leitet sich von gr. φράσις ‚Ausdruck‘ ab. Es handelt sich hierbei um eine zusammenhängende Gruppe von Konstituenten, die eine syntaktische Einheit bilden. Aber auch ein einzelnes Element kann als Phrase bezeichnet werden, z.B. ein Nomen als Nominalphrase, kurz NP. Der Ausdruck komplexe Phrase beschreibt eine Phrase, die zusätzliche Modifikatoren enthält, bspw. eine NP mit Numerale und attributiven Adjektiven. Maximale Phrasen sind diejenigen, die durch keine weitere Phrase dominiert werden. Ein wichtiges Charakteristikum ist, dass jede Phrase einen Kopf besitzt. Der Kopf ist das zentrale Element, i.e. der Kern der Phrase. Der Kopf vererbt bzw. projiziert morphosyntaktische und flexionsmorphologische Merkmale.
Ferner wird der Begriff Konfiguration verwendet. Dieser Terminus stammt eigentlich aus der Semantik und bezeichnet „… eine[] geordnete[] Menge von semantischen Merkmalen. …“2 Doch im Folgenden wird mit dem Begriff eine Konstruktion oder Phrase benannt, die beispielhaft auf eine bestimmte Zusammensetzung von Elementen verweist, die nicht nur semantisch, sondern auch syntaktisch eine Einheit bilden. Diese Definition des Terminus ist auf die Herkunft des Begriffes Konfiguration von lat. configuratio ‚gleichförmige Bildungsweise‘ zurückzuführen. Der Begriff impliziert also, „… dass […] Satzglieder im Prinzip gleich aufgebaut sind und daher nach dem gleichen Modell analysiert werden können, z.B. bei stetiger Zweiteilung der Struktur durch eine binäre Verzweigung. …“3 Die binäre Verzweigung ist ein Grundprinzip der in dieser Arbeit angesetzten strukturellen Analyse.
Nach der X-bar-Theorie projiziert nun jeder Kopf X° eine komplexere syntaktische Einheit XP, die maximale Projektion oder Phrase genannt wird. Eine Phrase verfügt nach der X-bar-Theorie grundlegend über folgende Struktur:
Diese Basis-Baumstruktur verfügt über mehrere Projektionsebenen, in denen verschiedene Positionen oder Knoten einer Phrase in einem Abhängigkeitsverhältnis dargestellt werden, wobei jede Phrase ausgehend von der Kopfposition organisiert ist. Dieser Knoten X° regiert die maximale Projektion, XP, und projiziert seine Eigenschaften oder Features an dominierende Knoten. Die Komplementposition ist der Schwesterknoten des Kopfes und ist eine von diesem geforderte Ergänzung, i.e. obligatorische Konstituente. Ein Adjunkt ist demgegenüber eine nicht geforderte Ergänzung, d.h. eine optionale Modifikation des Kopfes. Während es pro Phrase nur eine Komplement-Position gibt, kann die Adjunkt-Position rekursiv angesetzt werden. Schließlich verfügt jeder Strukturbaum über eine Spezifiziererposition Spez,XP, in der weitere Argumente bzw. Modifikatoren des Kopfes generiert werden können.
Entsprechend der grammatischen und syntaktischen Funktionen werden die projizierenden, sprachlichen Einheiten in verschiedene Kategorien gegliedert. In der DP-Analyse werden grundlegend lexikalische und funktionale Kategorien angenommen. Lexikalische Einheiten implizieren deskriptiven Inhalt, d.h. sie generieren bedeutungstragende Morpheme. Funktionale Kategorien hingegen repräsentieren grammatische Eigenschaften und haben keinen beschreibenden Gehalt, sondern binden lexikalische Konstituenten bzw. selegieren diese. Morphologisch sind funktionale Elemente abhängig von lexikalischen und nicht von diesen zu trennen, wobei sie phonologisch nicht ausgedrückt sein müssen. Sie dienen der Strukturierung von Phrasen, d.h. sie transportieren abstrakte Inhalte, wie Direktionalität, Referenz, Definitheit etc., sie koordinieren Konstituenten und betten diese in einen sprachlichen sowie außersprachlichen Kontext ein.4 Funktionale Kategorien gelten als universal innerhalb der generativen Grammatik, d.h. funktionale Kategorien kommen in allen Sprachen vor, auch wenn sie nicht offen realisiert werden.
