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Mehrsprachigkeit in der Schule


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      Tab. 1:

      Über Sprache, Sprachverwendung und Sprachenlernen reflektieren (aus: Lehrplankapitel 1.2.4).

      Die o.g. sprachenübergreifenden Zielformulierungen erfahren für den Unterricht in der jeweiligen Sprache eine sprachen- sowie altersspezifische Ausprägung und werden in den Lehrplanteilen der gymnasialen Oberstufe fortgeführt. Dabei werden „in Abhängigkeit von der jeweiligen sprachlichen Kompetenz […] die deutsche Sprache und/oder die Fremdsprache als Medium für Erläuterungen von Ergebnissen und entsprechenden Vorgehensweisen beim Sprachenvergleich, für das Bilden von Hypothesen und für die Reflexion genutzt“ (Lehrplankapitel 1.2.4).

      Die Abbildung des Lernbereichs „Über Sprache, Sprachenlernen und Sprachverwendung reflektieren“ in einem einzelsprachlichen Lehrplan, die Zuordnung von sprachenübergreifenden Zielen zu bestimmten Klassenstufen und die damit verbundene Progression der Kompetenzentwicklung werden in der folgenden Übersicht am Beispiel einer zweiten Fremdsprache – hier des Französischlehrplans für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife – für die Sach- und die Methodenkompetenz in der Sekundarstufe I abgebildet.

      Die Progression zeigt sich in

       der Verwendung unterschiedlicher Operatoren,

       einem unterschiedlichen Grad an erwarteter Selbstständigkeit,

       der Bindung an die jeweiligen niveauspezifischen sprachlichen Mittel sowie Rezeptions- und Produktionsstrategien (diese zeigt sich in der Tabelle durch den Verweis auf das jeweilige klassenstufenbezogene Lehrplankapitel),

       der Ausweisung unterschiedlicher Gegenstände für den Sprachen- bzw. Kulturvergleich,

       dem Grad der Komplexität zu nutzender Techniken und Strategien,

       dem Anwendungsspektrum für Techniken des Sprachenvergleichs.

      Sachkompetenz

Klassenstufen 5/6 – A1 Klassenstufen 7/8 – A2 Klassenstufen 9/10 – B1
Der Schüler kann vorhandene sprachliche und nichtsprachliche Mittel in der deutschen Sprache, ggf. in seiner Herkunftssprache, und in den erlernten Fremdsprachen für das Verstehen und das Sich-Verständigen im Französischen nutzen und darüber reflektieren,
die Funktion bekannter sprachlicher Phänomene, z. B. Wortarten, Satzglieder, Tempusformen (vgl. 2.4.3) erkennen und unter Verwendung lateinischer Fachtermini benennen, die Funktion bekannter sprachlicher Mittel z. B. Wortarten, Satzglieder, Tempusformen (vgl. 2.4.3) erkennen und unter Verwendung der Fachterminologie erklären,
Hypothesen zur Erschließung von elementarem Wortschatz sowie von einfachen Strukturen auf der Grundlage von Vorwissen unter Anleitung bilden, Hypothesen zur Erschließung von elementarem Wortschatz sowie von einfachen Strukturen auf der Grundlage von Vorwissen, ggf. unter Anleitung, bilden, Hypothesen zur Erschließung sprachlicher und nichtsprachlicher Mittel formulieren,
über die Angemessenheit einfacher sprachlicher Mittel, z. B. Anrede- und Höflichkeitsformen, sowie nichtsprachlicher Mittel, z. B. Mimik und Gestik, unter Anleitung reflektieren, über die Angemessenheit einfacher sprachlicher Mittel, z. B. Anrede- und Höflichkeitsformen, sowie nichtsprachlicher Mittel, z. B. Mimik und Gestik, ggf. unter Anleitung, reflektieren, an ausgewählten Beispielen das Zusammenwirken von Sprache und Kultur erklären, z. B. bezogen auf die Verwendung von Wortschatz in chansons, Märchen, ideomatischen Redewendungen, Werbetexten,
Methoden und Strategien unter Anleitung beschreiben für das Einprägen von Wortschatz und Strukturen im Französischen (vgl. 2.4.3), die Rezeption französischsprachiger Texte (vgl. 2.1.1) die Produktion französischsprachiger Texte (vgl. 2.1.2) das Lösen von Aufgaben zur Sprachmittlung (vgl. 2.1.3). Methoden und Strategien, ggf. unter Anleitung, beschreiben für die Rezeption französischsprachiger Texte (vgl. 2.2.1), die Produktion französischsprachiger Texte (vgl. 2.2.2), das Lösen von Aufgaben zur Sprachmittlung (vgl. 2.2.3). Methoden und Strategien selbstständig beschreiben für die Rezeption französischsprachiger Texte (vgl. 2.3.1.) die Produktion französischsprachiger Texte (vgl. 2.3.2), das Lösen von Aufgaben zur Sprachmittlung (vgl. 2.3.3).

