Werner Suter

Ökologie der Wirbeltiere


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(2010) im großen Rahmen angewandt werden kann, bildet das Einführungskapitel von:

      • del Hoyo, J. & N.J. Collar. 2014. HBW and BirdLife International Illustrated Checklist of the Birds of the World. Volume 1: Non-passerines. Lynx Edicions, Barcelona.

      Zu den Wirbeltieren, Säugetieren und Vögeln existieren umfangreiche Standardwerke, die alle bereits mehrere Auflagen erlebt haben. Bei den meisten nimmt die Behandlung der höheren taxonomischen Einheiten breiten Raum ein. Zwei Werke widmen sich den Vertebraten insgesamt, wobei Linzey einen breiteren biologischen Ansatz wählt, während Kardong auf die Anatomie und Morphologie fokussiert:

      • Linzey, D.W. 2012. Vertebrate Biology. 2nd ed. John Hopkins University Press, Baltimore.

      • Kardong, K.V. 2014. Vertebrates. Comparative Anatomy, Function, Evolution. 7th ed. McGraw Hill, Boston.

      In ähnlicher Weise behandeln zwei Lehrbücher nur, dafür ausführlicher, die Säugetiere:

      • Vaughan, T.A., J.M. Ryan & N.J. Czaplewski. 2015. Mammalogy. 6th ed. Jones and Bartlett Learning, Burlington.

      • Feldhamer, G.A., L.C. Drickamer, S.H. Vessey, J.F. Merritt & C. Krajewski. 2015. Mammalogy. Adaptation, Diversity, Ecology. 4th ed. John Hopkins University Press, Baltimore.

      Über die Vögel, die sonst bezüglich spezifischer Themen sehr gut mit Büchern abgedeckt sind, ist gegenwärtig ein einziges neues Standardwerk von ähnlicher Form wie jener für die Säugetiere erhältlich:

      • Lovette, I.J. & J.W. Fitzpatrick (eds.). 2016. The Cornell Lab Handbook of Bird Biology. 3rd ed. John Wiley & Sons, Hoboken.

      Die Sinnesleistungen der Vögel und Säugetiere sind in den genannten Werken unterschiedlich detailliert behandelt; eine neue Darstellung fokussiert auf den ökologischen Kontext:

      • Stevens, M. 2013. Sensory Ecology, Behaviour, and Evolution. Oxford University Press, Oxford.

      Spezifische Werke über die Mauser der Vögel existieren nur wenige. Der alte Klassiker der Stresemanns ist nach wie vor eine Quelle genauster Angaben, während Howells rezentes Werk die Mauser bei den nordamerikanischen Arten behandelt und das nordamerikanische System der Mausernomenklatur erklärt:

      • Stresemann, E. & V. Stresemann. 1966. Die Mauser der Vögel. Journal für Ornithologie 107: Sonderheft.

      • Howell, S.N.G. 2010. Molt in North American Birds. Houghton Mifflin Harcourt Publishing Company, New York.

      Eine schöne Einführung in die Thematik, vor allem die Koordination der Mauser mit den Erfordernissen des Zugs, am Beispiel europäischer Singvögel, bietet das Einleitungskapitel von:

      • Jenni, L. & R. Winkler. 1994. Moult and Ageing of European Passerines. Academic Press, London.

      2 Energie, Nahrung und Verdauung: die physiologischen Aspekte der Nahrungsökologie

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      Abb. 2.0 Westlicher Fettschwanzmaki (Cheirogaleus medius)

      Kapitelübersicht

       2.1 Energiehaushalt (Metabolismus)

       Energiefluss

       Energieumsatz

       Grundumsatz

       Leistungs- und Gesamtumsatz

       2.2 Nahrung als Energie- und Nährstofflieferant

       Zusammensetzung der Nahrung

       Energie

       Wasser

       Eigentliche Nährstoffe

       Minerale

       Vitamine

       Sekundärstoffe

       2.3 Ernährungstypen

       2.4 Verdauungssysteme

       Verdauungssysteme der Herbivoren

       Dickdarmfermentierer

       Vormagenfermentierer

       2.5 Nahrungsstrategien der Herbivoren

       2.6 Effizienz der Assimilation

       2.7 Energiebalance und Kondition

       Energiespeicherung und Kondition

       Energieeinsparung

      Sich zu ernähren, ist das unmittelbarste Bedürfnis eines Tiers. Energie, Nährstoffe und Wasser werden zum Aufrechterhalten der Körperfunktionen, für Wachstum, Aktivität und zur Reproduktion benötigt. Ernährung ist von direkter Relevanz für die Fitness eines Individuums, das heißt seinen Erfolg bei der Weitergabe der eigenen Gene in die nachfolgenden Generationen. Verhungern ist nämlich bei vielen Tierarten eine bedeutende direkte, Unterernährung eine bedeutende indirekte Mortalitätsursache. Zum Aufrechterhalten der Körpertemperatur ist bei Endothermen regelmäßige Nahrungsaufnahme vonnöten; Ausnahmen sind möglich bei herabgesetzter Körpertemperatur, etwa während des Winterschlafs, oder wenn bei gewissen Tätigkeiten (zum Beispiel Brunft, Bebrütung des Geleges) auf körpereigene Reserven zurückgegriffen werden kann. Exotherme Tiere sind dagegen in der Lage, lange Perioden ohne Nahrungsaufnahme durchzustehen.

      In diesem und dem folgenden Kapitel geht es um die Ökologie der Ernährung, die als Nahrungsökologie bezeichnet wird. Unter diesem Begriff treffen Aspekte zusammen, die oft in zwei ganz unterschiedlichen Disziplinen behandelt werden.

      1. Die Bedürfnisse eines Tieres bezüglich seiner Ernährung erschließen sich primär über das Verständnis der Physiologie und der entsprechenden Anpassungen im Körperbau. Es geht also um den Bedarf und die Aufnahme von Energie und Nährstoffen, um deren Mobilisierung aus unterschiedlicher