und loben kann, dass er an ihm selbst verzweifle und an Gottes Gnade alles Guten sich vermesse (7, 445, 23–26). Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen (301I, 354, 2).
📖 Albrecht Beutel, ‚Gott fürchten und lieben‘. Luthers Katechismusformel, in: ThLZ 121 (1996) 511–524. Carl Stange, Luthers Gedanken über die Todesfurcht, 1932. Thorsten Dietz, Der Begriff der Furcht bei Luther, 2009.
Gabe
→ Geist, Gnade
1. Christus: Wir sind gewiss, dass Christus uns als Gabe geschenkt ist uns zu helfen. Darin haben wir ein Beispiel, dem Nächsten zu helfen und ihm Gabe und Beispiel zu sein (10I.1, 14, 5–9). Christus wird in den Evangelien als eine Gabe und als ein Exempel vorgestellt. Als eine Gabe wird er empfangen durch den Glauben, als ein Exempel in dem, dass wir ihm nachfolgen sollen (21, 148, 21–24). Die Werke Christi sind uns zur Gabe und Gut geschenkt, daran soll der Glaube sich hängen und darin üben (10I.2, 22, 7f.).
2. Mensch: Solche Gaben, die Gaben des heiligen Geistes oder geistliche Gaben heißen, soll man in der Christenheit gebrauchen als gute Haushalter der mancherlei Gnaden Gottes, damit wir wissen, dass sie uns aus Gnaden gegeben sind, nicht dazu, dass wir uns derselben sollen erheben, sondern dass wir damit sollen Vorsteher sein des Hauses Gottes, das ist seiner Kirche, und dass darum die Gaben mancherlei und so ausgeteilt sind, dass nicht einer allerlei, sondern einer andere Gaben, Amt oder Beruf hat als der andere und so miteinander verknüpft und verbunden, dass wir einander dienen müssen (21, 419, 1. 9). Wer in höherem Stand Gaben besitzt und mit Werken nach Gottes Berufung dient, der soll in der Demut bleiben, nicht andere verachten, sondern wissen, dass er darum nicht vor Gott besser ist und mehr gilt, weil er größere Gaben hat, sondern desto mehr schuldig ist, anderen damit zu dienen, und dass Gott auch durch die, die geringere Gaben haben, mehr und größeres tun kann (22, 297, 32–37).
3. Der Glaube ist die Gabe und das innere Gut, das der Sünde entgegengesetzt ist, die sie austreibt. Aber die Gnade Gottes ist das äußere Gut, die Gunst Gottes, dem Zorn entgegengesetzt (8, 106, 20–22). Der Glaube bringt mit sich als ein Hauptgut die anderen Gaben, aber wir haben solche Gaben nicht verdient, sondern sie sind durch die Gnade Gottes nach dem Glauben gegeben (17II, 38, 12–20). Die Gaben sind ungleich, aber das Gut des Glaubens ist gleich (17II, 15, 9–13). Der Glaube an Christus ist nicht ein schläfriger müßiger Gedanke im Herzen, sondern eine Gabe und Werk des heiligen Geistes in uns, der uns wandelt und neue Menschen macht, eine unaussprechliche Gnade Gottes, durch Christus erworben und geschenkt (23, 719, 22–25).
4. Es ist nicht genug, viele besondere Gaben zu haben, sondern es gehört auch die Gnade dazu, dass es Gott wohlgefalle, Segen und Glück dazu gebe, dass der Mensch |88|mit solchen Gaben wohl und nützlich der Kirche diene und etwas Gutes stifte. Solche Gnade wird nicht gegeben denen, die nicht im Glauben und nach Gottes Wort und Befehl ihres Berufs warten (21, 419, 32–37).
5. Sakrament: Das Wort im Abendmahl ist das ganze Evangelium, so dass es nichts vom Opfer noch Werk lautet, sondern von einem Geschenk und einer Gabe, die Christus uns anbietet und gibt und wir sie nehmen und mit dem Glauben fassen und behalten sollen (11, 442, 13–16).
📖 Oswald Bayer, Gabe II. Systematisch-theologisch, in: RGG 4. Aufl., 2000, 445f. Ingolf Dalferth, Mere passive. Die Passivität der Gabe bei Luther, in: Bo Kristian Holm / Peter Widmann, Hg., Word – Gift – Being, 2009, 43–71. Bo Kristian Holm, Gabe und Geben bei Luther, 2006. Ragnar Skottene, Grace and Gift, 2008.
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