21,12; Mt 10,17; 23,34; Mk 13,9; Apg 22,19; 26,11). 12,12 Der Heilige Geist wird euch […] lehren, Mt 10,19–20; Mk 13,11; es sind keine einstudierten Reden nötig.
13 Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, dass er mit mir das Erbe teile. 14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter über euch gesetzt? 15 Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.
16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.
Lk 12,13–21 Warnung vor dem Reichtum 12,13 Das Erbe teilen, Dtn 21,17 ordnet an, dass die ältesten Söhne einen doppelten Anteil vom Erbe erhalten, was aber in der nachbiblischen Praxis kaum Beachtung fand (mBB 8,4–5). 12,14 Richter oder Schlichter, vgl. Ex 2,14; Jesus schlüpft auf ironische Weise in die Rolle des Mose. 12,16 Reicher Mann, Gleichnisse mit diesem Satz neigen dazu, reiche Menschen zu kritisieren, die die Armen nicht unterstützen (Lk 16,1–19). 12,19 Iss, trink und habe guten Mut, eine angemessene Reaktion auf Gottes gute Gaben (Pred 8,15; Tob 7,10; äthHen 97,8–9). 12,20 Vgl. Lk 12,33–34; Jer 17,11. Wird man […] fordern, wörtl. „sie fordern“, was auf Gott, Engel oder die Besitztümer des Mannes bezogen werden kann. Wem wird dann gehören, der Gedanke entspricht den pessimistischeren Teilen des Buches Prediger (z.B. Pred 3,19). 12,21 Schätze sammeln, vgl. Lk 12,33; Tob 4,9–11; Mt 6,19–20; tPea 4,18.
22 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. 23 Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. 24 Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel! 25 Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seiner Länge[*] eine Elle zusetzen könnte? 26 Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr euch um das Übrige?
27 Seht die Lilien, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 28 Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! 29 Darum auch ihr, fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe. 30 Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß, dass ihr dessen bedürft. 31 Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch dies zufallen.
32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lk 12,22–32 Lehren aus der Natur (Mt 6,25–34) 12,24 Raben, Aasfresser (Lev 11,15; Dtn 14,14; Hiob 38,41). 12,27 Salomo in aller seiner Herrlichkeit, vgl. 1Kön 10. 12,28 Wie viel mehr, ein weiteres qal wa-chomer Argument. 12,31 So wird euch dies zufallen, wie Salomo, der um Weisheit gebeten hatte, aber viel mehr erhielt (1Kön 3,9–14). 12,32 Herde, die, die vom Messias gehütet werden (Ez 34,23). Vater, vgl. Anm. zu 10,21. Zu Darstellungen der Natur vgl. Spr 30,24–28 und anderswo.
33 Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht altern, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo sich kein Dieb naht, und den keine Motten fressen. 34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Lk 12,33–34 Der Schatz im Himmel (Mt 6,19–21) Vgl. Mk 10,21; Lk 18,22; Apg 2,45; 4,32–35. 12,33 Verkauft, was ihr habt, vgl. Anm. zu 6,30. Schatz, der niemals abnimmt, vgl. Anm. zu 12,21.
35 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf dass, wenn er kommt und anklopft,