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Die Rede von Jesus Christus als Glaubensaussage


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τῷ τὸ κακὸν πράσσοντι).

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      Zur Verweigerung gegenüber Rom ruft aber die Johannesoffenbarung auf; in Apk 18,4 ruft die Himmelsstimme das (Gottes-)Volk dazu auf, die Stadt (d.i. Rom) zu verlassen.

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      Text und Übersetzung des »Diognetbriefs« bei A. LINDEMANN/H. PAULSEN, Die Apostolischen Väter. Griechisch-deutsche Parallelausgabe, Tübingen 1992, 304–323.

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      Die damals nicht selten vorkommende Tötung oder Aussetzung von Kindern wurde von Juden und Christen strikt abgelehnt, ebenso die Abtreibung, was in der Umwelt durchaus registriert wurde. Vgl. dazu A. LINDEMANN, »Du sollst ein Kind nicht im Leib der Mutter töten.« Schwangerschaftsabbruch als ethisches Problem im antiken Judentum und im frühen Christentum, in: DERS., Glauben, Handeln, Verstehen. Studien zur Auslegung des Neuen Testaments Bd. 2, WUNT 282, Tübingen 2011, 284–307.

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      Es heißt dort weiter: ἐξ οὗ καὶ σωτῆρα ἀπεκδεχόμεθα κύριον Ἰησοῦν Χριστόν – »woher wir auch erwarten den Herrn Jesus Christus«. Dieser eschatologische Aspekt fehlt im Diognetbrief.

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      Hier und an anderen Stellen nimmt der Autor des Diognetbriefes offenbar auf Aussagen des Paulus Bezug; vgl. dazu A. LINDEMANN, Paulinische Theologie im Brief an Diognet, in: DERS., Paulus, Apostel und Lehrer der Kirche. Studien zu Paulus und zum frühen Paulusverständnis, Tübingen 1999, 280–293.

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      Kommt man zu der Auffassung, man könne auf Grund veränderter Einsichten an einer bestimmten biblischen Aussage nicht (mehr) festhalten, dann muss der Widerspruch explizit ausgesprochen werden; es kann nicht darum gehen, einen offensichtlich »anstößigen« Text so lange zu »deuten«, bis er scheinbar das heute Gewünschte zum Ausdruck bringt.

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      Vgl. dazu E. GRÄB-SCHMIDT, Glauben und Verstehen. Kanon, kulturelles Gedächtnis und die hermeneutische Aufgabe der Theologie, in: C. Landmesser/A. Klein (Hg.), Normative Erinnerung. Der biblische Kanon zwischen Tradition und Konstruktion, Veröffentlichungen der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie e.V., Leipzig 2014, 131–150.

      |55|Die Bedeutung von Bekenntnissen in Theologie und Kirche zwischen Anspruch der Tradition und aktuellen Herausforderungen

      Rochus Leonhardt

      Die nachstehenden Ausführungen gehen aus einer primär theologiegeschichtlichen Perspektive der Frage nach einer Verbindlichkeit kirchlicher Bekenntnisse für den christlichen Glauben nach. Dabei geht es konkret um die Bekenntnisverbindlichkeit im (lutherischen) Protestantismus. Was diese Konkretisierung bedeutet, darüber gibt Abschnitt 1 Aufschluss. Abschnitt 2 entfaltet dann das mit dem Thema Bekenntnisverbindlichkeit im Protestantismus verbundene Problem, das zunächst im Blick auf drei wichtige theologiegeschichtliche Konstellationen bzw. Gestalten profiliert wird. Ausgehend von einem weiteren theologiegeschichtlichen Zusammenhang wird dann in Abschnitt 3 eine gegenwärtig plausible Möglichkeit zum Umgang mit dem Problem ventiliert.

      1. Themenpräzisierung: Der Bekenntnisbegriff im Protestantismus

      Um das in diesem Beitrag thematisierte Problem zu präzisieren, soll hier zunächst, ungeachtet der unterschiedlichen Verbindlichkeitsgrade der im Konkordienbuch enthaltenen Texte, das Verhältnis der Bekenntnisse des 16. Jh. insgesamt zur altkirchlichen sowie zur biblischen Tradition kurz angesprochen werden.

      1.1 Das Verhältnis zur altkirchlichen Tradition

      1.2 Das Verhältnis zur biblischen Tradition