Ralph Kloos

KOLONIE 7


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verfrachtet und sofort an Bord der Deep Search One gezogen.

      Nach der Demontage der Planken sägten sich die Taucher in den großen Laderaum, in dem der Würfel und die abgesoffene Wachmannschaft gefunden worden waren. Wie bei der ersten Entdeckung musste Jottape am Bildschirm erschauern, als die Kameras den großen Haufen Skelette ins Bild brachte.

      Die Taucher hatten spezielle Säcke für die bleichen Gebeine und die verbliebenen Metallgegenstände der Rüstungen dabei und brauchten fast zwei Stunden und drei Dutzend Säcke, um auch die letzten Überreste der Wachmannschaft einzusammeln und zum Expeditionsschiff zu transportieren. An mehreren Stellen der Laderaum-Planken hatten die Taucher einige tiefe Kratzspuren, wahrscheinlich von Fingernägeln im Holz gefunden, die jedem klar machten, dass hier Menschen verzweifelt um ihr Leben gekämpft hatten, bevor sie grausam ertranken.

      Schon am nächsten Tag war auch der Boden des Laderaums abgetragen und so fiel ihr erster Blick in das Oberdeck, welches ehemals die Kabinen der Mannschaft, die Kanonen, die Pulverkammer und auch die Kombüse beherbergte. Wie schon im ersten Scan zu sehen war, fanden sie insgesamt 17 große Kanonen aus Bronze, jede Menge Kanonen-Kugeln und selbst die Fässer in der Pulverkammer waren alle noch an ihrem Platz. Durch das Pech geschützt, waren einige sogar noch größtenteils gefüllt. Insgesamt sechs weitere Skelette wurden in den Räumen des ehemaligen Oberdecks gefunden und ebenfalls vorsichtig eingepackt und an Bord geholt.

      Im neuen genetischen Labor war man bereits direkt nach der Ankunft der ersten Säcke mit den Gebeinen tätig geworden. Jeder noch so kleine Knochen wurde vermessen, bekam einen Fantasienamen und dann begann das zeitaufwendige Puzzle-Spiel: Jedes Skelett wurde anhand der entsprechenden DNA-Analyse zusammen gebaut. Das würde zwar ein paar Tage dauern, aber dann könnte man neben dem Alter auch die wahrscheinliche Herkunft der entsprechenden Besatzungsmitglieder bestimmen und so vielleicht auch die komplette Zusammensetzung der Mannschaft ermitteln.

      Auch der laufende Unterwasser-Scan mit dem Trailer hatte ein erstes Ergebnis gebracht. Da man schon mit einem Radius von 200 Metern um das Wrack mit der Suche begonnen hatte, war man ja jetzt nach 32 Stunden bereits auf einem Radius von einem knappen Kilometer angekommen und hatte im nordöstlichen Bereich hölzerne Teile, wahrscheinlich vom Ruder entdeckt.

      Ein kleines Team fuhr mit einem Dingi zu der errechneten Stelle und konnte schon bald im Sand den vergammelten Rest zweier Holzbalken ausgraben, an dem noch metallene Beschläge befestigt waren, die aber schon großteils verrostet waren. Trotzdem hatte das wenige Metall ausgereicht damit der Magnetresonanz-Sensor auf dem Trailer seine Spur gefunden hatte. Eigentlich hätte man jetzt auch das Suchmodell ändern können und in der Form eines Kegels - vom Wrack ausgehend weitersuchen können, aber Jottape hatte nicht die geringste Lust seinen Plan zu ändern und ließ spiralförmig weiter suchen.

      Nachdem in der Zwischenzeit alle 17 Kanonen und der größte Teil des Ladedecks an Bord gebracht wurden, dauerte es noch einen ganzen Tag, bis sie endlich an die versunkenen Aufbauten des Vorderschiffs kamen. Selbst die Ansätze einer vermoderten Galionsfigur waren zu erkennen aber da dieses Holz tief im Sand vergraben war, hatte die dauernde Reibungsbewegung des Sandes über die Jahrhunderte alles so fein abgeschliffen, dass man die Form der Statue wirklich nur noch erahnen konnte. Dafür war der Anker unter den Resten des Wracks mittschiffs gefunden worden. Sein Ortungssignal war direkt unter einer der abtransportierten Kanonen gefunden worden und trotz dieses lange gesuchten Fundes konnte der Anker nicht zur Lösung des Problems beitragen, denn die einzige erkennbare Kennzeichnung war eine Art Siegel in der Form der königlichen Marine und damit konnte er definitiv keine neuen Erkenntnisse über die Identität der Galeone vermitteln.

      Die gab es dafür aus einer anderen Abteilung: Im Labor hatte man eine geringe Menge, des an Bord befindlichen Schwarzpulvers getrocknet und kontrolliert zur Reaktion gebracht - sprich man hatte aus einigen der Holzbohlen eine kleinen Kiste geschreinert und darin einige Gramm gezündet. Schon beim allerersten Vergleich der Explosionsrückstände mit den Proben vom Heck der Galeone machte eines klar: Hier passten die gefundenen Rückstände überhaupt nicht zusammen.

      Offensichtlich war das verwendete Pulver bei der Schiffs-explosion nicht nur explosiver, sondern vor allem beim Schwefelanteil konnte man ganz klar erkennen, dass es sich um eine ganz andere Abbaustätte wie beim normalen Schießpulver aus der Waffenkammer gehandelt haben musste. Wie konnte das sein? Schließlich war die Schatzgaleone eindeutig ein spanisches Modell und auch alle geborgenen Helme und Rüstungsgüter waren spanischer Herkunft.

      Insgesamt 87 Skelette hatten sie bis dato geborgen, wobei nicht alle komplett waren und auch deren DNA-Analyse war bis auf wenige Ausnahmen spanischer Herkunft. Die Wissenschaft hatte seit Jahren alle historischen Funde mittels DNA-ANALYSE untersuchen lassen, und so ließ sich durch den Abgleich mit Hunderttausenden von gesammelten Daten erreichen, dass man ziemlich genau sagen konnte, in welcher Gegend sich ein Mensch die meiste Zeit seines Lebens aufgehalten haben musste.

      Insofern war es nur normal, dass fast alle gefundenen Knochen typische DNA-Merkmale von Menschen aufwiesen, die auf der iberischen Halbinsel gelebt hatten.

      Bei drei Skeletten wiesen die DNA-ANALYSEN auf süd-amerikanische Herkunft hin und ein Mitglied der Besatzung schien aus dem mittleren Italien zu stammen. Das war insofern nicht ungewöhnlich da es schon immer auch Italiener in der spanischen Marine gegeben hatte, genauso wie Portugiesen.

      Mittlerweile hatte man auch die Reste der drei Masten freigelegt, die größtenteils ziemlich verrottet waren. Im Besanmast, also dem hinteren der drei Masten machten sie dann aber doch eine weitere seltsame Entdeckung. Die Explosionssimulation bewies, dass dieser Mast am nächsten zum Explosionsherd gewesen sein musste. In einer der natürlichen Ritzen des Mastes entdeckte man neben den normalen Schmauchspuren der Schwarzpulverexplosion ein winziges Stück purpurfarbenen Stoffes, das offensichtlich mit einer goldenen Borte verziert war und durch die Kraft der Explosion in diese Spalte gedrückt wurde. Die Analyse dieses Stoffes ergab eindeutig italienische Herkunft und das war eine echte Überraschung ...

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