Nina Michalitsch

Mein Herz schlägt nur für dich


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es dir irgendwann. Nun zu deiner Frage: Ja, ich langweile mich zu tode" Plötzlich lacht er laut. Seine Finger umschließen mein Handgelenk immer noch. Er hat mich die ganze Zeit über nicht los gelassen, den Griff sogar noch verstärkt.

      „Du magst es hart", lacht er laut. Plötzlich gesellt sich Miyuki zu uns.

      „Ich will mit dir da jetzt nicht darüber reden. Ich habe dir schon zu viel verraten"

      „Ach komm schon. Du bist ein kleiner Feigling. Erzählst du es mir beim nächsten Mal? Alex du machst mich neugierig. Immerhin bin ih dein bester Freund. Ich muss so etwas doch wissen, oder nicht?"

      „Ich muss das nicht jedem auf die Nase binden"

      „Wenn du meinst. So schlimm kanns doch gar nicht sein" Mit knallroten Wangen starre ich meine Hand an, die er umklammert. Vielleicht bin ich doch ein wenig feig. Ich muss eben meine Vorlieben nicht der ganzen Welt erzählen. Ich brumme böse.

      „Kannst du mich jetzt endlich los lassen? Ich will nach Hause. Das heißt, eigentlich nicht, aber ich muss" Er zögert kurz, dann gibt er meine Hand frei.

      „Bring meine Tochter heil nach Hause", rate ich ihm, dann drehe ich mich um und verlasse das Cafe.

      Ich öffne den Wagen und lasse mich in den bequemen Sitz sinken. Ich schließe kurz die Augen und starte den Motor. Wieso interssiert Wolfi eigentlich mein Sexleben? Das geht doch niemanden etwas an. Bester Freund hin oder her. Ich werde es ihm nicht verraten. Da komme was wolle. Ich schließe meine Finger um das Lenkrad und rolle vom Parkplatz. Ich fahre langsamer als sonst. Das verschafft mir Zeit zum nachdenken. Irgendwann komme ich allerdings doch zu Hause an. Ich habe das Auto bereits gewechselt und parke die Familienkutsche jetzt vor dem Haus. Ich schließe die Tür auf. Caro sitzt im Wohnzimmer und es ist verdammt still im Raum. Ein wenig zerknirscht setze ich mich zu ihr. Ich lege eine Hand auf ihre Schulter und sie dreht den Kopf zu mir. Ich kann sehen, dass sie Angst vor mir hat. Das habe ich auch nicht anders erwartet. Ich traue mich kaum etwas zu sagen.

      „Wieso? Wieso siehst du so aus? Und wieso habe ich das noch nie bemerkt?"

      „Wir haben für gefwöhnlich immer Sex in der Dunkelheit. Caro ich bin weder normal, noch langweilig, noch vorsichtig. So will ich auch nicht sein. Ich bin stolz darauf anders zu sein. Ich fühle mich wohl, so wie ich aussehe" Ihre Augen haben sich geweitet. Sie streckt die Hand nach meiner Brust aus.

      „Du bist wirklich stark"

      „Könnte stärker sein. Ich weiß, dass du das nicht so magst, aber mir gefällt es. Ich will nun einmal fit sein"

      Sie zögert etwas. Ich kann ihren Kopf rattern hören.

      „Hast du wirklich ein Intimpiercing?", fragt sie mehr schockiert als interessiert. Ich nicke stumm.

      „Tut das nicht weh? Darf ich es sehen?" Ich seufze leise, nicke aber. Ich öffne meine schwarze Hose und ziehe sie samt Boxershorts herunter. Ich drehe mich um und strecke ihr mein Hinterteil hin, damit man die Piercings besser sehen kann. Sie starrt eine ganze Zeit lang auf meine Guiche Ladder und schweigt dabei.

      „Sieht ungewohnt seltsam aus", ist das einzige, was sie heraus bekommt.

      Kapitel 4

      Ich bleibe mit Miyuki im Cafe zurück. Seufzend gehe ich zum Tisch zurück und zahle schließlich.

      Ich heiße Wolfgang, aber alle nennen mich nur Wolfi. Alex ist mein bester Freund und das schon seit sieben Jahren. Ich weiß nicht, was mich heute dazu geritten hat, ihn zu folgen. Ich habe seine Beziehung wahrscheinlich zerstört, aber noch schlimmer ist, dass es mir nichts ausmacht. Ich habe heute das erste Mal einen seltsamen Blick in seinen Augen gesehen, der mich fasziniert. Dieser wahnsinnig devote Blick. Es tut gut, ihn so zu sehen, wenn er mich ansieht, als sei er ein treuer kleiner Welpe. Ich seufze leise, dann schnappe ich mir Miyuki und schwinge mich wieder in den Wagen.

