Frater LYSIR

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Mal in den Tagebüchern John Dees (eines Magiers aus dem Mittelalter, der zusammen mit Edward Kelley die „henochische Magie“ entdeckte bzw. kreierte) auftauchte.

      So wurde der Name „Choronzon“ das erste Mal am 21. April 1584 niedergeschrieben, wobei John Dee bzw. Edward Kelly hier folgende Informationen von Erzengel Gabriel erhielten:

       Die Menschheit in seiner Schöpfung, die unschuldig erschaffen wurde, war berechtigt und so erschaffen, um Teilhaber der Kraft und des Geistes Gottes zu sein; Wobei er (Gott) nicht nur all seine Schöpfungen kannte, Recht von ihnen sprach und sie als das benannte, was sie waren, denn sie waren auch Teilhaber unserer Präsenz und Gesellschaft, die wir, die Sprecher der Mysterien Gottes sind, wir und Gott selbst, sodass in Unschuld die Kraft seiner Teilhaber mit Gott und uns, seinen guten Engeln ausgerufen wurde und dadurch heilig in der Sicht Gottes wurden, bis dass Coronzon (denn dies ist der wahre Name dieses mächtigen Teufels) ihm seine Großartigkeiten neidete und begann ihn zu beleidigen. […] Die Menschheit wurde fortgetrieben auf die Erde, wo sie dumm und nicht der Sprache mächtig aus der Notwendigkeit heraus begannen, die Sprache, in welcher er sich ausdrückte und bekam zu seinem Wachstum das am nächsten heranreichende Wissen, das er von Gott und seiner Schöpfung hatte.

      Dee beschrieb Choronzon als einen „mächtigen Teufel“, so gesehen also als einen Widersacher, was nicht falsch ist, denn Choronzon kann sehr schnell zu einem Widersacher für all jene werden, die sich der Veränderung verweigern. Er ist die Kraft, die alle Grenzen aufzeigt, alle Prüfungen ersinnt und alle Vernichtungen und Neuwerdungen unmittelbar bedingt und gnadenlos vollzieht.

      Auch wenn der Name „Choronzon“ noch recht neu ist, so kann man das Wirken dieses Prinzips weiter als nur bis ins Mittelalter zurückverfolgen, nämlich durch die Namen, die Choronzon in älteren Zeiten getragen hat. So findet man ihn auch in den Prinzipien „Ahriman“ und „Enlil“ wieder.

      Besonders in seiner Betitelung als „Enlil“, der klassisch als „Herr Sturm“ übersetzt wird, aber in seiner wörtlichen Übersetzung aber „Herr (des) Nichts“ lautet, findet sich wieder ein interessanter Brückenschlag zu John Dee und der henochischen Magie, wo man einen weiteren Aspekt des Wirkens Choronzons, abseits des „mächtigen Teufels“ findet, nämlich in LIL, dem ersten Aethyr.

      Es gibt 30 Aethyre, und jeder Aethyr ist eine eigene Sphäre bzw. Ebene, die auch einzelne Individualenergien ausbilden kann, um mit „Reisenden“ zu kommunizieren. Am Ende der Reise steht Choronzon, Ahriman, Enlil, Lil. Doch es sind alles nur Namen. Und wenn man ein Faible für Namen hat, kann man auch folgende Schreibweisen verwenden: Choronzon/Coronzon/Coronzom. Diese kann man verschiedenen hebräischen Schreibformen zuordnen, die verschiedene Übersetzungen haben und wenn man reflektiert, dass es sich hier um Lautsprache handelt, auch weit mehr Möglichkeiten bietet, als man wissen will.

