Jasmin Koch

Dämonenweib


Скачать книгу

Evie, sagt schon.“

      „Ok. Hast du schon mal von den Spielen der Lykaner gehört?“

      „Hältst du mich für blöd? Bei den letzen vor fünfundzwanzig Jahren war ich dabei.“

      „Gut, dann weißt du ja wie es dabei zugeht und kannst mir einiges Erklären auf dem Weg dorthin.“

      Verblüfft rutschte Viktoria das Handy aus den Fingern.

      „Du weißt, wo sie stattfinden? Du ? Hast du eine Einladung?“

      Evie lachte laut auf.“Nein, aber die brauche ich nicht. Romilda hat gesagt, die Lykaner, die die Spiele planen, haben auch Dämonen gruppen dazu eingeladen. Die könnten mir bei meinem Problem behilflich sein.“

      „Ja, wenn du sie nicht sofort erledigst!“

      Evie starrte sie böse an. „Nein, das darf ich nicht, sagt meine Psychiaterin.“

      „Gut. Wo finden sie diesmal statt?“

      „An der Westküste von Frankreich, auf vampirischem Grund und Boden!“

      „Frankreich… das sind ja bestimmt vier Tage, bis dahin.“

      „Mal schauen.“

      Naron Handy klingelte. Blitzartig riss er das Steuer nach rechts auf den Seitenstreifen. Es war mitten in der Nacht, die Autobahn leer. Er kramte nach dem unaufhörlich kreischenden Ding, welches er aufgeregt aus der Tasche fischte. Diesen Klingelton hatte er Derek zugeordnet.

      „Was gibt’s?“

      „Die Autopsie hat nichts ergeben, außer das die Jungs beim Anblick der vermutlich schönsten Frau der Welt den Kopf verloren haben.“ Er konnte ihn förmlich durch die Leitung kichern sehen.“ Sie wurde aber gesehen.“

      „Was? Wo?“

      „An der Grenze, nahe dem Tatort. Kennst du den Hexenkreisel?“

      „Ja allerding, da war sie?“

      „Jawohl. Eine der Damen ist wohl nicht so gut auf sie zu sprechen. Wenn stimmt was gemunkelt wird, ist sie mit ihr verwand.“

      „Das kann nicht sein...“

      „Können wir ja überprüfen, wenn du magst. Aber sie soll unterwegs sein nach Frankreich.“

      „Wieso denn dahin? Das ist das Territorium der Vampire, hauptsächlich, sie mögen die atlantische Küste.“

      „Die Spiele, mein Freund, die Spiele.“

      „Wo soll ich dich abholen?“ fragte Naron

      „Du nimmst mich mit?“ zu einer Antwort kam der Dämon nicht. Derek hatte sich schon zu ihm teleportiert und lächelte ihn breitspurig an.

      Jeanine staunte nicht schlecht, als sie von Leon aus dem Wagen gezogen wurde. Sie waren auf einem Jahrmarkt. Sie wusste, da sie nicht in Abendkleidung unterwegs waren, hätte er sie nicht in einen Club oder Lokal führen können. Doch damit hatte sie nicht gerechnet.

      Er lächelte sie siegessicher an, weil er wusste, dass sie überwältigt war von dem Anblick der vielen farbenfreudigen Buden und Fahrgeschäften.

      „Du hast um Abwechslung gebeten, ma chere und die möchte ich dir gewähren.“ schnurrte er liebevoll.

      „Wirklich gebeten habe ich nicht und das weißt du auch. Aber du scheinst meine Gedanken lesen zu können.“

      „Das nicht.“ Geheimnisvoll wandte er sich seinem Fahrer zu und bedeutet ihm sich zu entfernen.

      Jeanine war eingelullt in den Duft von Popcorn und Zuckerwatte. Die Lichter warfen wackelnde Schatten auf die Besucher und verblüfft stellte sie fest, wie gemischt es hier zu ging. Je länger sie dort stand, desto mehr fiel ihr auf und schüchtern hob sie den Kopf an Leons Gesicht heran, um ihm zuzuflüstern.

      „Hier sind ja eine Menge Gestaltwandler unterwegs.“

      „Natürlich, ma chere. Dies hier ist ein bekannter Treffpunkt für Einsame.“

      „Jetzt mach dich nicht lustig über mich.“ Flüsterte sie wieder, als wenn sie keiner hören könnte.

