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Literaturwissenschaften in der Krise


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Worldwide Decline of Representative Government. New Haven: Yale University Press.

      Lenton, Timothy M., Hermann Held, Elmar Kriegler, Jim W. Hall, Wolfgang Lucht, Stefan Rahmstorf, and Hans Joachim Schellnhuber (2016). ›Tipping elements in the Earth’s climate system.‹ PNAS 105:6, 1786–93.

      Leschke, Rainer (2013). ›Medientheorie und Krise‹, in: Uta Fenske, Walburga Hülk und Gregor Schuhen (Hrsg.). Die Krise als Erzählung – Transdisziplinäre Perspektiven auf ein Narrativ der Moderne. Bielefeld: transcript. 19–32.

      Lüscher, Jonas (2013). Frühling der Barbaren. München: C.H. Beck.

      Mantz, Jeffrey W. (2013). ›On the frontlines of the zombie war in the Congo: Digital technology, the trade in conflict minerals and zombification‹, in: Marina Levina und Diem-My T. Bui (Hrsg.). Monster Culture in the 21st century. London: Bloomsbury. 177–182.

      Martus, Steffen (2017). ›Der eierlegende Wollmilchgermanist wird dringend gesucht.‹ Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton (8. Februar). http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/germanistik-in-der-krise-der-eierlegende-wollmilchgermanist-wird-dringend-gesucht-14865806.html (31.10.17)

      Mbembe, Achille (2012a). ›At the centre of the knot.‹ Social Dynamics: A Journal of African Studies, 38:1, 8–14.

      Mbembe, Achille (2012b). ›Rule of property versus rule of the poor?‹, Mail & Guardian online (15 June). http://mg.co.za/article/2012-06-15-rule-of-property-versus-rule-of-the-poor (31.10.2017).

      Mbembe, Achille (2016) Politiques de l’inimité. Paris: La Découverte.

      Milanovic, Branko (2016). Global Inequality: A New Approach for the Age of Globalization. Cambridge MA: Belknap Press of Harvard University Press.

      Nealon, Jeffrey T. (2016). Plant Theory: Biopower and Vegetable Life. Stanford: Stanford University Press.

      Piketty, Thomas (2014). Capital in the Twenty-first Century. Trans. Arthur Goldhammer. Cambridge MA: Belknap Press of Harvard University Press.

      Richards, James (2017). The Road to Ruin: The Global Elites’ Secret Plan for the Next Financial Crisis. London: Penguin Portfolio.

      Sassen, Saskia (2014). Expulsions: Brutality and Complexity in the Global Economy. Cambridge MA: Belknap Press of Harvard University Press.

      Scheffers, Brett R., Luc De Meester, Tom C.L. Bridge, Ary A. Hoffmann, John M. Pandolfi, Richard T. Corlett, Stuart H.M. Butchart, Paul Pearce-Kelly, Kit M. Kovacs, David Dudgeon, Michela Pacifici, Carlo Rondinini, Wendy B. Foden, Tara G. Martin, Camilo Mora, David Bickford, James E.M. Watson (2016). ›The broad footprint of climate change from genes to biomes to people.‹ Science 354: 6313 (11. November) [doi: 10.1126/science.aaf7671].

      Streeck, Wolfgang (2014). Buying Time: The Delayed Crisis of Democratic Capitalism. London: Verso.

      Toon, Brian, Alan Robock and Rich Turco (2008). ›Environmental consequences of nuclear war.‹ Physics Today 61: 12, 37. http://physicstoday.scitation.org/doi/10.1063/1.3047679 (31.10.2017).

      UNCHR (2016). ›UNCHR Global Trends Report: Forced Displacement in 2016‹. Geneva: UNCHR. http://www.unhcr.org/5943e8a34 (31.10.2017).

      UNDESA (United Nations Department of Economic and Social Affairs) (2013). International Migration Report 2013. New York: United Nations.

      Waal, Alex de (2017) ›The Nazis Used It, We Use It: The Return of Famine as a Weapon of War.‹ London Review of Books 39: 12 (15 June), 9–12.

      Wennersten, John R., and Denise Robbins (2017). Rising Tides: Climate Refugees in the Twenty-First Century. Bloomington: Indiana University Press.

      Wickramasekera, Piyasiri (2011). ›International Labour Migration: The Missing Link in Globalization‹, DOSSIER Transnationalismus und Migration (1 May), 78–92.