      „Darf ich dich etwas fragen?“

      „Klar“ Da habe ich noch nicht gewusst, auf was für ein Gespräch ich mich da einlasse.

      „Was läuft da zwischen euch?“

      „Nichts. Wir sind beste Freunde und das seit sieben Jahren“ Miyuki seufzt unzufrieden. Ich starte den Motor und rolle vom Parkplatz.

      „Sag bloß du merkst das nicht“ Sie verwirrt mich ein wenig.

      „Was sollte ich denn merken?“, gebe ich leicht bissig zurück. Ich hasse diese Fragerei.

      „Wie er dich ansieht“ Ich wende meinen Blick kurz erstaunt zu ihr und seufze. Sie hat es also auch bemerkt.

      „Ich habe diesen Blick heute das erste Mal in meiner Gegenwart gesehen, aber vielleicht ist es mir ganz einfach nie aufgefallen. Jedenfalls gefällt mir dieser wahnsinnig devote Blick“ Ich sehe Miyuki im Augenwinken grinsen.

      „Er mag es wirklich hart“, sage ich mehr zu mir als zu ihr.

      „Woher weiß du das?“

      „Er hat doch gerade zugegeben, dass er sich beim Sex langweilt. Und er hat beiläufig erwähnt, dass er nicht vorsichtig ist. Dann dieser verdammte Welpenblick“ Meine Stimme zittert jetzt ein wenig.

      Endlich sind wir bei Miyuki zu Hause angekommen. Bevor sie aussteigt sieht sie mich noch einmal fragend an.

      „Ist er wirklich dein bester Freund? Ich meine, was ist Alex für dich? Du magst ihn doch“ Es hat keinen Sinn mehr. Ich will auch kein Geheimnis mehr daraus machen.

      „Ich mag Alex nicht. Ich begehre diesen Mann“, gebe ich nun ehrlich und leicht träumerisch zu. Miyuki lächelt.

      „Das habe ich mir schon gedacht? Wolfi? Man sieht dir kaum an, dass du auf Männer stehst“ Ich muss grinsen. Ja, das habe ich schon oft gehört.

      „Viele merken nicht das ich schwul bin“

      „Wie hast du Dad eigentlich kennen gelernt?“, wechselt sie plötzlich das Thema. Ich starre das Haus an, in dem er wohnt.

      „Wir haben uns damals in diesem Club kennen gelernt. Er ist an der Bar gesessen. Der lange schwarze Ledermantel ist über den Barhocker gehangen und auf dem Boden geschliffen. Ich habe ihn damals schon wahnsinnig sexy gefunden. Ich habe mich auf den Barhocker neben ihm gesetzt. Er hat sein

      Bier in einem Zug geleert. Ich habe mir daraufhin ebenfalls eines bestellt“ Ich mache eine kurze Atempause, bevor ich weiter spreche.

      „Er hat sich den Aschenbecher geschnappt und sich eine Zigarette angezündet. Ich habe ihn ansprechen wollen, also habe ich nach Feuer gefragt, auch wenn ich das Feuerzeug die ganze Zeit über in der Brusttasche gehabt habe.

      >>Sorry, hast du Feuer für mich<< Er hat kein Wort gesagt, nur das Feuerzeug gezückt. >>Danke Kleiner<< Er hat sich zu mir gedreht und ein so unglaubliches Lächeln aufgesetz, dass meine Welt augenblicklich stehen geblieben ist. Er hat mir die Hand entgegen gestreckt und sich vorgestellt. >>Alexander, aber alle nennen mich nur Alex<< >>Wolfgang, aber alle nennen mich nur Wolfi<< Ja so ist das gewesen"

      Ich stoppe meinen Vortrag und starre träumerisch nach draußen. Miyuki reißt mich aus den Gedanken.

      „Verdammt, dich hats ja echt erwischt“

      „Ja, nenn mich nur verrückt, aber Alex bedeutet mir die Welt“

      Sie lächelt mich an, dann dreht sie sich zu mir um und breitet ihre Arme aus. Sie zieht mich in einer herzliche Umarmung, dann steckt sie mir einen Zettel mit ihrer Telefonnummer hin.

      „Wenn du reden willst, dann ruf mich an“, schlägt sie mir noch vor. Ich bedanke mich bei ihr und warte noch, bis sie im Haus verschwunden ist. Langsam fahre ich ebenfalls nach Hause. Es tut gut, das mal jemanden gesagt zu haben. Ja, ich mag Alex, mehr als man seinen besten