Veronique Seitz

Hanna


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„Gut . Mach das. Könntest du Max auch mit nach hinten nehmen? Der ist auf einen der beiden mittleren Sitze.“ Fragte er. „Mach ich.“ Antwortete ich und stieg in das Auto. Max lag wie immer im Tragekorb, den ich mir schnappte und ging nach hinten. Ich schnallte Max fest und legte die Tragetasche vorsichtig ab um mich auch anzuschnallen. Nachdem ich mich angeschnallt hatte schloss ich die Gardinen und holte den kleinen Drachen aus der Tasche. Dieser schien sehr glücklich darüber zu sein. „Tut mir leid. Du solltest dich besser an die Tasche gewöhnen.“ Sagte ich dem kleinen. Der Drache murrte kurz und rollte sich dann auf meinem Schoß zusammen. Als dann auch meine Mutter am Auto war, setzten sich meine Eltern auch ins Auto und wir fuhren los.

       Die Drachenschlucht

      Es dauerte eine ganze Weile bis wir an der Drachenschlucht angelangten. Wir stellten uns auf einen Parkplatz. Bevor ich ausstieg legte ich den kleinen Drachen zurück in meine Tasche.

      Wieder murrte der kleine, blieb aber dann ruhig in der Tasche.

      Ich stieg vorsichtig aus und nahm auch Max gleich mit. Die Vorhänge ließ ich zugezogen.

