Peter Schmidt

Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung


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Druck miteinander verbunden. Breite der Überlappung mind. 50 mm. • Bei Elastomerbahnen kann die Nahtverbindung durch Hot Bonding zur Vorfertigung von Planen verwendet werden.

      

Verlegung von Kunststoff- und Elastomerbahnen

Verklebung oder
lose Verlegung mit mechanischer Befestigung oder mit Auflast.

      Verklebung: {Verklebung}

Die Kunststoff-/Elastomerbahn ist auf den Untergrund zu kleben. Hierbei sind alle Lagen auf der Unterlage und/oder miteinander zu verkleben.
Nahtverbindungen müssen frei von Klebstoffen oder Heißbitumen bleiben.
Für die Verklebung sind geeignete, produktbezogene Systemklebstoffe zu verwenden.
Verarbeitungsvorschriften sind zu beachten (Herstellerangaben)

      Verklebung mit Heißbitumen:

Bei Heißbitumen dürfen nur bitumenverträgliche Bahnen verwendet werden.
Die Verklebung erfolgt mit dem Gießverfahren oder Bürstenstreichverfahren.
Die aufgerollte Bahn ist in die Klebemasse einzurollen und flächig anzudrücken.

      Verklebung mit dem Flämmverfahren:

Dieses Verfahren ist nur für bitumenverträgliche Bahnen geeignet.
Die Heißbitumenklebemasse ist in ausreichender Menge auf den Untergrund (fest, eben, staubfrei, trocken, bitumenverträglich) zu gießen und gleichmäßig zu verteilen.
Zum Verkleben wird die Klebemasse durch Wärmezufuhr wieder aufgeschmolzen.
Die Bahn wird in die Klebemasse eingerollt und flächig angedrückt.
Statt Bitumenklebemasse kann auch die Schweißmasse einer Polymerbitumenschweißbahn oder eine Bitumenschweißbahn aufgeschmolzen werden.

      Verklebung mit dem Kaltselbstklebeverfahren:

Dieses Verfahren ist nur bei Bahnen mit Kaltselbstklebeschicht geeignet.
Der Untergrund muss geeignet und vorbereitet sein.
Temperatur des Untergrunds und der Umgebungsluft ist zu beachten (Herstellerangaben).
Zum Verlegen der Bahn wird ein Trennpapier/eine Trennfolie auf der Bahnenunterseite abgezogen und die Selbstklebebahn unter Druck auf den Untergrund aufgeklebt.

      Es ist zu beachten, dass eine hohlraumfreie Verklebung unter Baustellenbedingungen nicht immer erreicht werden kann. Einzelne, geringfüge Hohlräume (z. B. durch Unebenheiten des Untergrunds) können daher vermieden werden.

      Lose Verlegung mit mechanischer Befestigung:

      Die lose verlegten Bahnen werden durch eine mechanische Befestigung (punktweise linear) gegen Windsog gesichert.

Befestigung in der Überlappung: – Die Befestigung erfolgt in der Überlappung der Bahnen im überdeckten Bahnenrand. – Abstand der Lastverteilteller der Befestigungen (Außenkante) bis zum Bahnenrand mind. 10 mm – Für die Klemmwirkung muss ein ausreichend druckfester Untergrund vorhanden sein.
Nahtunabhängige Befestigung: – Befestigung erfolgt durch nahtunabhängig angeordnete Einzelbefestigungen oder Befestigungsprofile mit Befestigungsmitteln. – Die Befestigungen sind durch Überschweißen mit Bahnenstreifen oder Bahnenzuschnitten abzudichten.

      Lose Verlegung mit Auflast:

      Die lose verlegten Bahnen sind mit einer Auflast gegen Windsog zu sichern.

      

Ausführung der Abdichtung mit FLK

      

Allgemeine Regeln zur Ausführung

      Abdichtungen aus FLK gelten als einlagig.

FLK bestehen aus Stoffen auf Basis von UP, PUR oder PMMA.
FLK werden vor Ort in flüssiger Form in zwei Arbeitsgängen vollflächig auf dem Untergrund aufgetragen.
In die flüssige Abdichtungsschicht ist eine Einlage (z. B. Glasvlies, Flächengewicht mind. 110 g/m2) mit einzuarbeiten.
Für die Verarbeitung der Stoffe sind die in der Zulassung (ETA) angegebenen Hinweise zu beachten.

      

Besondere Anforderungen (Untergrund, Feuchtegehalt)

Grundsätzlich muss der Untergrund vor dem Auftragen des FLK vorbehandelt werden (Säubern, Trocknen, ggf. Auftragen eines Primers/einer Grundierung; siehe Herstellerangaben und ETA).
Besonders zu beachten ist, dass der Untergrund ausreichend trocken ist.
Der Feuchtegehalt des Untergrunds darf max. 6 Masse-% betragen (bzw. Wert in den Herstellerangaben), damit die chemische Reaktion (Aushärten) des Abdichtungsstoffs nicht beeinträchtigt wird.
Die Bestimmung des Feuchtegehalts erfolgt durch Messung (z. B. mit dem CM-Gerät).
Die Oberflächentemperatur des Untergrunds muss mind. 3 Kelvin über der Taupunkttemperatur der Umgebungsluft liegen, da sich ansonsten auf dem Untergrund ein trennend wirkender Feuchtigkeitsfilm (Kondensat) bilden kann.
Der Feuchtegehalt und die Temperaturen (Luft, Oberfläche) sowie die relative Luftfeuchte sind zu dokumentieren.

      

Abdichtungsstoff (FLK)

Der Abdichtungsstoff besteht i. d. R. aus zwei flüssigen Komponenten (Festlegung in der ETA).