Er war allerdings schon so lange bei ihm und hatte auch nichts auszustehen, solange er nicht aus dem Takt kam, dass er es selbst fast vergessen hatte. Trotzdem schloss er sich jetzt der Truppe von Kapitän Quinn an.
Mit jedem Ruderschlag entfernten wir uns von der Venus und kamen dem Festland näher. Immer besser konnte ich den Hafen erkennen und dann hatte ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Ich stand noch unschlüssig am Pier, während Quinns Männer schon losrannten. Sie hatten offenbar ein Ziel und schienen es mächtig eilig zu haben. Zwei Männer machten wie befohlen kehrt und holten die nächste Ladung Seeleute vom Schiff. Keiner der Kerle kümmerte sich weiter um mich. Es gab nicht mal eine Verabschiedung. Hallo, interessiert sich hier überhaupt jemand für mich?
Ich blieb allein zurück und dachte nicht im Traum daran, dieser davonrennenden Meute hinterherzudackeln. Welche Aufgabe ich in dieser Geschichte hatte, würde sich schon noch zeigen, das wusste ich aus Erfahrung. Bis jetzt hatte ich keinen Schimmer, was ich hier sollte, und von einer Festung war weit und breit nichts zu sehen.
Ich beschloss, mich im Hafen umzusehen. Die dicht zusammenliegenden Schiffe am Pier wurden be- und entladen, Kisten und Kübel wurden getragen, Fässer gerollt, Ziegen und Kühe durch die Gegend getrieben, in Käfigen gackernde Hühner verladen. Um die hundert schwarze und weiße Männer liefen geschäftig herum. Dagegen waren sehr wenige Frauen zu sehen. In der Nähe des Anlegers gab es einige Lagerhäuser, einen Segelmacher, eine Netzknüpferei und sogar eine kleine Werft, neben der sich die Reeperbahn befand, in der die Seile gedreht wurden. Ich verließ den Hafen und kam an Fischerhütten vorbei, die ihren eigenen Anlegeplatz hatten. Im Zentrum des Hafengebietes stand ein Hotel, Matrosenlager hieß es, und ich zählte vier Kneipen, sie hießen Zum Goldenen Anker, An Deck, Viermaster und Walfänger.
Nach einer gefühlten halben Stunde sah ich von Ferne, wie das Ruderboot zum zweiten Mal anlegte. Kapitän Quinn und seine Leute stiegen aus und gingen den Steg entlang in Richtung Zum Goldenen Anker.
Wo sind bloß meine Gefährten, die mich sonst immer erwarten? Das hier sind ganz andere Charaktere als bei meinen bisherigen Abenteuern. Wo ist der freundliche Henry alias Pater Laurentius und wo sind die anderen? Oder treffe ich vielleicht doch nicht immer mit denselben Leuten zusammen? Aber warum hat die Stimme in meinem letzten Abenteuer dann »Hilf deinen Gefährten« gesagt?
So wünschte ich mir, meine Freunde aus vergangener Zeit noch zu treffen. Allmählich bekam ich Hunger. Ich lenkte meine Schritte auch zum Goldenen Anker in der Hoffnung, dass es da nicht bloß Rum gab, sondern auch was zu beißen. Mit knurrendem Magen bahnte ich mir einen Weg durch das Gewimmel von Menschen, Karren, Kleinvieh, Kisten und Fässern.
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