Georg Aenotheus Koch

Zwischenrufe


Скачать книгу

       PSALM

      Ich bin vergnügt

      erlöst

      befreit

      Gott nahm in seine Hände

      Meine Zeit

      Mein Fühlen Denken

      Hören Sagen

      Mein Triumphieren

      Und Verzagen

      Das Elend

      Und die Zärtlichkeit

      Was macht dass ich so fröhlich bin

      In meinem kleinen Reich

      Ich sing und tanze her und hin

      Vom Kindbett bis zur Leich

      Was macht dass ich so furchtlos bin

      An vielen dunklen Tagen

      Es kommt ein Geist in meinen Sinn

      Will mich durchs Leben tragen

      Was macht dass ich so unbeschwert Und mich kein Trübsinn hält

      Weil mich mein Gott das Lachen lehrt

      Wohl über alle Welt

       Hanns Dieter Hüsch

      Das macht es aus, dass ich so fröhlich bin, ich nehme alles leicht, weil es in Gottes Händen aufgehoben ist. Das Glück und die Zärtlichkeit machen mich dann nicht verrückt, das Elend und das Verzagen drücken mich nicht nieder.

      Ich sing’ und tanze bei der Geburt und bei dem Toten erzähle ich mit den Angehörigen oft noch Anekdoten, die den Verstorbenen charakterisieren. So nehmen wir den Tod nicht schwer und das Leben leicht. Ein guter Geist ist es, der mich durchs Leben trägt. Und alles wird unbeschwert, weil mich mein Gott das Lachen lehrt. Er lehrt mich das Lachen, nicht das Auslachen oder das hämische Lachen. Es scheint mir ein Lachen zu sein darüber, dass viele alles so wichtig nehmen.

      So kann ich mit Hanns Dieter Hüsch diesen Psalm beten und das Leben leicht nehmen. Und Ihr werdet lachen, ich bete ihn fast jeden Morgen und er macht mich tatsächlich unbeschwert.

       8 Vorbildliches Leben (Schutzengelfest/Erzengelfest)

      Am 26.09.02, 14:28 schrieb „Georg Koch“ unter <[email protected]>:

      Engel – Boten Gottes

      Das Fest der Erzengel Michael, Gabriel und Rafael feiern wir am 29. September. Früher war dies für uns ein großer Feiertag, der lange Zeit verloren gegangen ist. In einer modernen Welt mit einem säkularisierten Bewusstsein hatten Engel keinen Platz mehr. Das Transzendente hatte sich in der Gesellschaft verflüchtigt. Das Bedürfnis danach war allerdings unterschwellig geblieben. Die Nachtseiten im menschlichen Leben sind für viele spürbar, und in solchen Situationen erinnerten sie sich der Engel. Sie könnten eine tragfähige Hilfe sein.

      Die Engel lehren uns vor allem eines: Diese Welt ist nicht das Letzte. Sie ist und bleibt vorläufig. So können wir durch die Engel Gott in einer überraschenden Weise vielleicht wieder wahrnehmen. Denn die Bedeutung der Namen der drei Engel zeigt schon, dass sie etwas mit Gott zu tun haben:

      Michael: „Wer ist wie Gott?“

      Gabriel: „Mann Gottes“

      Rafael: „Gott heilt“

      So weisen die Engel auf Gottes helfende und heilende Nähe hin. In der Bibel erscheinen die Engel als Ausdruck der Zuwendung Gottes. Sie überbrücken die Kluft vom Jenseits zu uns, deswegen haben sie in unserer Vorstellung Flügel.

      Die Engel stellen oft die abgerissene Verbindung zwischen Menschen und Gott wieder her. Immer haben sie etwas mit dem Heil zu tun, das dem Menschen zugesagt ist und an das er sich erinnern soll.

      Die Engel stehen gegen die Angst des Menschen und wecken Vertrauen auf Gott. Das ist ihre Aufgabe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Engel sind Botschafter einer anderen, tieferen Wirklichkeit. Sie sind spirituelle Wegbegleiter. Sie bringen uns in Berührung mit der tiefen Sehnsucht in uns nach einem heilen Leben.

      Je länger ich lebe, desto mehr Engel, desto positivere Zeichen entdecke ich in meinem Leben. Und das wünsche ich Euch allen auch von ganzem Herzen.

       9 Glauben Leben (Erntedankfest)

      Am 05.10.02, 17:17 schrieb „Georg Koch“ unter <[email protected]>:

      Danken durch richtig Sehen

      „Wie schade um die blühenden Lilien, in Bälde werden sie verwelken.“ „Dem Kind wird auch noch das Lachen vergehen.“

      Mit solchen Sichtweisen sitzen wir in der Falle des Pessimisten, den niemand küssen will. Er überbetont die dunklen Seiten und blendet das Frohe aus.

      In unserer Bildungsarbeit gibt es ein Bild, auf dem ein Frauenkopf mit wenigen Strichen gezeichnet ist. Das Besondere daran ist: Die Teilnehmer sehen je nach innerer Einstellung eine „junge Frau“, die anderen eine „alte Frau“. Beide haben Recht: Je nachdem, wie man das Bild betrachtet, kann man eine junge oder eine alte Frau entdecken. Bei der einen Sichtweise sieht man die Halskette der jungen Frau, bei der anderen ist es die Kinnfalte der alten Frau.

      Diese Übung macht den Teilnehmern deutlich: Von uns selbst, von unserem Blickwinkel, von unseren inneren Vorstellungen hängt es ab, wie wir die Dinge wahrnehmen. Es gibt Menschen mit einem negativen Filter im Kopf. Sie befürchten gleich das Schlimmste und sehen bei allem zuerst die Fehler und Mängel.

      Das Erntedankfest lädt uns ein, einen anderen Wahrnehmungsfilter auszuprobieren: Nicht den Wurm sehen, sondern den Apfel; nicht auf den dunklen Fleck starren, sondern sich an dem Gelungenen freuen.

      Das Erntedankfest will diese andere Sicht verstärken: dankbar werden für so vieles, was uns geschenkt ist. Es nicht als selbstverständlich zu sehen, sondern anzunehmen in dankbarer Freude. Noch im Verwelken die einstige Schönheit ahnen, im Streit sich an die Liebe glücklicher Tage erinnern und in der Trauer die Hand ausstrecken nach der Nähe Gottes, der uns auch im Leid nicht im Stich lässt.

      Eine solche Sehweise hängt mit dem zusammen, was wir „Glauben“ nennen. Wenn ich glaube, dass Gott uns hält und trägt, dann werde ich auch die Hinfälligkeiten des Lebens nicht als Katastrophe begreifen. Durch den Glauben an einen solchen Gott kann unser Vertrauen größer sein als die Angst und unsere Hoffnung stärker als die Traurigkeit.

      Dankbarkeit ist das Grundgefühl aller, die glauben.

       10 Glauben Leben (Weihnachten)

      Am 22.12.02, 18:17 schrieb „Georg Koch“ unter <[email protected]>:

      Zu Bethlehem geboren

      Zu Bethlehem geboren

      ist uns ein Kindlein.

      Das hab ich auserkoren,

      sein Eigen will ich sein.

      Eia, eia,

      sein Eigen will ich sein.

      Mit Inbrunst singen wir in der Weihnachtszeit dieses Lied. Kindhaft und romantisch klingt es.

      Aber es wurde von dem Mönch und Dichter Friedrich Spee von Langenfeld in einer Zeit großer Dunkelheit aufgeschrieben, in der Zeit des Hexenwahns. Es war wie bei dem Propheten Jesaja als eine Nachricht gedacht für das „Volk, das im Finstern