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Gender@Wissen


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Fichte und Goethe schreiben der Epigenese das Wort,54 bei Herder und Humboldt 55 ist sie das Prinzip der Hervorbringung der Sprache selbst und bei Beaumarchais findet sie sich in der Kritik aristokratischen Präformationismus.56 Neuerlich prägte im 20. Jahrhundert der Neurobiologe Humberto Maturana den Begriff der Autopoiese (altgriech. für Selbsterschaffung)57 für das Phänomen, dass Lebewesen sich selbst hervorbringen und erhalten könnten,58 indem „das Pr [<< 106] odukt ihrer Organisation sie selbst sind, das heißt, es gibt keine Trennung zwischen Erzeuger und Erzeugnis. Das Sein und das Tun einer autopoietischen Einheit sind untrennbar, und dies bildet ihre spezifische Art von Organisation.“ 59 Das Konzept fand schnell Verbreitung auch in anderen wissenschaftlichen Bereichen, so fand etwa Niklas Luhman es rasch anwendbar auch für die Beschreibung gesellschaftlicher Prozesse.60 Interessant schien dieses Konzept von Selbstzeugung oder Autopoiesis für die feministische Theorie durch einen darin enthaltenen veränderten Lebensbegriff,61 mit dem eine Veränderung der Vergesellschaftung von Natur reflektiert wird: Produktion und Reproduktion fallen so in eins, Reproduktion wird also aus Produktion nicht mehr ausgeklammert.62

      Zeugung jenseits der sterblichen Körper: Re- / Produktion und Biokapital