       Choronzon:

      „Kraft/Stärke der frei geborenen Ewigkeit“

      „Edle Kraft der Ewigkeit“

      „Abyss/Loch der ewigen Kraft/Stärke“

      „Kraft/Stärke des frei geborenen Hüters“

      „Der Edle bewahrt die Kraft“

      „Hütende/Bewahrende/Sichernde Kraft/Stärke des Loches/Abyss“

      „Abyss/Loch der ewigen Kraft/Stärke“

      „Kraft/Stärke des frei geborenen Glanzes/Leuchtfeuer“

      „Edle Kraft des Glanzes“

      „Abyss/Loch der glänzenden Kraft/Stärke“

      „Glänzende Kraft/Stärke des Loches/Abyss“

       Choronzom:

      „Furchtbarer freigeborener Hüters“

      „Der Edle bewahrt die Furcht“

      „Hütende/Bewahrende/Sichernde Furcht des Loches/Abyss“

      „Abyss/Loch der ewigen Furcht“

      „Furchtbarer frei geborener Glanz“

      „Der Edle Glanz der Furcht“

      „Glänzende/Leuchtende Furcht/Drohung des Loches/Abyss“

      „Abyss/Loch der glänzenden Furcht“

       Kuronzon:

      „Kraft/Stärke des ewigen Schmelzofens“

      „Kraft/Stärke des bewahrenden/hütenden Schmelzofens“

      „Schmelzofen der ewigen Kraft/Stärke“

      „Hütende/Bewahrende Kraft/Stärke des Schmelzofens“

      „Kraft/Stärke des glänzenden/glühenden Schmelzofens“

      „Schmelzofen der glänzenden Kraft/Stärke“

      „Glänzende Kraft/Stärke des Schmelzofens“

       Kuronzom:

      „Furchtbarer/Drohender ewiger Schmelzofen“

      „Furchtbarer/Drohender hütender/bewahrender Schmelzofen“

      „Schmelzofen der ewigen Drohung/Furcht“

      „Schmelzofen der hütenden/bewahrende Drohung/Furcht“

      „Hütende/Bewahrende Furcht/Drohung des Schmelzofens“

      „Ewige Furcht/Drohung des Schmelzofens“

      „Furchtbarer/Drohender glänzender/glühender Schmelzofen“

      „Schmelzofen der glänzenden Drohung/Furcht“

      „Glänzende Furcht/Drohung des Schmelzofens“

      Welchen dieser Namen man nun wählt, ist letztendlich irrelevant. „Kuronzon“ ist ein Schmelzofen, in dem alle Energien des Menschen eingeschmolzen und neugeformt werden. „Choronzon“ ist der Abyss und gleichzeitig ein „Freigeborener“ oder „Edler“. Er ist ein Hüter, Wächter, Erzieher und gleichzeitig auch die manifestierte Furcht bzw. Bedrohung.

      Man kann für sich jede Bezeichnung wählen, die man will, Choronzon selbst, ist es egal, da er all das ist, was man ihm nachsagt, und dementsprechend ohnehin immer im Wandel begriffen, und genau deshalb sind alle Beschreibungen Choronzons hinfällig und irrelevant, da all diese Beschreibungen und Benennungen aus dem Erleben eines Individuums entstanden sind und somit nur einen Aspekt seines Wesens offenbaren.

      Doch der menschliche Intellekt ist sehr hartnäckig, wenn es darum geht, alles zu benennen, sodass hier eine Warnung ausgesprochen werden muss, denn man muss sich auf die eigenen kreativen Fähigkeiten verlassen können.

      Das heißt, dass es egal ist, ob man Gottesnamen, bzw. Gottesidiome für Choronzon verwendet oder ihn einfach nur „Souverän“ oder „333“ nennt. Die Zahl 333, als Bezeichnung Choronzon, bezieht sich auf eine numerologische Aufschlüsselung, hebräischer Buchstaben. Doch Buchstaben sind hier wie Namen und verlieren ihren Wert und ihre Relevanz, wenn man sie nicht im eigenen Sein zum Schwingen bringt. Dies alles sind nur Idiome, Vokabeln, Krücken und Hilfskonstrukte – nicht mehr und nicht weniger.

      Dennoch ist es immer wieder spannend, wenn man plötzlich feststellt, wie oft die 333 im realen Umfeld auftaucht. Persönliche Erfahrungen und Arbeiten zeigen, dass es hier am einfachsten ist, den Namen „Choronzon“ oder die „333“ als Synonym zu verwenden, sodass zumindest der eigene Intellekt etwas hat, um sich daran festzuhalten, und um mehr geht es auch nicht.

      Wenn man sich dann aber bereit macht, um in die eigene Transformation, in die eigene Transzendenz, zu schreiten, sodass man hier enger mit „kosmischen Energien“