Peter W. Atkins

Physikalische Chemie


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nicht vom Druck ab. Dies gilt nicht mehr, wenn man es (etwa bei geophysikalischen Untersuchungen) mit sehr hohen Drücken zu tun hat: Wird der Druck so hoch, dass deutliche Volumenänderungen auftreten, muss man den vollständigen Ausdruck, Gl. (3.48), ansetzen.

      Beispiel 3.8: Druckabhängigkeit der Freien Enthalpie eines Phasenübergangs

      Für einen Phasenübergang eines Festkörpers gelte unabhängig vom Druck ΔTransV = + 1,0 cm3 mol−1. Wie groß ist die Änderung der Freien Enthalpie des Phasenübergangs, wenn der Druck von 1,0 bar (1,0 × 105 Pa) auf 3,0 Mbar (3,0 × 1011 Pa) erhöht wird?

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      Um ΔTransG = Gm,2Gm,1 zu erhalten, subtrahieren wir den zweiten Ausdruck vom ersten Ausdruck und beachten, dass Vm,2Vm,1 = ΔTransV ist:

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      Schließlich setzen wir die gegebenen Werte in diese Beziehung ein.

      Lösung Da ΔTransV bei Festkörpern nahezu unabhängig vom Druck ist, können wir diese Größe als Konstante behandeln und vor das Integral ziehen:

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      Einsetzen der Zahlenwerte ergibt

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      (wobei gilt: 1 Pa m3 = 1 J).

       Selbsttest

      Berechnen Sie die Änderung von Gm von Eis, wenn der Druck bei –10 °C von 1,0 bar auf 2,0 bar erhöht wird. Die Dichte von Eis beträgt 917 kg m–3.

      [Antwort: +2,0 J mol–1]

      Für ein ideales Gas setzen wir Vm = RT/p in das Integral ein, behandeln T als Konstante und erhalten

      Aus dieser Gleichung können wir ablesen, dass eine Druckerhöhung um das Zehnfache bei Zimmertemperatur eine Zunahme der Freien Enthalpie um RT ln 10 ≈ 6 kJ mol−1 zur Folge hat. Wenn wir in dieser Gleichung pA = p (Standarddruck, 1 bar) setzen, erhalten wir für die molare Freie Enthalpie eines idealen Gases bei einem Druck p = pE und konstanter Temperatur

      Illustration 3.16

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      Beachten Sie: Für eine kondensierte Phase hatten wir hierfür eine Differenz der Freien Enthalpie von einigen Joule pro Mol erhalten (siehe Illustration 3.15); das Ergebnis für ein Gas liegt hingegen in der Größenordnung von Kilojoule pro Mol.

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      Schlüsselkonzepte

      1 1. Die Fundamentalgleichung, eine Kombination aus Erstem und Zweiten Hauptsatz, liefert eine Beziehung für die Änderung der Inneren Energie bei einer Volumen‐ und Entropieänderung des Systems.

      2 2. Beziehungen zwischen thermodynamischen Eigenschaften leitet man dadurch her, dass man vorhandene thermodynamische und mathematische Beziehungen kombiniert.

      3 3. Die Maxwell‐Beziehungen sind eine Gruppe von Ausdrücken zwischen Ableitungen thermodynamischer Eigenschaften, die darauf beruhen, dass die Änderungen der Eigenschaften totale Differenziale sind.

      4 4. Aus den Maxwell‐Beziehungen kann man die thermodynamische Zustandsgleichung herleiten und angeben, wie die Innere Energie einer Substanz vom Volumen abhängt.

      5 5. Die Eigenschaften der Freien Enthalpie legen nahe, sie als Funktion von Druck und Temperatur zu behandeln.

      6 6. Die Freie Enthalpie eines Stoffes nimmt mit steigender Temperatur ab und mit steigendem Druck zu.

      7 7. Die Veränderung der Freien Enthalpie mit der Temperatur wird durch die Gibbs‐Helmholtz‐Gleichung mit der Enthalpie verknüpft.

      8 8. Die Freien Enthalpien von Festkörpern und Flüssigkeiten hängen nur sehr wenig vom Druck ab; die von Gasen hängen linear vom Logarithmus des Drucks ab.

      Die wichtigsten Gleichungen auf einen Blick



Stichwort Gleichung Anmerkung Nummer
Fundamentalgleichung