Peter W. Atkins

Physikalische Chemie


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      Illustration 3.15

      Die Dichte von Wasser bei 25 °C ist 0,9970 g cm–3. Wenn der Druck (bei konstanter Temperatur) um 0,1 bar erhöht wird, ändert sich die molare Freie Enthalpie um

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      (b) Die Temperaturabhängigkeit der Freien Enthalpie

      Die Gleichgewichtszusammensetzung eines Systems ist unmittelbar mit der Freien Enthalpie verknüpft. Um die Temperaturabhängigkeit der Zusammensetzung eines Systems richtig verstehen zu können, müssen wir uns daher zunächst mit der Temperaturabhängigkeit von G beschäftigen.

      Unser Ausgangspunkt ist Gl. (3.44), (G/T)p = −S; sie beschreibt die gesuchte Temperaturabhängigkeit als Funktion der Entropie und lässt sich durch Einsetzen der Definition der Freien Enthalpie G in die Form S = (HG)/T bringen. Dann ist

      Herleitung 3.6: Die Gibbs‐Helmholtz‐Gleichung

      Wir gehen aus von

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      Dabei haben wir im ersten Schritt die Ableitungsregel d(fg)/dx = f(dg/dx) + g(df/dx) verwendet. Nun ersetzen wir den Term (G/T)p auf der rechten Seite der Beziehung durch Gl. (3.45) und schreiben

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      Wenn wir diesen Ausdruck in den vorhergehenden einsetzen, erhalten wir die Gibbs‐Helmholtz‐Gleichung:

      Die Gibbs‐Helmholtz‐Gleichung ist insbesondere bei der Betrachtung von physikalischen Zustandsänderungen und chemischen Reaktionen von Nutzen, die bei konstantem Druck ablaufen. Wenn wir die Differenz der Freien Enthalpien im Anfangs‐ und Endzustand als dG = GEGA schreiben und die Gleichung sowohl auf GE als auch auf GA anwenden, erhalten wir

      Diese Gleichung sagt aus: Wenn wir die Enthalpieänderung eines Systems bei einer Zustandsänderung oder Umwandlung (Verdampfung, chemische Reaktion, usw.) kennen, dann kennen wir auch die Temperaturabhängigkeit der zugehörigen Änderung der Freien Enthalpie. Wie wir noch sehen werden, ist dies eine der wichtigsten Informationen, die die chemische Thermodynamik liefern kann.

      (c) Die Druckabhängigkeit der Freien Enthalpie

      (3.48a)image

      Für molare Größen bedeutet dies

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      So erhalten wir schließlich für die Druckabhängigkeit der molaren Freien Enthalpie eines inkompressiblen Stoffs:

      Der Ursprung des Terms (pEpA)Vm ist in Abb. 3.23 zu erkennen. Unter Laborbedingungen ist (pEpA)Vm in der Regel sehr klein und kann