      Žižek, Slavoj (2016). ›A Marxist for Trump: Far Left Philosopher Slavoj Žižek Explains Why He Supported Trump over Clinton‹, Vice News (30. November). https://news.vice.com/story/far-left-philosopher-slavoj-zizek-explains-why-he-suppored-trump-over-clinton (31.10.2017).

      I Bestandsaufnahmen

      1 »Nach der Krise ist vor der Krise«

      Vom Überleben in, mit und durch die Krise

      Dorothee Kimmich

      Eine Krise der Geisteswissenschaften an den Universitäten aber auch außerhalb von ihnen zu konstatieren, ist notorisch und verheißt im Prinzip nichts Neues. Seit Jahren und ganz abgelöst vom wie auch immer beklagenswert sich darbietenden Realzustand der humanities stößt solches Lamento auf gleichsam rhetorische, durchwegs habituelle Zustimmung. […] Es scheint, als leiden die Geisteswissenschaften und die mit ihnen epistemisch verwandten heuristisch orientierten Gesellschaftswissenschaften unter einem kaum korrigierbaren und sich praktisch auswirkenden beständigen Legitimationsdefizit. (Diner 2003: 70)

      Der Historiker, Publizist und Wissenschaftsmanager Dan Diner hat diese Sätze vor mehr als zehn Jahren formuliert – und es ist keineswegs der erste Kommentar zur Lage der Humanities. Schon vor ihrer eigentlichen Existenz gab es Kritik: Leonardo Bruni Aretino, Humanist und Staatskanzler im Florenz des frühen 15. Jahrhunderts, bemerkt verächtlich gegenüber Philosophie-Professoren, dass er ihnen lieber beim »Schnarchen als beim Reden zuhören« würde (Bruni Aretino 1984: 93). In eine ähnliche Richtung zielt das immer wieder gern bediente Bild des »faulen Professors« (Enders und Schimank 2001: 159–178), der die Autonomie von Forschung und Lehre dazu nutzt, sich ein schönes und vor allem geruhsames Leben zu machen. Um die ganze Sache rund zu machen, gehört dazu noch eine Studentenbeschimpfung, wie sie unlängst wieder im Spiegel nachzulesen war: Germanistikstudenten – noch mehr offenbar Studentinnen – haben keine Ahnung vom Lesen, noch weniger von Literatur und schon gar nicht von Goethe, den sie nur noch als »so nen Toten« kennen (Doerry 2017: 105–109).

      Im Spiegel geht es nicht um eine Abrechnung mit den Humanities im Allgemeinen, sondern mit dem größten Fach innerhalb der Literaturwissenschaften, mit der Germanistik: Sie sei riesig, aber marginal. Sie bringe weder gute Lehrende noch gute Kritiker*innen hervor, anders als dies (früher? zu Zeiten von Walter Jens?) einmal war. Berufsfelder wie das Feuilleton und der viel beschworene Lektoratsjob verschwinden, weil Zeitungen und Verlage keine Literaturwissenschaftler*innen brauchen. Diese dagegen landen, wie uns Doerry Houllebecq zitierend belehrt, bei Hermès im Verkauf. Im Vergleich zu anderen Studienfächern scheinen die Literaturwissenschaften und dabei insbesondere die Germanistik – für die man nicht einmal Englisch können muss, geschweige denn so etwas Kompliziertes wie Rechnen – schlechte Studierende anzuziehen und aus motivierten Lehrenden frustrierte akademische Verwaltungsangestellte zu machen.

      Diese Kritikpunkte lassen sich noch ergänzen durch die Kritik an der Institution Universität insgesamt, die – je nach nationaler Bildungspolitik – entweder vollkommen unterfinanziert ist, wie in Italien und Deutschland, oder große interne Qualitätsunterschiede aufweist wie etwa in Frankreich und den USA. Drittmittelpolitik in unterschiedlicher Form, der dauernde Druck, Geld einzuwerben, die deutsche Exzellenzinitiative mit ihren Tausenden von Anträgen, die zigtausende von Arbeitsstunden verschlingen, werden ebenso getadelt wie neue Besoldungsrichtlinien für Wissenschaftler*innen, die offenbar die Vertreter der Naturwissenschaften bevorzugen. Die nicht abreißende Debatte um die Relevanz philologischer Kompetenzen gehört ebenso zum Kanon der Einwände