Kerstin Steiner

Hollywood Hills - Crazy, Sexy, Cool


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freundlich klang sie, mit einem leichten britischen Akzent.

      Neugierig machte sich Caroline auf den Weg zur Haustür, die von einer zierlichen jungen Frau geöffnet wurde, die ihr freundlich die Hand zur Begrüßung reichte. „Hallo, herzlich willkommen, bitte kommen Sie herein, Sie werden schon sehnsüchtig erwartet.“

      Na, das war aber mal eine nette Begrüßung.

      Caroline trat ein und überlegte angestrengt, wo sie der jungen Frau schon einmal begegnet sein könnte. Sie kam ihr irgendwie bekannt vor.

      Während sie noch grübelte, schob die junge Frau sie durch die Küche, wo Caroline aus den Augenwinkeln ein mexikanisches Hausmädchen wahrnahm, das sie interessiert anstarrte.

      Dann ging es hinaus auf eine beschattete Terrasse.

      „Bitte nehmen Sie doch Platz, Sie müssen ja ganz erschöpft von der langen Reise sein. Ihr Gepäck wird vermutlich noch gebracht?“

      Caroline nickte zaghaft. Woher kannte sie diese Frau nur? Es wollte ihr einfach nicht einfallen.

      „Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?“, bot die junge Frau fürsorglich an, denn Caroline war etwas blass um die Nase.

      „Tasse Kaffee…“, klang es in Carolines Ohren.

      „Kaffee?“

      Irgendwo weit hinten in ihrem Kopf begann es zu arbeiten.

      „Hallo? Hören Sie mich? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, erkundigte sich die Frau und legte ihre Hand auf Carolines Schulter, um sie leicht zu rütteln.

      Caroline konnte nichts sagen.

      Es war, als hätte man ihr die Stimmbänder verknotet.

      Das war ein Déjà-vu – Caroline versuchte ruhig zu atmen.

      Vermutlich hatte der lange Flug ihr Erinnerungsvermögen vernebelt.

      „Gerne“, antwortete sie schließlich.

      „Sehr gerne, mit viel Milch und wenig Zucker.“

      „Ich hole Ihnen welchen, bitte warten Sie doch hier oder sehen sich ein wenig im Garten um. Ach so, entschuldigen Sie bitte, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Kate.“ Mit diesen Worten verschwand sie eilig im Haus.

      Caroline ließ ihren Blick durch den Garten streifen. Auch hier herrschte irgendwie ein geordnetes Chaos. Zwei Hunde tollten kläffend durch den Garten und jagten einem bunten Ball nach, zu ihren Füßen glitzerte ein Pool einladend und direkt daneben befand sich ein umzäunter Fußballplatz.

      Wer mochte hier wohl wohnen? Vielleicht eine Familie mit fußballverrückten Kindern?

      Der bunte Ball rollte plötzlich vor ihre Füße, gefolgt von einem Schäferhund, der sich zu ihren Füßen niederließ und sie mit heraushängender Zunge erwartungsvoll ansah. Sie setzte sich in die Hocke und kraulte dem Tier das weiche Fell.

      „Na mein Hübscher, du willst wohl spielen?“, sprach sie leise auf den Hund ein, der begeistert mit dem Schwanz klopfte.

      „Ich hoffe sehr, du spielst nicht nur mit ihm“, ertönte aus dem Hintergrund eine tiefe, raue Stimme, die ihr einen Schauer über den Körper jagte und ihr Herz beinahe aussetzen ließ.

      Kapitel 7

      Wie in Trance richtete Caroline sich im Zeitlupentempo auf, warf den bunten Ball in den Garten und drehte sich erst dann mit pochendem Herzen um. Sie hatte seine Stimme sofort erkannt, kein anderer verstand es, ihre Sinne nur mit einem Satz in solch einen Aufruhr zu versetzen.

      Sie war nicht fähig, auch nur ein Wort zu sprechen, stumm blickte sie in seine grünfunkelnden Augen, die sie unsicher ansahen, dann registrierte sie erst seine gesamte Erscheinung. Seine dunklen Haare waren ein wenig länger geworden und schimmerten in der Sonne, sein Gesicht war schmaler als bei ihrem letzten Treffen, jedoch von der Sonne leicht gebräunt. Er trug eine verwaschene Jeans und ein schwarzes Hemd, das am Kragen leicht offen stand und den Blick auf einige gekrauste Haare freigab. Seine Hände hatte er ineinander verschlungen, als müsse er sie festhalten, um die Kontrolle zu behalten, sein Brustkorb hob und senkte sich auffällig. Täuschte sie sich oder atmete er schneller als notwendig?

