Heidi Cullinan

Winterfunke


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ein drittes Mal und wurde nun von einem lauten Klopfen begleitet, das darauf schließen ließ, dass jemand seine Faust als Türklopfer benutzte.

      »Gabe? Ich weiß, dass du da bist. Ich sehe dein Auto.« Bam bam bam. »Mach auf. Ich will dir was vorschlagen.«

      Gabriel zuckte zusammen und schloss das Tiefkühlfach. Schlimmer als Pfadfinder, schlimmer als Missionare. Arthur Anderson.

      Reglos blieb er in der Küche stehen. Wenn er abwartete, würde sogar Arthur irgendwann aufgeben. Das musste er einfach. Es könnte eine Weile dauern und es war nervig, aber –

      Die Eingangstür wurde geöffnet und Arthurs Gebrüll rollte durch Gabriels winziges Wohnzimmer. »Gabe? Wo zur Hölle bist –?«

      Gabriel wirbelte zum Wohnzimmer herum. »Du kannst nicht einfach in mein Haus kommen.«

      Arthur besaß die Dreistigkeit, ihn empört anzusehen. »Du hast deine Tür nicht aufgemacht.«

      »Also lädst du dich selbst in mein Haus ein?«

      »Die Tür war nicht verschlossen. Ich hab angenommen, dass du im Keller bist oder so.« Grinsend steckte Arthur die Hände in die Taschen und wippte auf seinen Fersen. »Wie auch immer, du wirst froh sein, dass ich reingekommen bin. Ich nehm dich zum Abendessen mit.«

      Gabriel blinzelte und legte eine Hand auf seinen Fernsehsessel, um gerade stehen zu bleiben. »Was?«

      »Abendessen. Selbst wenn du schon gegessen hast, solltest du mitkommen und noch etwas essen. Frankie ist ein höllisch guter Koch. Irgendwas mit weißen Bohnen. Ein Eintopf. Aber er tut Rosmarin rein.«

      Also wollte Arthur nicht mit ihm ausgehen. Nur zu einem Abendessen mit… einem anderen Mann. Zwei anderen Männern. »Warum lädst du mich zu Frankie ein?«

      »Weil du ein paar Leute kennenlernen musst und du Frankie mögen wirst.«

      In der Tat mochte Gabriel Frankie. Er hatte vorgehabt, eine der Einladungen des Stylisten anzunehmen, doch das wäre viel zu seltsam gewesen. Vielleicht wäre er interessiert gewesen, wenn Arthur nicht bei ihm eingebrochen wäre. »Danke, aber ich habe schon gegessen. Und ich muss noch eine ganze Menge für die Arbeit erledigen.«

      Eine von Arthurs buschigen roten Augenbrauen hob sich zweifelnd. »Was denn? Du musst keine Tests von der Bibliothek benoten oder so, oder?«

      Gabriel kochte vor Zorn. »Nein, aber ich muss Kataloge durchgehen und…« Er hatte nicht viel zu tun und, gottverdammt, er konnte sich so kurzfristig nichts aus den Fingern saugen. Er war noch immer viel zu durcheinander, weil Arthur einfach in sein Haus spaziert war. Ja, konzentrier dich darauf. »Ich kann nicht glauben, dass du unverschämt genug bist, um ungebeten mein Haus zu betreten. Ich möchte heute Abend keine Gesellschaft, also sag Frankie und Marcus Danke von mir. Bitte geh jetzt.«

      Arthur trat einen Schritt vorwärts. »Was ist dir denn in den Arsch gekrochen, Gabe?«

      Ugh. Dieser Kerl. »Mein Name ist Gabriel. Bitte nenn mich nicht Gabe.«

      »Was ist dir denn in den Arsch gekrochen, Gabriel?«

      »Nichts ist in meinem Arsch, vielen Dank. Bitte geh.«

      Arthur wackelte mit den Augenbrauen. »Vielleicht würde es dich weniger launisch machen, wenn du was im Arsch hättest.«

      Gabriel war so schockiert, so empört, dass er eine Sekunde lang nicht atmen konnte. »Verschwinde. Aus. Meinem Haus. Sofort.«

      Arthur hob die Hände. Dann setzte er sich auf Gabriels Sofa. »Ich ärgere dich doch nur, weißt du. Das ist dein Problem. Du brauchst jemanden, der dich mehr ärgert.«

      Dein Problem. »Was zur Hölle gibt dir das Recht, in mein Haus zu platzen und mir zu erzählen, was du für meine Probleme hältst?«

      »Ich versuche, ein guter Nachbar zu sein.«

      »Du bist geisteskrank. Du bist ein plumper, einfältiger, rothaariger Trampel. Du hast die Hirnkapazität eines Goldfischs. Du bist kein guter Nachbar. Du bist so nervtötend wie ein Kratzen in meinem Arsch.«

