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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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So auch jeder unter euch: Wer sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.

       Lk 14,25–35 Die Kosten der Nachfolge (Mt 10,37–38) 14,26 Vgl. Mt 10,37; Joh 12,25. Hasst, eine Übertreibung (Spr 13,24), aber in Einklang mit dem lukanischen Interesse, familiäre und wirtschaftliche Bindungen zu kappen (vgl. Anm. zu 12,51). 14,27 Sein Kreuz tragen, den Tod riskieren (Mk 8,34); vgl. Anm. zu 9,23. 14,28 Einen Turm bauen, deutet eine elitäre Hörerschaft an. 14,33 Wer sich nicht lossagt von allem, vgl. Anm. zu 6,30. 14,34–35 Wenn aber das Salz nicht mehr salzt, vgl. Mt 5,13; Mk 9,49–50. Salz kann mit Zusatzstoffen abgeschwächt werden; ebenso können auch Besitztümer den Fokus so trüben, dass man in der Folge übersieht, was wirklich von Bedeutung ist.

       Lk 15,1–2 Sünder und Pharisäer 15,1 Zöllner, vgl. Anm. zu 3,12. Sünder, diejenigen, die das Gemeinwohl verletzen. 15,2 Isst mit ihnen, suggeriert Verbundenheit und Akzeptanz (dagegen Ps 1,1: „Wohl dem [hebr. aschrej, vgl. LXX makarios], der nicht […] sitzt, wo die Spötter sitzen“).

       Lk 15,3–7 Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Mt 18,12–14) 15,4 Der hundert Schafe hat, verweist auf eine Person mit einem gewissen Vermögen. Eines von ihnen verliert, deutet an, dass der Besitzer der Schafe nicht Gott ist, weil Gott keine Menschen verliert. Um das Fehlen eines Schafes von hundert zu bemerken, musste der Besitzer sie zählen. Geht dem verlorenen nach, bzgl. Gott als Hirte vgl. Ps 23; 78,52; 80,2; 100,3; bzgl. dem Volk als verlorenes Schaf vgl. Jer 50,6; Ez 34,15–16; Ps 119,176. SchemR 2,2 stellt Mose als den guten Schafhirten dar, der nach einen verlorenen Schaf sucht und daraufhin den göttlichen Auftrag erhält, das Volk Gottes, Israel, zu hüten. Allerdings wird in diesem Gleichnis die Bezeichnung Hirte nicht verwendet. 15,7 Ein Sünder, der Buße tut, Lukas überliefert eine allegorische Deutung des Gleichnisses (vgl. Anm. zu 8,9; Lk 18,1).

       Lk 15,8–10 Das Gleichnis vom verlorenen Groschen 15,8 Wenn der Hirte in Lk 15,3–7 als Gott verstanden wird, sollte das auch auf diese Frau zutreffen. Weibliche Gottesbilder finden sich vereinzelt im Tanach, z.B. in Jes 49,15–16. Silbergroschen, Drachmen. Einen davon verliert, wie der Schafbesitzer, hat auch die Frau gezählt. 15,9 Freundinnen und Nachbarinnen, feminine Substantive, die auf weibliche Wegbegleiterinnen hinweisen. 15,10 Ein Sünder, der Buße tut, vgl. Anm. zu 15,7.