C. Frank Onia

Der Lombard-Raum


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die Seite an Seite fliegen

      Die beiden Jets, wie sie später erfahren sollten waren Prototypen eines neuartigen russischen Kampfjets Su-34, diese gab es offiziell noch gar nicht, es gab nur Berichte von einer Neuentwicklung, die in den Dienst gestellt werden soll. Inzwischen war durch deren Kennung allerdings klar, dass diese Jets der Russischen-Föderation angehören mussten.

      Die beiden Flieger hatten eine weitläufige Schleife geflogen und kamen jetzt von der Steuerbordseite, immer noch im Tiefflug, erneut auf die Fregatte zugeflogen. Dies war kein Grund, für den Kapitän Alarm auszulösen, solche Manöver fliegen Kampfjets immer wieder auf offener See und sind daher keine Seltenheit. Die Fregatte war auch nicht in fremden Hoheitsgewässer eingedrungen, die einen Angriff hätten, rechtfertige können. Nachdem die beiden Jets die Fregatte, zum zweiten Mal, mit ohrenbetäubendem Lärm überflogen hatten, wurden von einem der Kampfjets, ohne jede Vorwarnung, eine Luft-Boden-Lenkflugkörper (3M24E/AS-20 „Kajak“ – Marschflugkörper zur Schiffsbekämpfung) auf den Frachter abgeschossen. Die Rakete ist eine Fire-and-Forget-Lenkwaffe

      . Der Seezielflugkörper bleibt für den Radar bis zum letzten Moment „unsichtbar“. Innerhalb von Sekunden traf dieser sein Ziel. Ein Eingreifen oder verhindern von der

      „Brandenburg“

      wäre nicht mehr möglich gewesen. Der Flugkörper verfehlte sein Ziel nicht. Er schlug mittig knapp oberhalb der Wasserlinie im Schiff ein. Die Wucht der Explosion und der Feuerball waren weithin spürbar und sichtbar. Das Meer leuchtete hell auf. Jetzt ging alles sehr schnell, Kommandant Brand löste Alarm aus. Augenblicklich passierten viele Dinge gleichzeitig.

      Die Alarmglocke auf der Fregatte ertönte

       „Ding, Ding, Ding,…

      Zudem die Durchsagen über die Bordlautsprecher:

      "AUF GESFECHTSSTATION,

       AUF GESFECHTSSTATION,

      , das ist keine Übung !"

      Die Mannschaft trainiert diese Szenarien sehr häufig und konnten Gefechtsbereitschaft in wenigen Minuten melden:

      " klar zum Gefecht auf allen Stationen!"

      Aus der OPZ kam die Meldung:

      "Hostile 58°N 19°E

       Ein Kontakt wurde als feindlich Identifiziert, Feuerfreigabe

       " Cleared hot, Cleared hot " Waffeneinsatz ist autorisiert

      Gleichzeitig wurde von der Fregatte Kurs auf den noch immer brennenden Frachter genommen. Die beiden Kampfjets, waren genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen waren und befanden sich wenige Sekunden nach dem Angriff außerhalb jeglicher Reichweite.

      OPZ meldet:

      "Spitter, Spitter , Spitter "

       gegnerische Flugzeuge verlassen den Kampf

      Fkpt Brand lies die die beiden Beiboote zu Wasser um evtl. Überlebende aus dem Wasser zu fischen.

      06:04 Uhr ie Kampfjets hatten ganze Arbeit geleistet, der Treffen war so präzise, dass der Frachter, innerhalb von Minuten unterging und nur noch eine brennende Öl-Lache auf dem Wasser zurückblieb. Die Besatzung, hatte nicht den Hauch einer Chance sich in Sicherheit zu bringen, bzw. das Schiff noch zu verlassen.

      Fkpt

       Brand meldete dem Flottenkommando die Vorkommnisse und den Angriff der beiden Kampfjets. Es wurden zusätzliche Rettungskräfte von Schweden in Bewegung gesetzt. Ein Rettungshubschrauber sollte innerhalb einer halben Stunde vor Ort sein. Zudem ein Seenotkreuzer der auf Gothland stationiert war. Doch es gab keine Überlebenden dieses Zwischenfalls, die die angeforderten Rettungskräfte hätten bergen können.