      Arthurs Grinsen kräuselte Gabriels Zehen. »Ich dachte, du magst es nicht, wenn ich über Dinge in deinem Arsch rede, Süßer.«

      Das Geräusch, das Gabriels Nase von sich gab, erinnerte an einen Teekessel, der sich erhitzte und einen Pfiff ausstieß. Seine Arme waren vor Zorn angespannt, seine Hände an seinen Seiten ballten sich zu Fäusten. Gabriel würde ihn schlagen. Wenn irgendwer es verdient hatte, geschlagen zu werden, dann Arthur, und bei Gott, Gabriel würde ihm mitten ins Gesicht boxen.

      Er stapfte auf ihn zu und holte aus.

      Arthur fing seine Hand auf und hielt sie mit starkem, sicherem Griff fest.

      Mit einem wütenden Schrei holte Gabriel mit dem anderen Arm aus. Auch diesen fing Arthur ab.

      Mit geweiteten Nasenlöchern spie Gabriel Arthur Kraftausdrücke entgegen und wand sich in seinem Griff. Rang darum, die Kontrolle über seine Hände wiederzugewinnen.

      Er landete auf Arthurs Schoß, wobei Arthurs Gesicht gegen seine Brust stieß. Direkt an seinem Hals. Und er konnte Arthurs heißen Atem auf seiner Haut spüren. Er schloss die Augen und stieß abgehackt die Luft aus.

      Scheiße. Das war… Er wusste nicht, was es war, aber es erregte ihn ein wenig.

      Mit einem Brüllen befreite sich Gabriel. Arthur ließ ihn los, doch als Gabriel zu einem weiteren Schwinger ansetzte, fing Arthur seine Arme mit Leichtigkeit erneut auf und hielt ihn fest.

      Fuck, das war heiß.

      Gabriel entfloh ein Seufzen, das unverkennbar in Erregung wurzelte.

      Arthur verengte die Augen und in seinem Blick loderte Begierde auf.

      Gabriel erschlaffte in Arthurs Griff.

      Arthur streifte Gabriels Haut mit seinen Lippen und Gabriel erstarrte, doch er stöhnte auch, als er eine intensive Welle aus dunklem, berauschendem Verlangen niederkämpfte. Er versuchte, sich wieder in seine Wut hineinzusteigern. Er wollte das nicht. Er wollte nicht…

      Arthur drückte Gabriels Arme nach unten, zwang sie an seine Seiten und bewegte sie hinter seinen Rücken, sodass er sie mit einer Hand an Ort und Stelle halten konnte. Noch immer wehrte sich Gabriel zornig, war aber auch davon abgelenkt, wie stark Arthur war. Finster starrte er ihn an und stieß den Atem zischend zwischen seinen Zähnen hindurch aus.

      Arthur sah ihn unverwandt an, sein Blick war durchdringend und… befehlend. Er machte Gabriel benommen. Wirr.

      Hart.

      Allerdings war das nichts im Vergleich dazu, was passierte, als Arthur seine freie Hand in Gabriels Haar schob – und seine Finger darin versenkte.

      Stöhnend sank Gabriel rittlings auf Arthurs Schoß. Als er fühlte, wie sich ein dicker Schwanz gegen seinen drängte, schnappte er nach Luft. Er öffnete den Mund, als Arthur den Griff in seinem Haar verstärkte und ihn zu einem Kuss hinunterzog.

      Kapitel 4

      Gabriels Körper hatte ihn betrogen, doch sein Mund konnte immer noch kämpfen. Er zwickte und schnappte nach Arthur, ließ ihn jagen, ließ ihn knurren und brachte ihn dazu, sich an Gabriels Schwanz zu reiben. Gabriel spie ihm eine Reihe von Beleidigungen auf Shakespeare-Niveau entgegen und stöhnte dann, als Arthur ihn aufs Sofa drückte und seinen schweren Körper nutzte, um ihn festzunageln.

      Nicht ein einziges Mal ließ er Gabriels Hände los. Inzwischen hatte er sie über seinen Kopf gezogen, sodass sie gefangen und unbeweglich waren, während Arthur ihn allerdings nur mit einer Hand festhielt. Was wunderbar war, weil das bedeutete, dass Arthur Gabriels Hüfte massieren und seine Oberschenkel auseinanderdrücken konnte, während er seinen Schwanz an Gabriels Unterleib rieb. Gabriel keuchte und schob sich ihm entgegen, auch wenn er sich weiterhin wehrte. Sein gesamter Körper fühlte sich wie eine Erektion an und je mehr er kämpfte, je entschiedener Arthur ihn nicht gewinnen ließ, desto verrückter fühlte er sich, desto stärker wurde seine