      „Dies ist nicht meine Absicht. Du hast mir gesagt, du vermisst dein Rudel. Das tun sie hier alle. Sie treffen sich, um Spaß untereinander zu haben, da hier nicht jeder einem stabilen Rudel wie deinem angehört.“

      „Du hast dich informiert, was? Na gut, wir sind ja aus einem guten Grund hier, nehme ich an…“

      Zum ersten Mal seit Stunden lächelte sie ihn an. Diese Chance wollte sie ihm geben. Daraufhin nahm er Ihre Hand, ganz behutsam und zögerlich.

      Nach mehren Stunden hinterm Steuer hatte es Evie nicht länger ausgehalten. Für Viktoria war es Zeit gewesen zu speisen. Da dies nicht einfach an jeder Straßenecke möglich war, wie in Evies Fall, die alles essen konnte, war sie auf der Suche nach einem Metzger gewesen. Diese verkauften oft Blut an Vampire, die nicht auf der Jagd nach frischem Blut waren.

      Sie hatte auch relativ schnell einen gefunden und hatte gleich einen größeren Vorrat ergattern können. Viktoria hatte sie verstohlen auf den Rücksitz zurückgezogen, um zu essen, während Evie einen Supermarkt unsicher machte, um ihre Vorräte aufzufrischen.

      Viktoria hatte einen erschrockenen Schrei ausgestoßen, als Evie ihre Gestallt gewandelt hatte, um die Besorgungen unerkannt machen zu können. Sie war in der Lage ihre Füße auf beinahe menschliche Form zu bringen, ihre winzigen Hornansätze zu verbergen und ihre rot goldenen Haare dunkler erscheinen zu lassen. Sie wäre als Mensch ohne weiteres durchgegangen, wären da nicht diese erheblichen Unterschiede gewesen. Doch durch ihre Fähigkeit, ihre Dämonengestallt zu verbergen, war es nun auch für Viktoria ersichtlich, warum sie so unberechenbar hatte zuschlagen können.

      „Du weißt, ich töte dich, solltest du jemandem von meiner Wandlungsfähigkeit erzählen.“ hatte Evie zu ihr gesagt, bevor diese in den Laden gegangen war.

      Viktoria glaubte ihr aufs Wort, denn allein die Tatsache, dass sie ihr gestatte dies mitzuerleben, war Grund genug den Mund zu halten. Sie verstrickte sich mehr denn je in die Rolle der Mittäterin. Dessen war sie sich durchaus bewusst, denn sollte einer mitbekommen, dass sie mit ihr gemeinsame Sache machte, wäre sie eh tot.

      Nach wenigen Minuten verließ Evie das Geschäft und schlenderte zum Wagen. Viktoria musste lächeln. Dieses unscheinbare Menschenweib war ein Killer.

      „Ich habe nicht alles bekommen, was ich wollte, aber es wird gehen denke ich.“

      „Woher hast du eigentlich das Geld dafür?“ fragte Viktoria.

      „Von meiner Familie. Frag nicht …“

      „Kopfgeld?“

      „Ich sagte, frag nicht…denk dir einfach woher.“

      „Ok is ja gut…“

      Evie grinste. Sie wusste, dass sie einen Nerv traf, da Viktoria nicht mit dem einverstanden war, was sie getan hatte. Wen sie getötet hatte.

      „Ich habe aber auch etwas für dich, wenn du es möchtest?“

      Viktoria schnaubte. Auch wenn ihr das zu wieder war, irgendwoher musste Geld kommen.

      „Was denn?“

      „Da du nichts Anständiges zum anziehen hast, würde ich dir erlauben, einzukaufen, was du benötigst. Meine Sachen sind tabu!“

      Viktoria schaute beschämt an sich herab, verdammt, das Weib hatte recht, sie sah furchtbar aus.

      Blake und Philip waren erstaunt gewesen, als sie von Rainard über den Ausflug von Leon und Jeanine erfahren hatten. Ebenso hatte er die Beiden über Jeanines Wunsch nach Hause zu fliegen unterrichtet.

      Es missfiel ihnen, hören zu müssen, wie schlecht sie sich behandelt gefühlt haben musste,