C. Frank Onia

Der Lombard-Raum


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      C. Frank Onia

      Der Lombard-Raum

      Die Schaltzentrale des Krisenzentrums

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Einleitung

       Kapitel 1 Vorfall auf hoher See

       Kapitel 2 Wie alles Begann

       Kapitel 3 Dienst im Außenministerium

       Kapitel 4 Zur Person Stadelmann

       Kapitel 5 Neue Aufgaben

       Kapitel 6 Referat 040

       Kapitel 7 Pandemie

       Kapitel 8 Gewissensfrage

       Kapitel 9 Ende mit Schrecken

       Kapitel 10 Ärzte ohne Grenzen

       Kapitel 11 Die Rettung beginnt

       Kapitel 12 Der Minister kommt

       Kapitel 13 Der Einsatzbefehl

       Kapitel 14 Showdown

       Kapitel 15 Abspann

       Kapitel 16 Rückkehr nach Deutschland

       Impressum neobooks

      Einleitung

      Die Aufgaben von Regierungen werden immer schwieriger, Konflikte in vorher friedlichen Ländern können in kürzester Zeit eskalieren. Länder, die gerade von Urlaubsland waren, sind im nächsten Augenblick Krisengebiet. Was passiert dort mit den deutschen reisenden oder Arbeitern in so einem Land?

       Deutsche Arbeiter, Entwicklungshelfer, Ärzte, Urlauber, Ingenieure, etc. sind weltweit im Einsatz. Wie kommen diese sicher nach Deutschland zurück? Wenn Regierungen von heute auf morgen abgesetzte werden. Vorher getroffene zusagen nicht mehr eingehalten werden oder Regierungen den politischen Kurs wechseln und westliche Länder auf einmal als Feinde angesehen werden. Regierungen, Rebellen, Clans verwenden ausländische Arbeiter, als Geiseln um ihre politischen Ziele zu erzwingen. Oder einfach nur um Devisen zu erpressen. Damit sie neue Waffen kaufen können, um noch mehr Geiseln zu nehmen, …

       Warum und wie werden Geiseln von Terroristen befreit? Wer verhandelt? Wie viel Lösegeld wird bezahlt? Warum wird überhaupt bezahlt, was bedeutet es, wenn die Geiseln ohne Lösegeld befreit werden oder wer befreit eigentlich Geiseln im Ausland?

       Dürfen Deutsche Polizei- oder Bundeswehreinheiten deutsche Geiseln befreien? Was passiert, wenn das Land, indem die Geiseln sind, so zerrüttet und zersplittert ist, es gibt eventuell keine Regierung die zustimmen kann. Meistens ist es sogar so, dass die Machthaber selbst die Geiseln genommen haben. Um zu verhindern, dass sich westliche Mächte in innenpolitische Angelegenheiten einmischen.

       Das Auswärtige Amt beschäftigt Mitarbeiter, die genau dieses tun. Sie fahren in Krisengebiete verhandeln mit Regierungen und klären die Sicherheitslage in kritischen Ländern. Diese Abteilung 040, ist das Krisenreferat des Auswärtigen Amtes. Ein Team überwacht in Berlin, in einem Keller, das Weltgeschehen. Bewerten und entscheiden, wer und wie viele Deutsche betroffen sind. Wie erreicht das Team die Angehörigen? Im Krisenzentrum wird nicht verwaltet, die Mitarbeiter reagieren, beruhigen Angehörige und rufen Seelsorger. Ordern Sanitäter und fliegende Lazarette, schicken Bundeswehr Flugzeuge um deutsche zu evakuieren und suchen nach verschollenen überall auf der Welt. Der Lombard-Raum ist die Schaltzentrale des Krisenzentrums (Krisenreferat 040). Diese befindet sich unter dem Hauptgebäude des Auswärtigen Amtes und hat Mauern aus 120 Zentimeter dicken Stahlbeton. Dies ist ein Überbleibsel von der früheren Reichsbank die früher an dieser Stelle stand.

      Kapitel 1 Vorfall auf hoher See

      Es war eine kalte und raue März Nacht 2010, in der sich die Fregatte F215 Brandenburg, auf dem Weg zu einem NATO-Manöver in der Ostsee befand. In einigen Tagen sollten Sie in Stockholm auf weitere Marineverbände und Truppen der Nato treffen, um dann in der Ostsee ein umfangreiches Manöver zu bestreiten.

       Fregatten sind nach heutigem Verständnis die kleinsten Kriegsschiffe, die noch selbstständige Operationen durchführen können. Fregatten dienen dazu, mit ihrer spezialisierten Kampfkraft anderen Kriegsschiffen ergänzend beizustehen. Beispielsweise können einzelne Fregatten für Unterwasser-Jagd, Flugabwehr oder Bekämpfung von Überwasserfahrzeugen ausgerüstet sein. Zusätzlich folgt der Brandenburg der Tanker „Spessart“ und ein Versorgungsschiff (Trossschiff), um somit einen Einsatzverband zu Gründen. Begleitet wurden die beiden Schiffe von dem Schwesterschiff der Brandenburg, die Mecklenburg-Vorpommern (F218). Diese hatten jedoch einen Tag Abstand zur Brandenburg. 23:10 Uhr Kurs auf Stockholm 57 Grad östlich, 200 Seemeilen vor der Küste Schwedens. Auf der Brücke hatte in dieser Nacht der Oberleutnant zur See Stadelmann Dienst. Er hat sich vor fünf Jahren, mit 21 Jahren für eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr entschieden. Dazu studierte er an der Bundeswehruniversität und wollte eventuell nach seiner Dienstzeit zum Auswärtigen Amt. Die Zeit zwischen seinen Semestern wurde er immer wieder auf verschiedenen Einheiten der Bundesmarine eingesetzt. Die See war heute rau und es regnete leicht, Oberleutnant zur See (OLzS) Stadelmann war der wachhabende Offizier der Nachtwache. Zu seinen Aufgaben gehörte es den Funkverkehr zu überwachen, die Schiffe zu beobachten, die den Kurs der Fregatte kreuzen könnten und den richtigen Kurs zu halten. Dazu überprüfte er in regelmäßigen Abständen den Kurs und das Radar. Die Kommandobrücke, oftmals kurz Brücke genannt, bezeichnet das Deck auf einem Seeschiff, auf dem die Seewache gegangen wird. Traditionell im Vier-Stunden-Wechsel wird das Schiff von hier aus vom nautischen Wachoffizier geführt. Der Kurs ist für seine gesamte Wache nicht zu ändern, der Schiffsverkehr auf dieser Route ist sehr beschränkt, so dass keine Aktionen für seine Wache vorgesehen wären. Kurs 57°N 17°O bei 15 Knoten (ca. 28 km/h) alles in Ordnung, keine besonderen Vorkommnisse. So schrieb Stadelmann in das Logbuch seiner Wache.

      23:45 Uhr Eine Meldung vom Funkraum, eine Eilmeldung vom Flottenkommando aus Wilhelmshaven, streng geheim und nur für Fregattenkapitän Brand (der Kommandant des Schiffes) persönlich.

      OLzS Stadelmann machte Meldung beim Kapitän. Dieser kam sofort mit in den Funkraum der Fregatte. Hier bekam er die Anweisung, vom Einsatzkommando, den Kurs zu ändern. Sie sollten mit langsamer Fahrt (6 Knoten = ca. 12 km/h) zunächst in ein Seegebiet