Kerstin Steiner

Hollywood Hills - Sex, Laughs & Rock 'n' Roll


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      Jennifers Haut prickelte unter der Berührung seiner Hände, wie unter Zwang schaute sie zu ihm hoch und blickte in zwei funkelnde grüne Augen.

      „Hi, ich bin Tom“, sagte er schlicht und blickte ihr in die Augen.

      Jennifers Gedanken überschlugen sich.

      Die Art, wie er sie ansah, das anziehende Funkeln in seinen Augen ließen sämtliche Alarmglocken bei ihr schrillen.

      Das war genau der Typ Mann, der den Frauen das Herz brach und sich dann unbeeindruckt nach der nächsten Eroberung umsah. Von solchen Typen hatte sie sich stets ferngehalten.

      Nun allerdings rührte sie sich nicht vom Fleck, sie stand immer noch wie erstarrt und sagte kein einziges Wort.

      Ihre Blicke begegneten sich erneut und Jennifer fühlte, wie eine ihr bisher unbekannte Spannung im Raum lag – man konnte sie fast knistern hören.

      Endlich ließ er ihre Hände los und Jennifer war sich gar nicht mehr so sicher, ob sie das wirklich wollte.

      Sie bekam weiche Knie, taumelte auf ihren viel zu hohen Pumps gegen ihn und suchte instinktiv nach etwas zum Festhalten. Sie griff nach dem Nächstbesten, was ihr vor die Hände kam.

      Mit einem Ruck zog sie ein Stück weichen Stoffes an sich und schaute verdutzt auf ihre Hand, in der sie das Handtuch hielt, welches er vor wenigen Sekunden noch um die Hüften geschlungen hatte.

      Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und senkte den Blick. Doch schließlich siegte die Neugier und sie schaute vorsichtig unter den Ponyfransen hoch.

      Wie vom Donner gerührt stand Jennifer da und starrte ihn wortlos an, während er nackt, wie Gott ihn schuf, vor ihr stand und keine Anstalten machte, sich wieder zu bedecken.

      Jennifer musterte ihn verstohlen und stellte fest, dass er ziemlich gut gebaut war. Noch immer sagte sie kein Wort.

      Mit einem ziemlich anzüglichen Grinsen fragte er nach einer schier endlos scheinenden Weile: „Schaust du dir alle Männer so genau an, bevor du mit ihnen sprichst?“

      Jennifer musste trotz der angespannten Situation lachen.

      Die Lage hatte er ja noch ganz charmant gerettet.

      Sie hielt ihm das Handtuch wieder hin und sagte forsch: „Ich wollte mir den Mann, der mich fast abgeschossen hat, mal genauer ansehen und ihm etwas Nachhilfe am Ball anbieten.“

      Auf den Mund gefallen ist sie nicht, dachte er mit einem Grinsen.

      Sein Blick glitt über ihre Figur. Unter dem engen, grünen Top zeichneten sich volle Brüste ab, die perfekt in seine Hände zu passen schienen. Er stellte sich vor, wie sie wohl aussahen und konnte ein Stöhnen gerade noch unterdrücken.

      Schnell schnappte er sich das Handtuch aus ihrer Hand, schlang es um seine Hüften und drehte sich um.

      Bisher hatte er die Situation doch cool gemeistert. Okay, er war von Steven auch vorbereitet worden, wer sich offenbar hinter den vier Frauen verbarg, die ihm den Kopf so verdreht hatten, aber als sie so plötzlich in der Tür gestanden hatte, hatte auch er Mühe, den Coolen zu mimen. Aber das war er dann doch wohl zumindest seinem Ruf schuldig.

      Er schluckte.

      Da stand sie nun also in einer einzigen Person leibhaftig vor ihm. Seine Augen begannen zu glänzen. Diese Frau war eine echte Herausforderung, da war er sich ziemlich sicher. Er hatte von Freunden schon oft gehört, dass Frauen einen Mann auf den ersten Blick verzaubern und fesseln, aber bis jetzt hatte er das noch nicht am eigenen Leib erfahren. Bis jetzt!

      Er war ziemlich überwältigt von der Situation und überlegte angestrengt, wie er nun weiter reagieren sollte.

