Z. Bär

Ina


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nicht dem was sie wollte. Was war das kleinere Übel? „Was ist ihr Wunsch Ina?“ Sie schloss ihre Augen: „Ich denke nach, Madam“, nahm dabei das Blatt an dem kurzen Stiel und drehte es daran. Wenn Sebiha sein Angebot jetzt zurückzog, dann konnte sich Nilia denken weshalb. Und selbst wenn er es sich nicht denken konnte, würde er einen neuerlichen Wutausbruch haben und sie würde es abbekommen.

      „Wird sie Dea anhören?“ Sebiha klang skeptisch, was seinen wirklichen Gefühlen nur teilweise Ausdruck verlieh. Kadir richtete seinen Blick zu ihm: „Dea wäre nicht mehr dort, wenn sie nicht zuhören wollte.“ Sebiha nickte. Immerhin hörte sie zu. „Wie schlimm ist ihre Situation – Nilia?“ Kadir streckte seine Beine aus und lehnte seinen Rücken an die unbequeme Lehne der Steinbank: „Woher sollte ich das wissen Sebiha?“

       „Sie war die letzten drei Jahre deine Kadettin.“ Kadir lachte etwas getrübt: „Und sie hat mich täglich verflucht.“ Sebiha war erstaunt: „Aber ihr habt bei der Feier Stunden zusammen verbracht. Und gestern“, und heute brachte er sie sogar zu ihnen nachhause. Doch Sebiha vermied es, das auch noch zu erwähnen. „Wir haben uns nicht unterhalten“, diese Worte verliessen Kadir's Mund wie eine Art Seufzer. „Du willst mir wirklich sagen, dass ihr nicht zusammen gesprochen habt?“

       „Ja.“ Sebiha richtete seine Augen zu seiner Frau und Ina, führte seine Hand an seine Lippen: „Ich verstehe. – Sie schweigt also genauso gern wie du mein Freund – verblüffend.“ Kadir entgegnete ihm mit nichts auf diese Feststellung. Wieder einmal war Kadir äusserst wortkarg. Wie sehr Sebiha diesen Wesenszug von ihm manchmal verfluchte. Ebenso sehr wie er ihn sonst schätzte. „Was ich noch nicht verstehe, wieso kam sie in mein Haus, wenn sie nicht mit mir sprechen wollte?“ Sebiha wurde von einem vielsagenden Seitenblick gestreift. „Sie wusste es nicht“, in seiner Stimme glaubte Sebiha eine Art von Bedauern zu hören. Kadir vermied es in die Richtung von Dea und Ina zu sehen. Er liess seine Augen einfach auf dem Boden vor seinen Füssen ruhen. Interessierte es ihn nicht, was sich bei den beiden abspielte? Oder wollte er nicht zu interessiert wirken? „Sie hat also dich aufgesucht“, es gestaltete sich für Sebiha immer äusserst schwer, ein Gespräch mit Kadir aufrecht zu erhalten, wenn er sich so desinteressiert verhielt. „Nein“, war wieder eine dieser Antworten mit der Sebiha nicht viel anfangen konnte und ausserdem verstand er jetzt gar nichts mehr. Wie kam sie dann in sein Haus? Aber er beliess es dabei, entschied sich das Gespräch in einer anderen Richtung fortzusetzen: „Wie schlimm sind ihre Verletzungen?“ Kadir warf ihm einen kurzen Blick zu: „Wenn sie der Meinung ist, dass es dich etwas angeht, wird sie es dir sagen.“

       „Das wird sie nicht Kadir und das weißt du. – Also, hat sie noch andere Verletzungen?“ An diesem sonnigen Tag war es alles andere als einfach für Sebiha, irgendwelche Informationen von seinem Schwager zu erhalten. „Das spielt keine Rolle“, erwiderte er gleichgültig. „Doch“, für Sebiha spielte es eine wesentliche Rolle. „Nein Sebiha. Es geht nicht um ihre Verletzungen. – Auf der Rekrutenschule hatte sie schlimmere Blessuren“, seine Stimme war ruhig und gelassen, als ob sie über eine unbedeutende Schramme sprechen würden. „Du hast dich über sie hinweggesetzt. Hast Nilia ein Angebot gemacht, das du ihr hättest machen müssen.“

