      –Geduld,

      –Verständnis,

      –Achtsamkeit und Wertschätzung,

      –Redeanteile,

      –Verfügbarkeit bei Problemen,

      –Flexibilität in der Aufgabenstellung,

      –eine positive Fehlerkultur,

      –Gesprächskultur,

      –Interesse am Lernstand der einzelnen Schülerinnen und Schüler.

      •Bezogen auf die Unterstützung der Lernprozesse, sind es zum Beispiel:

      –Lernfortschritte der einzelnen Schülerinnen und Schüler (individuelle Rückmeldung und individuell begleitende, differenzierende Aufgaben),

      –ein regelmäßiges formatives Feedback im Lernprozess,

      –das Ermöglichen von Helfersystemen innerhalb der Peergroup,

      –das Ermöglichen von Selbstreflexion zur Einschätzung des eigenen Lernstandes.

      Die Lehrkraft gewährleistet die positive motivationale und emotionale Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler auch dadurch, dass sie verschiedene Rollen übernimmt, nämlich jene

      •der Persönlichkeit, die Interesse für ihre Schülerinnen und Schüler signalisiert und an die sich diese hilfesuchend wenden können,

      •der Lehrkraft mit hoher Diagnosekompetenz und großem Wissen über individuell erforderliche Aufgabenstellungen,

      •der Mediatorin, die zwischen Lerninhalten und individueller Schülerleistung vermittelt,

      •der Regisseurin von Lernsituationen zwischen aktivem Tun, Hilfestellung und Reflexion,

      •des maßgebenden Vorbilds für eine konstruktive Gesprächsführung.

       Klassenführung

      Klassenführung bedarf einer spezifischen Haltung, Intention und zielgerichteten Handlungsweise. Es ist deshalb unabdingbar für die Lehrkraft, ihre eigenen Entscheidungen in der Klassenführung reflektiert zu treffen.

       Entscheidungen für die eigene Klassenführung

      Als Lehrkraft sind Sie Kapitänin oder Kapitän Ihres Unterrichts: Sie werden gelockt von Ihren eigenen Reisebildern, die Sie als Vision im Kopf haben. Sie legen die Route fest, kümmern sich um eine intakte Ausstattung, delegieren und unterstützen Ihre Mannschaft, die Arbeitsaufträge zu erledigen, und sorgen dann unter Mithilfe der gesamten Mannschaft für das sichere Erreichen dieser Ziele.

      Was Sie bei den Schülerinnen und Schülern in der Tiefe erreichen wollen, müssen Sie vorab in der Tiefe reflektiert und sich bewusst gemacht haben. Sie lassen sich dabei von Fragen leiten wie: Was bringe ich an Vision, an Haltung mit, und welche Lernziele strebe ich an? Wie muss meine Klassenführung dann aussehen, um möglichst viel effektive Lernzeit bei einem möglichst lernförderlichen Klima zu bewirken? Wichtig ist, immer die Wechselwirkung der Dimensionen vor Augen zu haben.

MÖGLICHE FRAGEN ZUR REFLEXION DER EIGENEN KLASSENFÜHRUNG
Möchte ich kognitive Aktivierung unterstützen?Durch welche Entscheidungen bezüglich der Lernsituation?Zum Beispiel durch kooperatives Lernen – das ist eine Entscheidung für meine Klassenführung, denn ich muss den Lernraum entsprechend gestalten, die Schülerinnen und Schüler auf