      Meine Mutter holte Max aus dem Baby Korb und setzte ihn in den Babyrucksack, den sie sich vor den Bauch hing. Sie nahm auch die Tragetasche in der die Sachen für Max waren. Mein Vater setzte sich den Rucksack auf, in dem unser Essen war. Nachdem alles aufgeteilt war und mein Vater das Auto abgeschlossen hatte gingen wir los. Wir überquerten die Straße und betraten den Weg, den man Drachenschlucht nannte. Ich holte den Zettel raus, den die beiden Jungs mir im Schwimmbad in die Tasche gelegt hatten und las ihn noch mal durch. Laut der Beschreibung sollte ich meine linke Hand auf einen Felsen legen. Doch neben uns lag nur ein See, dessen Oberfläche grün war. Wir gingen weiter und kamen an eine Felswand. Ich legte meine linke Hand an sie, doch es geschah nichts. Wir gingen weiter und ich legte meine Hand immer wieder, auf das Moosgrüne Gestein. Doch es geschah nichts. Immer wieder gingen kleine Trampelpfade ab, die ich ablief um etwas zu finden, das besonders war. Die Wege endeten jedoch immer nach einigen Metern. Nach einer Weile gelangten wir an eine Felswand, in der ein riesiges A geprägt war. Ich legte meine Hand an den Fels. Doch es geschah nichts. Enttäuscht gingen wir weiter und passierten einen langen Gang. Links und rechts von uns zogen sich riesige Felswände, nur einige Zentimeter neben uns in die Höhe. Ich legte immer wieder meine linke Hand an die Felsen. Der Gang endete und es war noch immer nichts passiert. Allmählich fühlte ich mich von den beiden Jungs veralbert und wollte aufgeben. Meine Eltern wollten aber weiter. Nach einer Weile betraten wir wieder einen Engpass aber wie in dem anderen geschah nichts. Meine Hand war schon ganz nass und dreckig als wir den Nächsten Engpass erreichten, zudem eine Treppe hoch führte. Meine Eltern verloren auch allmählich den Mut und wollten umdrehen, als mein Vater ein Zeichen an einer Glatten Wand entdeckte, dass am Ende des Engpasses mit Kreide angezeichnet war. Dieses Zeichen sah genauso aus wie das Mahl auf meiner linken Hand. Ich legt meine Hand darauf und sie glühte auf. Eine Tür Zeichnete sich auf der Felswand, dessen Ränder gelb leuchteten. Eine Türklinke formte sich aus dem Gestein. Wir standen alle sprachlos da und betrachteten die Tür. Ich legte meine rechte Hand auf die Türklinke und drückte sie runter um die Tür zu öffnen. Kaum hatte ich die Klinke runter gedrückt, sprang die Tür nach innen auf. Ich schob die Tür langsam weiter auf und betrat eine Treppe, die sich anschloss. Eine Sekunde nachdem ich die erste Stufe betreten hatte, leuchteten links und rechts Fackeln auf. Ich ging langsam die schmale Treppe runter. Meine Mutter folgte mir. Mein Vater schloss hinter sich die Tür und ging uns hinterher. Die Treppe war lang und umso tiefer wir gingen umso kälter wurde es. Am Ende der Treppe stand eine Figur, die in der Wand eingelassen war. Sie Zeigte eine Frau mit wehendem Haar, die eine Flosse hatte. Auf dem Kopf trug sie ein Diadem, in dem ein roter Edelstein war. In der Hand hielt sie ein Schwert, das nach unten zeigte. An ihrem anderen Arm Hielt sie ein Schutzschild, dass sie in Abwehr Position hielt. Sie saß auf einer kleinen Säule, die mit Algen und anderen Meerespflanzen besetzt war. „Das war alles?“ fragte mein Vater enttäuscht und riss seine Arme nach oben. „Bleib ruhig.“ Sagte meine Mutter. „Und wo sind die beiden Jungs?“ Fragte mein Vater aufbrausend und legte seine Hände an den Hinterkopf. „Bleib ruhig.“ Wiederholte sich meine Mutter. Ich betrachtete die Statur. Auf dem Oberarm trug sie das Zeichen, dass auch oben an der Felswand war. Ich legte wieder meine linke Hand auf das Zeichen. Diese glühte wieder Auf und mein Vater, der herum maulte verfiel ins schweigen. Die Statur wich zurück, sobald ich meine Hand wegnahm. Sie offenbarte einen Durchgang. Wir betraten den dahinter liegenden Raum und hinter uns schob sich die Statur wieder in ihre Position. Dieser Raum war an der Decke mit unzähligen Diamanten ausgestattet, sodass sie wie Sterne an der dunklen Decke funkelten. Inmitten diesen Raumes Stand ein Mächtiger Wasserfall, der in einem See mündete. Am Rand des Wasserfalls wuschen sich Frauen, mit Flossen und ungewohnter Kleidung, die Haare. Sie hatten bunte Haare und spitze Ohren. Ihre Oberteile bedeckten meist nur die Brust. Einige sangen mit einer wunderschönen Stimme eine Einheitliche Melodie. Direkt vor uns war ein Ufer des Sees. Wie es aussah ging es ganz schön steil nach unten. Aus den Tiefen des Sees tauchte plötzlich eine solche Frau direkt vor uns auf, sah uns misstrauisch an und bedrohte uns mit einem Schwert. „Wer seit ihr?“ Fragte sie forsch. „Wir sind auf der Suche nach Florian und Ted.“ Antwortete ich ihr. Ihre Gesichtszüge wurden weicher und sie ließ ihr Schwert verblüfft sinken. Sie drehte sich zu den anderen die sich mittlerweile alle zu uns gedreht hatten. „Florian und Ted hatten Recht. Holt sie.“ Sagte sie und drehte sich wieder um. Einige der Frauen sprangen ins Wasser und verschwanden. „Zeig mir deine linke Hand.“ Sagte sie zu mir und streckte ihre Hand aus. Ich drehte meine Hand um, sodass meine Handfläche zum Vorschein kam und hielt ihr die Hand hin. Die Frau riss meine Hand zu sich ran, sodass sie sie besser sehen konnte, nickte und setzte sich an den Rand des Sees. „Wo ist dein Drache?“ Fragte sie. „In meiner Tasche.“ Sagte ich. Sie sah mich merkwürdig an und bat mich ihr ihn zu zeigen. Ich öffnete meine Tasche und holte den schon eingeschlafenen Drachen raus. Er wachte auf und sah sich verwundert um. Die Frau lächelte und die restlichen Frauen in diesem Raum, schwammen zu uns rüber. Alle bewunderten ihn und wollten ihn anfassen. Doch der kleine wollte es nicht und schnappte nach deren Händen. „Hanna.“ Rief Florian mir fröhlich zu. „Hallo.“ Sagte ich verlegen. Florian und Ted liefen zu mir rüber und umarmten mich. Ich lief rot an wie eine Tomate. „Du kannst gar nicht glauben wie froh wir sind dich zu sehen. Man dachte, wir haben nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Sagte Ted. „Zeig mal dein kleinen.“ Sagte Florian und nahm den Drachen mir aus der Hand. Er massierte ihm ein wenig den Bauch und machte ein prüfendes Gesicht. „Es scheint ein Männchen zu sein.“ Sagte er. Ted nahm ihm den Drachen ab und prüfte auch noch mal das Geschlecht. „Würde ich auch sagen.“ Stimmte er Florian zu. „Warum seid ihr so fröhlich mich zu sehen?“ fragte ich. „Weil wir dann endlich wieder nachhause zu unseren Eltern dürfen und weil wir dich mögen.“ Sagte Ted fröhlich. Ich lächelte und fragte verwundert: „Warum durftet ihr nicht nachhause?“ „Die weiße Magie steht im Krieg mit der schwarzen Magie und für uns, die weiß Magischen, sieht es momentan nicht so gut aus. Wir waren bei einer Wahrsagerin und sie prophezeie uns eine Drachenreiterin. Als wir es dem König mitteilten glaubte er uns nicht, da es noch nie eine Drachenreiterin gab und der letzte Drachenreiter vor hunderten von Jahren verstorben ist. Du bist praktisch unsere letzte Chance den Krieg zu gewinnen. Wir versuchten den König mit allen Mitteln zu überzeugen, dass es noch eine Chance gibt. Doch irgendwann verbannte er uns hier her, bis die Drachenreiterin da ist.“ Erzählte mir Ted. „Aber wenn es von einer Wahrsagerin kam warum glaubte er nicht daran?“ Fragte ich Verwundert. „Der König kannte sie. Er hatte sie einst gefragt wie es mit seiner Familie laufen wird und sie hatte es falsch gedeutet. Er glaubt ihr nicht mehr, weil sie einmal einen Fehler gemacht hatte.“ Sagte Florian. „Nun sollten wir aber lieber zum König. Wir haben nämlich noch einen weiten Weg vor uns.“ Sagte Ted. „Können meine Eltern und mein Bruder mit?“ fragte ich. „Besser nicht. Dieser Weg ist nichts für schwache Nerven und für ein Baby erst recht nicht.“ Sagte Ted. „Gut wie kommen wir hier wieder raus und wie und wann kommt Hanna nachhause?“ Fragte mein Vater. „Es wäre ganz gut, wenn Hanna über Nacht bei uns bleiben könnte. Da wir nicht wissen wie lange die ganzen Besprechungen dauern werden. Morgen würden wir sie schon irgendwie nachhause bringen.“