      Methodenkompetenz

Klassenstufen 5/6 – A1 Klassenstufen 7/8 – A2 Klassenstufen 9/10 – B1
Der Schüler kann
einfache Techniken des Sprachenvergleichs, z. B. Identifizieren, Kontrastieren, Ordnen unter Anleitung anwenden, einfache Techniken des Sprachenvergleichs, z. B. Identifizieren, Kontrastieren, Klassifizieren, ggf. unter Anleitung, anwenden, Techniken des Sprachenvergleichs auf der Ebenen der sprachlichen und nichtsprachlichen Mittel bewusst anwenden,
sprachliche Einzelphänomene isolieren und dabei gezielt nach Bekanntem und Ähnlichem suchen,
Vergleichbares unter Anleitung in anderen Sprachen, gerade auch in seinen Schulsprachen, erkennen, bestimmen und nutzen, Vergleichbares in anderen Sprachen, gerade auch in den Schulsprachen, ggf. unter Anleitung, erkennen, bestimmen und nutzen, über sprachliche und nichtsprachliche Mittel Verbindungen zu anderen Sprachen, besonders zu jenen aus der romanischen Sprachfamilie, herstellen,
das Ergebnis und die Vorgehensweise beim Sprachenvergleich festhalten und anderen mitteilen, das Ergebnis und die Vorgehensweise beim Sprachenvergleich dokumentieren, präsentieren und kommentieren,
eigene Regeln für die Sprachverwendung und das Sprachenlernen formulieren und anwenden. die für das eigene Erlernen der französischen Sprache geeigneten Methoden und Strategien erklären und anwenden.

      Tab. 2:

      Darstellung der Kompetenzentwicklung im Lernbereich „Über Sprache, Sprachverwendung und Sprachenlernen reflektieren“ für den Französischunterricht am Gymnasium gemäß Thüringer Lehrplan für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife Französisch 2011.

      Mit den 2011 veröffentlichten Thüringer Lehrplänen sind die Forderungen der Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss, „Bezüge zwischen den von den Schülerinnen und Schülern erlernten Sprachen herzustellen und durch entsprechende Methoden und Einsichten Fähigkeiten zu lebenslangem, selbstständigem Sprachenlernen weiter zu entwickeln“ (KMK 2003, 7) und gleichermaßen die in den Standards für die Allgemeine Hochschulreife verbindlich eingeführten Kompetenzbereiche Sprachbewusstheit und Sprachlernkompetenz (vgl. KMK 2012, 12) in Thüringen curriculare Wirklichkeit geworden.

      4 Sprachenübergreifende Kompetenzentwicklung im Lern-und Leistungsraum

      Vom Lehrplan führt kein direkter Weg in den Unterricht. Kompetenz kann man nur vermittels konkreter (Lern-) Handlungen entwickeln und erschließen. Hieraus erwächst auch für den Lernbereich „Über Sprache, Sprachverwendung und Sprachenlernen reflektieren“ die Rolle adäquater Übungs- und Aufgabengestaltung.

      Die Lernenden sollen einerseits zu Einsichten in Struktur und Gebrauch der Zielsprache sowie anderer Sprachen und andererseits zu deren bewusster Nutzung in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation geführt werden. Hierfür sind didaktisch-methodische Szenarien erforderlich, die Schülerinnen und Schüler anregen,

       sprachliche Phänomene bewusst, d.h. mit erhöhter Aufmerksamkeit, wahrzunehmen,