      Das Flottenkommando hielt an der höchsten Geheimhaltungsstufe fest. Es durfte nichts über diesen Vorfall in das Logbuch der Fregatte erscheinen. Offiziell war dies ein Unfall auf See, bei dem die Brandenburg lediglich zur Hilfe kommen wollte. Über den Nachrichtenticker der deutschen Presse Agentur (DPA) konnte einige Stunden später, die Meldung von einem tragischen Schiffsunglück in der Ostsee gelesen werden:

      "Der russische Frachter

      Nenavyazchivost

       hatte auf offener See einen Maschinenschaden, der eine Explosion im Treibstofftank zur Folge hatte. Die Außenhaut des Schiffes ist aufgrund der heftigen Explosion so stark beschädigt worden, das der Frachter schnell voll Wasser lief und dadurch gesunken ist. Ein Notruf, der zu spät vom Frachter ausgesendet wurde, war ursächlich dafür, dass die Rettungskräfte, die an die Unglücksstelle

      kamen, keine

       Überlebenden mehr auffinden konnten. Die Bergung des Frachters gestaltet sich als äußerst schwierig. Es droht Öl

      auszulaufen

       und eine Umweltkatastrophe für

      heimische

       Seevögel

       …

      “

      Später stellte sich wohl heraus, dass die Russen das Schiff eine ganze Zeit lang gesucht hatten. Der Frachter war für sie nicht mehr auffindbar. Der Plan der Geheimdienste schien zu funktionieren. Nur dadurch, dass ein Besatzungsmitglied des russischen Schiffes, weil der Frachter in der Nähe von Schweden war, versucht hatte mit seinem Handy zu telefonieren, konnte wieder ein Signal empfangen werden. Die Russen haben daraufhin sofort gehandelt. Wäre der Whistleblower auf der Fregatte angekommen, wäre er für die Russen unerreichbar gewesen.

      Kapitel 2 Wie alles Begann

      Fünf Jahre Später, (OLt) Stadelmann ist inzwischen aus der Bundeswehr ausgeschieden und arbeitet in Berlin im Außenministerium. Das Auswärtige Amt hat seinen Sitz in Berlin und Bonn, dazu gehören die über 200 Auslandsvertretungen weltweit. Aufgabe ist die Beziehung zu anderen Staaten und Organisationen zu fördern und zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um politische Kontakte zwischen Regierungen und Parlamenten. Deutschland und seine Gesellschaft sind international immer stärker vernetzt. Das Auswärtige Amt fördert daher einen intensiven Austausch mit der Welt in Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technologie, Umwelt, Entwicklungsfragen und vielen weiteren Themen. Die Globalisierung spielt zusätzlich eine immer wichtigere Rolle in der Diplomatie. Daher muss das Auswärtige Amt mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen, … zusammenarbeiten. Die Konsulate und Botschaften sind ständig bemüht, ein positives Bild von Deutschland aufrecht zu halten. Regionale Konflikte, humane Katastrophen, Menschenrechtsverletzungen können nicht nur von einem Staat bewältigt werden, dazu wird ein internationales Vorgehen benötigt. Dies ist zum Beispiel der UN-Sicherheitsrat, wobei Deutschland hier noch keinen ständigen Sitz hat. Ein weiteres Beispiel ist die Europäische Union, in der sich Deutschland für eine weitere Stärkung einsetzt. Das Auswärtige Amt setzt sich in diesen Gremien für die deutschen Interessen, der Außen- und Innenpolitik ein. Eine zusätzliche Aufgabe hat das Amt für alle Fragen die das Ausland betreffen, sei es aus der Wirtschaft (ein Unternehmen möchte im Ausland eine Vertretung gründen), aus dem Kulturleben oder von Bürgern. Die Betreuung der Deutschen im Ausland erfolgt durch die Auslandsvertretungen. Die Botschaften und Konsulate helfen reisenden in der Not, sind Informationsstellen, Anlaufstelle und unterstützen für behördliche Angelegenheiten.

      Kapitel 3 Dienst im Außenministerium

      Stadelmann war wie gewöhnlich auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz. Er hatte jede Menge zu tun, er sollte sich um einen Wassertank für ein Flüchtlingslager in Sambia kümmern und einen Lagebericht für eine deutsche Wirtschaftsdelegation die nach Indonesien reisen wollte schreiben.

      Als er die zahlreichen Sicherheitsschleusen passiert hatte und die große