      Caroline strich sich eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr und starrte Rick immer noch sprachlos an.

      „Ich…“, begannen beide gleichzeitig und verstummten sofort wieder.

      Rick ließ Caroline nicht aus den Augen. Fasziniert beobachtete er ihre Mimik, die nur zu deutlich verriet, was gerade in ihr vorging. Am liebsten hätte er sie sofort in seine Arme gezogen, doch er hielt sich zurück. Es fehlte noch, dass er sie wieder verschreckte.

      Immerhin hatte er es oben im Schlafzimmer nicht mehr ausgehalten und war eilig in den Garten gestürmt. Doch nun, als sie vor ihm stand, wusste er nicht, was er tun sollte. Sein Kopf war leer, vollkommen leer. Alle Worte, die er sich zurechtgelegt hatte, waren verschwunden, er konnte Caroline nur ansehen.

      Doch vermutlich fiel es ihr nicht einmal auf, denn sie tat genau dasselbe.

      Nach einer halben Ewigkeit kam wieder Leben in die beiden, denn ein großes Gummihuhn flog in hohem Bogen zwischen ihnen hindurch und landete mit einem lauten Platschen im Pool. Sekunden danach sausten zwei Hunde bellend an ihnen vorbei, stoppten am Poolrand ab und versuchten, das Huhn mit den Pfoten aus dem Wasser zu ziehen.

      „An Spielkameraden dürfte es dir hier ja nicht fehlen“, beantwortete Caroline schließlich seine anfängliche Frage und deutete lachend auf die beiden tobenden Tiere.

      Rick atmete auf. Sie klang nicht sauer, eher belustigt.

      Nachdenklich sah er sie an.

      „Doch schon – an den richtigen…“, zwinkerte er ihr zu.

      Vielleicht würde es gar nicht so kompliziert werden mit Caroline, sie wirkte ziemlich umgänglich. Er hatte erwartet, dass sie ihn anfahren oder sofort wieder abhauen würde.

      Stattdessen stand sie nun lachend an seinem Pool – in Ricks Bauch breitet sich ein seltsam warmes Gefühl aus, das er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Was sollte er nun sagen, um nicht alles zu verderben?

      Doch Kate erlöste ihn aus dieser Situation, denn endlich tauchte sie mit dem Kaffee auf der Terrasse auf.

      Sie hatte die beiden im Garten beobachtet und entschieden, dass es Zeit wäre, die angespannte Situation zwischen den beiden etwas zu lockern. Also stellte sie das Tablett geräuschvoll auf dem Tisch ab.

      „Hey, kommt her, der Kaffee ist fertig.“

      Erleichtert nickten beide und drehten sich gleichzeitig zu Kate um, dabei berührten sich unerwartet ihre Schultern. Caroline fühlte, wie ihre Haut prickelte. Unfassbar, dass er immer noch diese Wirkung auf sie hatte. Entschlossen atmete sie tief durch. „Lass uns einen Kaffee trinken, Rick. Ich habe da eine Menge Fragen an dich“, schlug sie äußerlich vollkommen ruhig vor, während in ihrem Inneren ein Sturm tobte.

      „Und ich erst“, schoss es Rick durch den Kopf. Aber er würde besser erst mal den Mund halten und den Coolen mimen, damit sie sich in Sicherheit wähnte, aber dann, dann würde er sich daran machen, herauszufinden, warum sie ihn vor vier Jahren so plötzlich verlassen hatte.

      Er schwor sich, sie erst gehen zu lassen, wenn er Bescheid wusste – oder besser noch, sie gar nicht mehr gehen zu lassen. Es nagte an ihm, nicht zu wissen, was Caroline damals zu dem überstürzten Aufbruch veranlasst hatte, aber egal, was er anstellen musste, um es zu erfahren, er würde es tun. Sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie, als er hinter Caroline zur Terrasse ging.

      Wenig später saßen die drei um den Tisch herum und Kate erzählte lebhaft, was sie sich unter dem Buch vorstellte.

      „Wir haben uns gedacht, es sollte ein Buch sein, dass Rick seinen Fans näher bringt, nicht so eine übliche Biographie, verstehen Sie? Es soll Einblick