Zeitpunkt noch niemand, welche Attraktionen unter dem lichtdurchlässigen Zeltdach Platz finden sollten. Allein die Dimensionen des Bauwerks sind gewaltig: Der Dome ist nach Flächengröße hinter dem Kennedy Space Center in Florida und der Montagehalle von Boeing in Seattle der drittgrößte Bau der Welt. Die Kuppel könnte bequem den Trafalgar Square samt der 50 Meter hohen Säule Nelsons überspannen; das Fassungsvermögen entspricht 18.000 Doppeldeckerbussen. Hielte man den Millennium Dome unter die Niagara-Fälle, so würde es rund zehn Minuten dauern, bis er mit Wasser gefüllt wäre. Die zwölf gelben, knapp 90 Meter hohen Stahlmasten, die die Konstruktion tragen, sind schnell zum Erkennungszeichen des Domes geworden. Publicitywirksam rutschte James Bond in seinem Film „007 - Die Welt ist nicht genug“ das Dach hinunter. Trotz aufwändiger Werbemaßnahmen geriet der Millennium Dome zum gigantischen (Jahrtausend-?) Flop. Bei Eintrittspreisen von 20 Pfund blieben die erhofften Besuchermassen aus, sodass die Regierung auf einem riesigen Verlust sitzen blieb. Derzeit wird der Millennium Dome unter dem Namen „The O2“ als Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
♦ Millennium Dome. (U) North Greenwich (Tarifzone 3). www.theo2.co.uk.
Kew Gardens
Die auf dem Stadtgebiet von Richmond gelegenen Kew Gardens gehören zu den schönsten botanischen Gärten der Welt. Auf einer Fläche von 121 Hektar gedeihen mehr als 30.000 verschiedene Pflanzen. Besonders beeindruckend sind die viktorianischen Gewächshäuser.
Architektonischer Meilenstein oder Jahrhundertflop?
Die königlichen Kew Gardens wurden im 18. Jahrhundert als Landschaftsgarten konzipiert, doch schon von Anfang an bemühten sich die Gärtner um die Aufzucht seltener Pflanzen. Prinzessin Augusta von Wales ließ einen Heilkräutergarten anlegen. Als Sir Joseph Banks, der mit James Cook um die Welt gesegelt war, zum Direktor der Kew Gardens ernannt wurde, begann die wissenschaftliche Ausrichtung der Gartenanlage. Königliche Botaniker wurden ausgeschickt, um in allen Erdteilen seltene Samen und Pflanzen zu sammeln. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die Kew Gardens zur weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtung, die bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben bewahren sollte. Mit ihren Wanderwegen, Teichen, Tempeln und der 50 Meter hohen chinesischen Pagode sind die Kew Gardens - sie wurden 2003 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt - ein ideales Ausflugsziel. Die Royal Botanic Gardens besitzen beispielsweise die weltweit größte Orchideensammlung.
Die Kew Gardens mit ihren viktorianischen Gewächshäusern
Den Höhepunkt eines Besuchs stellen aber sicherlich die „Gewächshäuser“ mit ihrer tropischen Flora dar. Da ist einmal das Palm House, ein kühner Eisen-Glas-Bau aus dem Jahre 1848, der den Besucher mit seinen Kaffeebäumen, Ingwerstauden, Farnpalmen und Bambuspflanzen verzaubert. Wer die filigrane gusseiserne Wendeltreppe emporsteigt, hat das Gefühl, im Dunst eines subtropischen Regenwaldes zu stehen. Im 200 Meter langen Temperate House gedeihen dank eines ausgefeilten Heizungssystems Pflanzen aus gemäßigteren Klimazonen, darunter Drachenbäume von den Kanarischen Inseln und ein chinesischer Sargbaum. Weitere Attraktionen sind der Treetop Walkway, ein spektakulärer Baumwipfelweg, sowie das Waterlily House und das Princess of Wales Conservatory, das Pflanzen aus zehn verschiedenen Klimazonen beherbergt, darunter eine Riesenseerose, deren Blätter einen Durchmesser von zwei Metern haben.
Ausstellungen finden in der Kew Garden Gallery statt. Der zum Areal gehörende Kew Palace, die einstige Sommerresidenz von George III., stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und kann besichtigt werden. Hinweis: Ein genauer Lageplan, der am Eingang erhältlich ist, erleichtert die Orientierung auf dem weitläufigen Areal.
♦ Kew Road. (U) Kew Gardens (Tarifzone 3). Die Gärten sind zehn Fußminuten vom Bahnhof entfernt. Es besteht auch die Möglichkeit, vom Westminster Pier aus mit einem von täglich fünf Booten nach Kew Gardens zu fahren. Tgl. 9.30-18 Uhr, am Wochenende bis 19 Uhr, im Winter bis 16.30 Uhr. Eintritt £ 18, erm. £ 16, Kinder £ 6. www.kew.org.
Trafalgar Square: Über dem bunten Treiben wacht Lord Nelson
Praktische Infos
Touristeninformation
In London angekommen, erhält man an den Zweigstellen des London Tourist Board zahlreiche nützliche Informationen, so beispielsweise am Flughafen Heathrow, am St Paul’s Churchyard (Mo-Fr von 9.15-19 Uhr) sowie an den meisten Bahnhöfen. Die längsten Öffnungszeiten hat das London Information Centre am Leicester Square, das tgl. 8-23 Uhr geöffnet ist. www.visitlondon.com/maps/tourist_information.
Stadtplan Sehr hilfreich und übersichtlich ist London AZ, den es als Stadtplan oder in Taschenbuchform gibt. Wer patentgefaltete Stadtpläne vorzieht, kann sich im heimischen Buchhandel einen Falkplan besorgen.
Stadtmagazine Das Stadtmagazin Time Out (jeden Mi, www.timeout.com) informiert kostenlos über das Londoner Kulturleben von aktuellen Ausstellungen bis zu den neuesten Restauranttipps.
Schwule und Lesben Infos gibt es beim 24 Stunden besetzten Lesbian and Gay Switchboard, Tel. 0300 330 0630. www.switchboard.lgbt.
Nützliche Websites
Wer sich im Internet über London informieren möchte, kann dies unter folgenden Adressen tun:
www.visitlondon.com (die offizielle Seite des Londoner Tourismusamtes)
www.londontown.com (sehr informativ mit Möglichkeit zum Hotelbuchen)
www.london.de (informative Seite rund um einen London-Aufenthalt)
www.visitbritain.de (die offizielle Seite des britischen Tourismus)
www.londontoolkit.com (sehr praktische englische Homepage für eine Londonreise)
www.londonnet.co.uk (thematische Rundgänge und viele Links)
www.royal.gov.uk (das ultimative Angebot für überzeugte Monarchisten)
www.timeout.com (aktuelle Infos aus dem bekannten Londoner Stadtmagazin)
www.latenightlondon.co.uk (interessante Ausgehtipps)
www.londontransport.co.uk (alles über Fahrpläne u. -preise im öffentlichen Nahverkehr)