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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

       Lk 11,5–8 Der drängende Freund 11,8 Drängen, im Gebet (vgl. Lk 18,1–8).

       Lk 11,9–13 Zusicherung der Beachtung durch Gott (Mt 7,7–11) 11,9 Bittet, so wird euch gegeben, vgl. Ps 145,18 („Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen“). 11,11 Vater, vgl. Anm. zu 8,42. 11,13 Wie viel mehr, ein qal wa-chomer-Argument (hebr. für „leicht und schwer“; eine rhetorische Formulierung, in der vom Kleineren auf das Größere geschlossen wird [a fortiori] (vgl. mMak 3,15: „Es sagt Rabbi Chananja ben Gamaliel: Wie doch! Wenn der, der eine Sünde tut, deretwegen er sich seine Seele nimmt, ein Gebot hält, um wieviel mehr [geschieht es], dass ihm seine Seele gegeben wird“). Heiliger Geist, vgl. Anm. zu 1,15.

       Lk 11,14–23 Die Beelzebul Streitfrage (Mt 12,22–30; Mk 3,22–27) 11,15 Beelzebul, Satan (vgl. V. 18); Beelzebul, übers. „erhabener Baal“, war der ursprüngliche Titel des kanaanäischen Baal (in 2Kön 1,2 findet sich mit „Baal-Sebub“ eine Parodie dieses Namens, die „Herr der Fliegen“ bedeutet). In bSan 43a und 107b wird Jesu Wunderwirken dämonischen Mächten zugeschrieben. 11,16 Zeichen, vgl. Mt 16,1 und Mk 8,11. Die jüdische Tradition rechnete mit der Möglichkeit wundersamer Phänomene: Zu prüfen galt, ob es sich dabei um Wunder oder Magie handelte, die entsprechend von Gott bzw. Satan ermöglicht wurde (vgl. „Jüdische Wundertäter und Zauberei in der Spätzeit des Zweiten Tempels“). 11,18 Satan, vgl. Anm. zu 4,3. 11,19 Eure Söhne, jüdische Wundertäter (vgl. Jos.Ant. 8,45 über die Austreibungsmacht Salomos). 11,20 Finger Gottes, vgl. Ex 8,15; Dtn 9,10. 11,21–22 Ein Stärkerer, hier bezieht sich Jesus auf sich selbst. 11,23 Vgl. Lk 9,50; entweder man folgt Jesus nach oder ist sein Feind. 11,24–26 Erklärung von Rückfällen nach einem Exorzismus, vgl. auch Mt 12,43–45.

       Lk 11,27–28 Die wahre Familie 11,27 Eine Frau aus dem Volk, weder ihre Anwesenheit noch ihr öffentliches Sprechen ist ungewöhnlich. Selig, sowohl Individuen (z.B. Jaël in Ri 5,24) als auch Gruppen werden im Tanach häufig gepriesen. 11,28 Selig sind, vgl. Lk 8,21. Lukas betont weiterhin stärker die durch Glauben an oder Vertrauen auf Jesus entstandene Familie als die durch Hochzeit oder Blutverwandtschaft verbundene.