1905 die Ergebnisse dieser Forschungen als Akademie-Abhandlung unter dem Titel Die Jugendgeschichte Hegels (IV, 1 – 187; Zusätze aus dem Nachlass: IV, 189 – 282; weitere Fragmente aus Diltheys Hegel wurden später von H. Nohl in den Hegel-Studien 1 [1961], 103 – 134, veröffentlicht). Im selben Jahr, mit dem Ende des Sommersemesters 1905, wird Dilthey von seinen Lehrverpflichtungen befreit.
Eine Sammlung seiner wichtigsten literahistorischen Arbeiten gibt Dilthey 1906 (erschienen kurz vor Weihnachten 1905) unter dem – berühmt gewordenen – Titel Das Erlebnis und die Dichtung heraus. Diese Sammlung, Diltheys erfolgreichstes Buch, enthält überwiegend ältere Aufsätze zu Lessing, Goethe, Novalis und Hölderlin, die von Dilthey umgearbeitet bzw. ergänzt werden (jetzt in: GS XXVI); schon Ende 1907 kann die 2. und 1910 die 3. Auflage ausgegeben werden.
In dem Band Systematische Philosophie der von Paul Hinneberg herausgegebenen Reihe Die Kultur der Gegenwart veröffentlicht Dilthey 1907 seine große Abhandlung Das Wesen der Philosophie (V, 339 – 416). Von Ende 1909 bis 1911 versucht Dilthey – nun mit Hilfe seines Schülers Eduard Spranger – die Schleiermacher-Biographie wiederaufzunehmen, und 1910 erscheint – wiederum als Akademie-Abhandlung – auf der Basis der seit 1904 vorgetragenen Studien zur Grundlegung der Geisteswissenschaften Diltheys letzte große Schrift, die die Grundlegung zum Thema hat: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften (VII, 77 – 188). Aber auch dieser letzte Versuch, die intendierte philosophische Grundlegung der Geisteswissenschaften doch noch – in allerdings im Hinblick auf Umfang und Konzeption weniger anspruchsvoller Form als die Einleitung – zu vollenden, bleibt Fragment: die geplante Fortsetzung des Aufbaus bleibt ungeschrieben. 1911, im Jahr seines Todes, schließlich publiziert Dilthey in dem von seinem Schüler Max Frischeisen-Köhler herausgegebenen, repräsentativen Band Weltanschauung. Philosophie und Religion die große Abhandlung Die Typen der Weltanschauung und ihre Ausbildung in den metaphysischen Systemen, mit der er seine in der Folge vielfach rezipierte Weltanschauungslehre der Öffentlichkeit vorlegt (VIII, 73 – 118; Zusätze aus dem Nachlass: VIII, 119 – 165). Sein letzter Text, den er nicht mehr abschließen kann, behandelt Das Problem der Religion (VI, 288 – 305).
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Neben den von Dilthey selbst veröffentlichten Büchern, Abhandlungen, Aufsätzen und Rezensionen hat er noch eine große Zahl von – z. T. unvollendeten – Manuskripten sowie viele Fragmente, Skizzen, Dispositionen etc. verfasst, die zu einem großen Teil, aber längst nicht vollständig – zusammen mit ausgewählten Vorlesungsnachschriften – in den Bänden seiner GS veröffentlicht wurden. Nicht realisiert blieben u. a. ein Buch über Spinozas Theorie der Affekte (1871; vgl. BW I, 598f., 608, 619), ein großes Buch über die philosophisch-wissenschaftliche Entwicklung in Europa, das von ihm so genannte „zweite Buch“, an dem er etwa seit Mitte 1869 gearbeitet hat (vgl. BW I, 510, 518, 544, 634, 647, 722), sodann eine Aufsatzsammlung Dichter als Seher der Menschheit (Frühjahr 1895; rekonstruiert in GS XXV), ein Buch über Poetik und die Studien zur Geschichte des deutschen Geistes.
Dilthey starb am 1. Oktober 1911 während eines Urlaubs im „Haus Salegg“ in Seis am Schlern (Südtirol) an den Folgen einer Ruhr-Erkrankung; seine Beisetzung auf dem alten Friedhof in Biebrich fand am 7. Oktober 1911 statt.
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