Die DP-Analyse erhält ihren Namen von einer funktionalen Kategorie, der Determinansphrase. Eine DP ist eine maximale Projektion der Kategorie D. Die DP kann sowohl transitiv als auch intransitiv realisiert werden. Eine intransitive Phrase besitzt kein Komplement, während eine transitive DP obligatorisch eine Ergänzung fordert. Die vorliegende Arbeit untersucht lediglich Formen der transitiven Realisierung. In diesem Fall ist die DP syntaktisch abhängig von einer lexikalischen Kategorie, i.e. der NP. Obligatorisch selegiert eine DP, deren Kopf ein Determinans bildet, eine NP, die durch ein Nomen repräsentiert wird. D weist der NP einerseits die entsprechenden Agreement-Merkmale zu und andererseits verwandelt es den nominalen Ausdruck in eine referentielle Einheit. Determinantien sind also [+referentiell], d.h. sie sind Suchanweisung an den Hörer, einen passenden Referenten zu finden. Diese Suchanweisung kann durch Adjektive, Partizipien, Relativsätze, Genitivattribute etc. unterstützt werden. Doch die Hauptfunktion von D ist die Markierung von Definitheit, i.e. der Referent der Phrase ist als einzigartig, bekannt und konkret zu analysieren. D verfügt also über die Feature [+definit], [+referentiell], [+AGR].5 Insgesamt umfasst die Kategorie D morphologisch-syntaktische und semantische Aspekte. Ferner gilt die DP als universal, d.h. sie wird für jede natürliche Sprache angenommen. Demnach hat eine DP sprachübergreifend die gleiche Struktur. Grundsätzlich gilt: Als Komplement selegiert jede DP eine NP. Zudem sind Determinantien nicht rekursiv, d.h. pro DP wird nur ein entsprechendes Morphem geduldet.
Die Kategorie D macht aus der NP einen referentiellen Ausdruck. Konstituenten referentieller Ausdrücke müssen in einer Koreferenzbeziehung stehen, die durch Merkmalskongruenz erzielt wird.6 Diese Theorie nennt sich Government-and-Binding oder auch Bindungstheorie. Dieses Framework restringiert Bewegungsoperationen innerhalb einer Phrasenstruktur. Demnach kann eine Konstituente aus einer Kopfposition ausschließlich in einer Kopfposition landen, wobei das bewegte Element seine Spur k-kommandieren muss. Die Operation K-Kommando etabliert entweder eine Bindung zwischen einer Spur und der dazugehörigen verschobenen Konstituente oder zwischen zwei Konstituenten. K-Kommando ist gegeben, wenn ein Knoten α einen Knoten β nicht dominiert, aber der Knoten, der α direkt dominiert, auch β dominiert. Das bedeutet, dass K-Kommando nur zwischen Schwesterknoten möglich ist. Diese Operation findet hinsichtlich der inneren Struktur einer komplexen DP frequent Anwendung, da die verschiedenen Konstituenten innerhalb eines Ausdrucks gebunden sein müssen. Durch K-Kommando wird auch der Skopus einer Konstituente reglementiert. Skopus ist der Geltungs- oder Bezugsbereich einer Konstituente, in dem sie auf andere Konstituenten wirken kann. Der Terminus leitet sich von gr. σκοπός ‚Zielpunkt‘ her. Das Skopus-Prinzip klärt den Wirkungsbereich eines Elements auf dem Level der Syntax. Das Skopus-Prinzip besagt, dass ein Element A über ein Element B Skopus hat, wenn Element A Element B k-kommandiert oder sich das Element B nicht in einer Kopf-Position (Ā-Position) befindet. Dieses Prinzip wird auch in der Analyse in Kapitel III berücksichtigt.
Neben limitierten Landepositionen werden Bewegungsoperationen auch durch Grenzknoten oder Barrieren eingeschränkt. Barrieren blockieren diese Prozesse, denn eine Konstituente darf nicht über mehr als einen Grenzknoten angehoben werden. Als Barrieren gelten die DP und die IP, wobei die IP in verbalen Ausdrücken Anwendung findet und in dieser Arbeit demzufolge vernachlässigt wird. Dieses Prinzip wird Subjazenz-Bedingung genannt.
Schließlich gilt für Bewegungsprozesse, dass diese nur erfolgen, wenn ein entsprechender Grund bzw. eine Motivation vorliegt. Dies ist im Last Resort-Prinzip verankert, das Grewendorf (2002) wie folgt formuliert: „… Bewegung ist nur zulässig, wenn sie der Überprüfung von Merkmalen dient. …“7 Eine Konstituente wird demnach nur in eine andere Position verschoben, um entweder gewisse Feature der jeweiligen Kategorien zu überprüfen oder um selbst Merkmale zu erhalten. Bewegungen können also nicht frei durchgeführt werden, sondern unterliegen den genannten Beschränkungen. Sind die Feature des jeweiligen Elements überprüft, ist eine weitere Bewegung ausgeschlossen, da keine Motivation mehr vorliegt.
Die Operation des Last Resort stammt aus dem Framework des Minimalismus. Das minimalistische Programm ist eine jüngere Entwicklung der generativen Linguistik und beruht auf folgenden Grundsätzen, die in dieser Arbeit ebenfalls angewandt werden: Aussagen über eine Sprache müssen grundsätzlich simpel und allgemein möglich sein. Alle Repräsentations- und Ableitungsprozesse sollen so ökonomisch wie möglich gestaltet sein. Dabei sind redundante oder überflüssige Elemente zu vermeiden, d.h. jedes Element übernimmt eine Funktion und muss interpretierbar sein. Diese Prinzipien spiegelt das Last Resort wider, denn anhand dieser Bedingung werden unnötige Anhebungen unterbunden und es ist generell auf alle Sprachen anwendbar.
Ferner definiert der Minimalismus die Knoten der X-bar Struktur als „… the locus of Feature Bundles