       „Nun, ich bin dabei es zu korrigieren. Es ist jetzt ihre Entscheidung“, er konnte ja nicht wissen was Nilia tun würde. Kadir schüttelte seinen Kopf. Das war immerhin mehr, als er bisher getan hatte. Aber es war auch etwas, das bei ihm nie ein gutes Zeichen war: „Du hast ihren Stolz verletzt. Ob sie an diesem Posten interessiert ist oder nicht, ist im Moment zweitrangig. – Über ihren Stolz wird sie sich nicht so leicht hinwegsetzen – Sie ist mehr Tuma als du glaubst.“

       „Mir ist ihre tumanische Art aufgefallen Kadir. Wie löse ich das Problem?“ Langsam kamen sie zu dem Punkt der Sebiha wirklich interessierte. „Du bist der Botschafter von uns beiden und es ist dein Problem.“ Sebiha neigte sich vor und suchte Kadir's Blickkontakt: „Du willst mir also nicht helfen?“

       „Es reicht, dass sie auf Dich wütend ist. Ich habe selbst noch genug Hindernisse zu beseitigen.“

      Nach einigen Minuten des Schweigens fragte Dea Sebiha vorsichtig: „Ina, haben sie eine Frage die ich ihnen beantworten kann.“ Ina hatte ihre innere Ruhe gefunden: „Ja. – Wo ist die nächste U-Bahn?“ Dea war über Ina’s Frage erstaunt aber beantwortete sie mit derselben sanften Stimme, mit der sie bereits das ganze Gespräch geführt hatte: „Die Strasse hinunter und dann links. Bis ans Ende der Strasse. Es ist nicht weit.“ Ina stand auf: „Danke Madam.“

       „Haben sie eine Antwort für meinen Mann?“ Fragte Dea nun sichtlich irritiert. Sie wollte Ina scheinbar nicht ohne eine Antwort gehen lassen.

       Ina drehte sich zu ihr, blickte sie an, richtete ihren Blick auf den Boden und sagte: „Keine Antwort Madam. Aber sie können ihm folgendes von mir Ausrichten.“

      „Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?“ Sebiha deutete mit seinem Kopf zu seiner Frau, die alleine den Weg entlang auf sie zukam. Dea presste ihre Lippen zusammen, als sie bei Sebiha und Kadir ankam. „Und?“ Sebiha's Neugier war offensichtlich, da er seine Frau nicht einmal Platz nehmen liess, ehe er die Frage stellte. Trotzdem setzte sich Dea zwischen die beiden und sah auf die andere Strassenseite: „Sie hat eine besondere Art an sich.“ Im Augenblick war Sebiha ziemlich egal, wie besonders Ina's Art war: „Was hat sie gesagt Déa?“

       „Ein Bote kann helfen aber er kann das Problem nicht beseitigen. – Egal wie gut die Wahl des Boten ist, es bleibt ein Bote“, Dea zitierte Ina genau Wort für Wort. Es schien ihr wichtig das zu tun. Vielleicht würde ihr Gatte darin noch etwas erkennen, das sie nicht erkannt hatte. Sebiha schmunzelte bei diesen Worten. Er sah die Strasse hinauf und suchte nach Ina: „Wo ist sie?“

       „Lass sie. Heute wird sie dich nicht anhören.“ Sebiha beäugte Kadir skeptisch und gab ihm schliesslich mit einem Kopfnicken Recht. „Ist sie so wie sie scheint?“ Fragte Dea ihren Bruder mit einem mehr als interessierten Gesichtsausdruck. „Ich weiss es nicht“, gab ihr Kadir kurz als Antwort zurück. Also richtete sie ihren Blick von Kadir zu Sebiha, der sich mit den Fingern über die Lippen strich: „Rätselhaft. Nicht wahr?“

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