Ulrich Mertins

Successfully downloaded: dich und andere Gemeinheiten


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Leuchten in ihren Augen, wenn sie sich über oder auf etwas freute oder sich einfach nur wohlfühlte, war verschwunden. Fühlte sie sich nicht wohl?

      „Ach, lassen wir das jetzt. Nur eines noch: Sie haben doch ein paar Typen von deiner Schule gefeuert. So Neos. Die wissen, dass du das warst. Sie kennen deinen Namen.“

      „Na und? Du meinst sicher diesen Mirko und seine Kumpane. Natürlich kennen die meinen Namen.“

      „Und jetzt …. Also, es kann sein, dass die irgendwas planen …. Genaues weiß ich natürlich nicht ….“

      „Was? Steckst du mit denen etwa zusammen?“

      „Hab ich nur so aufgeschnappt, deine Tochter ist ja nicht blöd. Mirko habe ich ein paar Mal im Center gesehen beim Sport. Unsere Adresse habe ich aber nie erwähnt, wozu auch – er ist doch nicht so mein Typ. Bisher weiß auch niemand, dass ich deine Tochter bin, wegen des anderen Namens.“

      Nicole fühlte sich tatsächlich unwohl, und ihre Mutter spürte das.

      „Was hast du denn genau aufgeschnappt?“

      „Nee, eigentlich nichts …. ist bloß so eine Vermutung.“

      Elvira atmete tief aus. Was bedeutete das nun wieder? Sie hatte keine Lust, das durchzukauen und ihrer Tochter jedes Wort aus dem Mund zu ziehen. Nicht heute, nicht jetzt.

      „Ach Mädchen, lassen wir das auf sich beruhen vorerst …. Ich habe den Kopf voll mit anderen Sachen.“

      Sie sahen noch eine Krimifolge – Elvira sah Castle so gern, weil er geistreich und witzig war und er und die Inspektorin sich immer näher kamen – und gingen schlafen. Elvira lag bereits eine Viertelstunde im Bett, als sie plötzlich das Gefühl hatte, ihre E-Mails checken zu müssen; konnte doch sein, dass Norbert sich bereits gemeldet hatte. Am Feierabend hatten die meisten Menschen doch Zeit für so etwas. Elvira, du bist durchgeknallt, eine Sklavin des Computers, waren ihre Gedanken, als sie sich in ihr Postfach einwählte. Sie erkannte seine Nachricht sofort.

      Verehrte Elvira,

      ich danke Ihnen vielmals für Ihren warmherzigen Brief und das Interesse, das Sie mir entgegenbringen. Ihre Anzeige muss ich übersehen haben, denn sonst hätte ich mich sofort bei Ihnen gemeldet. Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle …

      Er war zwei Jahre älter als sie, hatte einen Sohn, der im Ausland lebte, und er sei von seiner Frau verlassen worden. Ein echtes Schicksal, dachte sie, sympathisch – authentisch eben. Sein Beruf mache ihm Freude, er liebe Autos, und von einem eigenen Wagen der von ihm vertretenen Marke habe er schon als Schuljunge geträumt.

      … Aber der Beruf allein macht auch nicht glücklich, doch wem sage ich das – Ihnen wird es bestimmt ähnlich ergehen. Ich habe mit meinen Frauen – wie soll ich sagen – kein Glück gehabt; drei ernste Beziehungen gab es insgesamt in meinem Leben, aus der ersten stammt mein Sohn. Die letzte Frau, mit der ich verheiratet war, hat sich vor drei Monaten verabschiedet. Sie mögen vielleicht nach den Gründen hierfür fragen; gute Frage, eine Antwort weiß ich bis heute nicht. Und jetzt? Das Internet ist eine feine Sache, ich verkaufe jedes Jahr eine ganze Reihe Oldtimer im Netz. Aber Partnersuche – ich komme mir dabei so unbeholfen vor; funktioniert so etwas überhaupt? Der größte Teil des Tages geht mit Arbeit drauf, ich habe nur noch selten Gelegenheit, jemand auf sozusagen natürliche Weise zu treffen. Ich finde die Suche auf diesem Portal …. Einerseits ist es sehr schön, eine Riesenauswahl gewissermaßen; auf der anderen Seite aber auch ziemlich entwürdigend, wie das Blättern in einem Katalog. Man sieht sich die eine oder andere an und legt sie wieder zurück an ihren Platz – wie einen Apfel auf dem Markt, an dem man ein paar dunkle Stellen gefunden hat. Dass er wahrscheinlich sehr gut schmeckt, interessiert da schon gar nicht mehr. Na ja, die Frauen werden mit den Männern ähnlich verfahren. Dabei hat doch jeder hier sein eigenes Schicksal, seine eigene Geschichte, sein Recht auf ein bisschen Glück; der eine sieht für einen Betrachter vielleicht nicht so vorteilhaft aus, für einen anderen kann er wunderschön sein. Und das Innere sieht man auf den Bildern sowieso nicht. Jeder Mensch ist einzigartig …

      Sentimentale Gans, schimpfte sie mit sich, als sie merkte, dass ihre Augen feucht wurden.

      … Und nun haben Sie mir die Arbeit abgenommen und mir geschrieben. Der Apfel ist mir sozusagen vom Baum direkt vor die Füße gefallen. Ich freue mich sehr. Ja, was nun? Im „normalen“ Leben, also wenn man sich gleich persönlich trifft, würde ich fragen, ob wir uns treffen wollen – vielleicht zum Essen, oder wir gehen an der Elbe spazieren. Wozu hätten Sie Lust? Aber dieser Brief soll jetzt keinen Druck auf Sie ausüben, Sie können bestimmen, ob, wann und wo wir uns sehen. Es ist alles möglich. Für heute verbleibe ich mit herzlichen Grüßen und der Sehnsucht, wieder von Ihnen zu hören.

      Norbert (oder sogar schon „Ihr Norbert“? – pardon, ich will wirklich keinen Druck ausüben)

      Klang nach vollendeten Umgangsformen; eine Rarität. Jetzt war sie so aufgeregt, dass an Schlafen kaum zu denken war; sie versuchte es trotzdem, während eine innere Stimme ihr zuflüsterte, dass Norbert die beste Wahl sei.

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