wurden erwähnt. Am 17. Dezember 1942 verurteilten die Alliierten diese »bestialischen Vernichtungsmethoden« öffentlich und einhellig. Der britische Radiosender BBC übertrug die Erklärung, die wörtlich lautete: »Niemand wird niemals mehr sagen können, er habe nie etwas von Deportierten gehört. Diejenigen, die fähig sind zu arbeiten, werden in den Lagern ausgebeutet, bis sie vor Erschöpfung sterben. Die Kranken und Gebrechlichen sterben vor Kälte oder an Hunger oder werden brutal umgebracht.« Die amerikanischen, britischen und sowjetischen Regierungen wussten sogar, dass schon mehr als zwei Millionen Juden umgebracht worden und fünf Millionen aufs Schlimmste bedroht waren.
Da diese Informationen von Vichy-Frankreich zensiert wurden, wird Julius einen letzten Funken Hoffnung bewahrt haben, vor allem für seinen kleinen Fritz, diesen Jungen, der noch ein Kind war. Die Nazis würden doch wohl nicht auch noch Kinder ermordet haben. Aber an wen konnte er sich wenden und um Hilfe bitten? Seine ganze Familie, all seine Freunde waren verschwunden, und das befreite Frankreich kümmerte sich keinen Deut um die dem Tod entronnenen Juden. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Amerika zu gehen, nach Chicago, jener Stadt, in die seine Familie geplant hatte zu fliehen, bevor sie von Mannheim fortgerissen wurde.
Während der Überquerung des Atlantiks muss Julius an Bord des Schiffes, das sich von einem in Feuer und Blut versinkenden Europa entfernte, ein Gefühl tiefer Traurigkeit bei der Vorstellung übermannt haben, diese Reise nun allein angetreten zu haben, mit der sich die Seinen als letzten Ausweg voller Bitterkeit abgefunden hatten, und von der er niemals geglaubt hätte, dass sie sich eines Tages in einen unerreichbareren Traum verkehren sollte: sie alle gemeinsam auf diesem Schiff, befreit vom Untergang ihres Heimatlandes. Die Augen auf den Horizont gerichtet, an dem bald schon der ersehnte amerikanische Kontinent aufscheinen sollte, wird Julius wohl gespürt haben, dass er dort niemals das Leben mit seinem Sohn Fritz teilen würde, auch nicht mit seiner Frau Mathilde und auch nicht mit seinem Bruder Siegmund.
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