noch einmal«, sagte er. »Dieses Mal weißt du ja schon, was auf dich zukommt. Tut mir leid, dass ich nicht weiblicher sein kann, damit dir die Sache leichter fällt. Bei diesem Film hast du die Rolle des Sensibelchens über. Also spiele, als hinge dein Leben davon ab. Lass dich darauf ein, damit dir jeder hier abkauft, dass du auf mich stehst. Und sobald die Klappe gefallen ist, kannst du wieder ganz du selbst sein.«
Marcus nickte, und Charlie gab Demme ein Zeichen. Kurz darauf lief die Kamera wieder.
Sie wiederholten die Szene. Charlie wurde wieder zu Wayne, verspürte die Hoffnung, in Everett einen Gleichgesinnten gefunden zu haben, empfand Erleichterung, als sich sein Eindruck bestätigte, und konnte dann die Sehnsucht nicht länger bekämpfen, von den Lippen des anderen zu kosten.
Die Einsamkeit, die dem Leben auf der Farm und der Tatsache geschuldet war, dass er kein Interesse daran hatte, sich eine Ehefrau zu suchen, drückte schwer auf seine Schultern. Doch als er seinen Mund auf den des anderen legte, verschwand ein Teil der Last. Ein Hochgefühl flutete seine Adern. Möglicherweise bot Everett ihm ein wenig Abwechslung von der Eintönigkeit seines Lebens. Vielleicht konnten sie zusammen ihr Verlangen stillen.
Everett erwiderte seinen Kuss. Ein Hauch Zurückhaltung und Unsicherheit verlieh der Berührung ihrer Lippen eine bittere Süße.
Wayne unterbrach den Kuss und lächelte den anderen an. »Vielleicht ist das erst einmal genug für heute. Wir sind genug Risiko für einen Tag eingegangen. Verrate mir morgen Früh, ob du dir vorstellen kannst, den Einsatz noch ein wenig zu erhöhen.«
„Cut!“ Demme klang zufriedener als beim ersten Versuch. „Wir starten nochmal bei: Ich hätte dich nicht in diese Situation bringen dürfen, aber diesmal konzentriert sich die Kamera ganz auf Charlies Gesicht. Ich will, dass dieser Kuss endlich so überzeugend wirkt, wie wir ihn brauchen.“
Charlie las Verunsicherung in Marcus’ Augen. Ganz so enttäuscht wie sein Kollege konnte er nicht darüber sein, dass sie den Kuss ein drittes Mal spielen mussten. Marcus’ Lippen schmeckten verboten. Obwohl Charlie wusste, dass sie abseits des Sets nichts verband, genoss er die Nähe, die sie teilen mussten. Wenn Marcus endlich lockerer wurde, könnte dieser Dreh ganz amüsant werden.
„Mach dir nicht zu viele Gedanken“, befahl er an Marcus gewandt. „Wenn du willst, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass du glaubwürdiger bist. Was hältst du von Trainingsstunden nach dem Dreh?“
„Ich weiß nicht.“ Marcus wirkte völlig durch den Wind.
„Keine Sorge. Das Publikum erhält mit meiner Hilfe die perfekte Liebesgeschichte.“
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