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AQ + IS
Über AkronymeAkronym zur Benennung terroristischer Organisationen1
Jan-Henning Kromminga
Abstract
This article discusses acronyms, which refer to terrorist organizations. Acronyms are categorized as a subtype of short words and hence as products of word formation. They carry specific functional features such as economic, emblematic and creative labelling techniques as well as text structuring characterics. Furthermore, the following presents empirical findings on „AQ**AQ**“ (with reference to suborganizations of Al-Qaida) and „IS**“ (Islamic State with various alternative names). These organization acronyms form a very prolific type of discoursive and semiotic instruments.
1 Einleitung: Vorhaben und Vorgehen
In diesem Aufsatz wird ein spezielles Wortbildungsphänomen in ganz bestimmten Verwendungskontexten behandelt, nämlich AkronymeAkronym, auch Initialkurzwörter genannt, die zur Benennung islamistisch-terroristischer Organisationen dienen.
Bei der Kurzwortbildung geht es um ein Forschungsgebiet, das innerhalb der Disziplin der WortbildungWortbildung gelegentlich immer noch als randständig angesehen wird (cf. beispielsweise Naumann 2000: 25 oder Bußmann 2008: 796; zur Kritik an der marginalisierten Stellung der Kurzwortforschung innerhalb der Wortbildung siehe schon Kobler-Trill 1994: 3) und relativ wenig Beachtung erfährt. Kürzungsverfahren zur Schaffung neuer lexikalischer Einheiten gelten zugleich als hochgradig produktiv. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Produkten und Prozessen sprachlicher Kürzungen ist insgesamt noch recht jung, hat sich aber in den letzten Jahren etabliert und ausdifferenziert. Nach den frühen, wegweisenden Aufsätzen von Bellmann (1980) und Schröder (1985) lieferte Kobler-Trill (1994) die erste umfassende und systematische Abhandlung zum Thema. Neben einigen Monographien – von Steinhauer (2000) zu Kurzwörtern in Fachsprachen, von Grebovic (2007) in elektronischer Form zu Kurzwörtern in Pressetexten und von Balnat (2011) zu Kurzwörtern in Chatkommunikation – finden sich Beschreibungen der Kurzwortbildung vor allem in Werken zur Wortbildung (hier vor allem Fleischer/Barz (1995/2012) und Eichinger (2000)) sowie im von Barz verfassten Kapitel „Wortbildung“ in der Duden-Grammatik (2005). Weitere wichtige Beiträge zur Kurzwortbildung bilden die Aufsätze von Michel (2006), in dem u.a. eine Prototypologie der KurzwörterKurzwort vorgeschlagen wird, und Michel (2011) zu System- und Gebrauchsaspekten von Kurzwörtern. Weitere, teilweise auch kontrastive Untersuchungen finden sich ferner im Sammelband von Bär/Roelke/Steinhauer (2007).
In vielen Auseinandersetzungen mit der Kurzwortbildung gibt es einen klaren Fokus auf klassifikatorische und typologische Fragestellungen. Demgegenüber werden in der vorliegenden Arbeit funktionale und diskursive Perspektiven im Vordergrund stehen, indem konkrete Fälle thematisch eingrenzbarer KurzwörterKurzwort in medialen Kontexten untersucht werden. Dies kann als der Versuch einer pragmatisch ausgerichteten Kurzwortforschung angesehen werden, wie sie Michel (2006: 80) angesichts der aktuellen Sprachentwicklung gefordert hat. Dabei soll gezeigt werden, dass man eine bestimmte, weit verbreitete Gebrauchsweise von AkronymenAkronym als eigenen Typ auffassen kann. Im Folgenden soll daher in diesem Zusammenhang von Organisationsakronymen die Rede sein.
Ausgehend von einer terminologischen Klärung wird zunächst ein Überblick über die Charakteristika und Funktionalitätsbezüge der KurzwörterKurzwort innerhalb der WortbildungWortbildung gegeben. Im Anschluss daran werden ausgewählte Ergebnisse einer umfangreichen empirischen Untersuchung zum medialen Diskurs über islamistischen TerrorismusTerrorismus – nämlich das markante Auftreten von Kurzwörtern, die zur Benennung der terroristischen Akteure eingesetzt werden – präsentiert und diskutiert und um aktuelle Beobachtungen und tentative Analysen zur Berichterstattung um den „Islamischen Staat“ ergänzt. Nach einer Zusammenfassung der Ergebnisse werden schließlich einige Hypothesen zu Gebrauchsmerkmalen und -potentialen sowie zur Verbreitung von Organisationsakronymen formuliert.
Insgesamt werden somit zwei unterschiedliche Erkenntnisinteressen verfolgt: In erster Linie wird danach gefragt, welche Kurzwortbildungsprodukte sich im Korpusmaterial finden lassen und was ihre konkreten Verwendungskontexte sowie spezifischen diskursiven Funktionen sind.1KurzwortWortbildung Das zweite Ziel besteht darin, die KonzeptualisierungKonzeptualisierung herauszuarbeiten, die der Benennung prominenter terroristischer Akteure zugrunde liegt und die als konkretes Beispiel für das Beziehungsverhältnis von sprachlicher Darstellung und gesellschaftlich etablierter Deutung des islamistischen TerrorismusTerrorismus angesehen werden kann.
2 AkronymeAkronym und Kurzwortforschung
Eine brauchbare Definition von Kurzwörtern könnte diese als graphisch und phonisch realisierten, wortförmigen Output bestimmen, der durch einen näher zu spezifizierenden Kürzungsprozess aus einer ausdrucksseitig umfangreicheren Einheit gebildet wurde. Diese absichtlich weit gefasste Definition orientiert sich an Michel (2006: 79), wobei an seinem Ansatz zu kritisieren wäre,