      „Ehm ja, also“, stotterte er, „ich würde den Unfall mit dem Grill gerne wiedergutmachen und dich zum Essen einladen.“

      Kaum, dass er ausgesprochen hatte, ärgerte er sich über diese einfallslose Idee, ein Treffen mit ihr zu arrangieren. Da hätte ihm doch etwas Originelleres einfallen können, um sie zu beeindrucken.

      Aber normalerweise trafen sich die Frauen sowieso alle gern mit ihm, er war noch nie gezwungen gewesen, sich Gedanken zu machen. Eigentlich reichte es immer, ihnen tief in die Augen zu sehen und ein paar Komplimente zu streuen, schon kamen sie mit. Was machte er sich hier eigentlich so viele Gedanken über diese Frau, die zudem schon wieder ihre Sprache verloren zu haben schien? Seine Ungeduld wuchs.

      Jennifers Gesicht verriet nur zu deutlich ihre Gedanken. Sie zögerte, denn sein etwas hölzerner Versuch, sie einzuladen, hatte sich in eine gefährlich verführerische und unwiderstehliche Selbstsicherheit gewandelt.

      Es kostete Jennifer einige Anstrengung, der Einladung zu widerstehen, denn wäre sie nach ihrem Gefühl gegangen, hätte sie ihm am liebsten gleich hier das Handtuch wieder weggerissen und sich genauer mit ihm bekannt gemacht.

      Sie erschrak über ihre eigenen, ihr bisher fremden Gedanken und Gefühle, die er in ihr hervorrief und entschied, dass sie erst einmal in Ruhe über die vergangenen Tage nachdenken wollte.

      „Es tut mir leid“, antwortete sie also zögerlich. „Ich kann das jetzt nicht.“ Sie drehte sich um und verließ fluchtartig den Raum.

      „Hey, warte!“ Er folgte ihr und Jennifer blieb im Flur stehen, obwohl ihr Verstand ihr das Gegenteil riet.

      Er zögerte kurz. Hatte er es wirklich nötig, einer Frau nachzulaufen? Er wollte umdrehen, als sein Blick ihrem erneut begegnete. Das Feuer in ihren Augen ließ sie noch anziehender wirken. Er schaute fasziniert auf ihren sinnlichen Mund. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle geküsst.

      Beide traten einen Schritt aufeinander zu, als in diesem Moment eine in lautem Spanisch schimpfende Juanita aus dem Nebenzimmer geschossen kam und den Zauber brach.

      Juanita stand wütend mit einem Eimer bewaffnet vor ihnen, drückte Tom einen Wischmopp in die Hand und schob ihn wild gestikulierend ins Zimmer zurück zu der Pfütze, die er auf dem Parkett hinterlassen hatte.

      Jennifer bemerkte den um Hilfe suchenden Blick nicht mehr, sondern nutzte die Situation zur Flucht und stürzte eilig den Flur entlang.

      Sie fand Julia und Steven turtelnd in der Küche.

      Beide schauten schuldbewusst auf, als sie Jennifer bemerkten.

      Nur zu deutlich konnte man von ihrem Gesicht ablesen, dass sie inzwischen auf Tom getroffen sein musste, denn ihre Wangen leuchteten hochrot und die Augen blitzten ärgerlich.

      „Ihr habt es beide gewusst, nicht wahr?“, fragte sie atemlos.

      „Naja“, kam kleinlaut die Antwort.

      „Wir haben es auch erst vorhin bemerkt“, rückte Julia mit der Wahrheit heraus. „Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte, um dich nicht zu erschrecken.“

      „Warum erschrecken?“, fragte Jennifer. „Ich habe mich noch viel mehr erschreckt, als ich ihn gerade getroffen habe.“

      „Getroffen?“, fiel Steven ihr ins Wort. „Er wollte doch duschen.“

      „Ja genau“, sagte Jennifer nur und sah auf ihre Schuhspitzen.

      Steven brach in lautes Gelächter aus. „Du willst mir sagen, dass du ihn unter der Dusche getroffen hast?“

      Er pustete vor Lachen und schlug sich auf die Schenkel. Steven stellte sich gerade seinen Freund vor, wie er splitternackt auf seine Angebetete traf.

      „Jenny, du ahnst gar nicht, wie viele Frauen davon träumen“, bekam er halb erstickt vor Lachen heraus.

      Jennifer starrte Steven erstaunt an. Waren hier jetzt alle vollkommen verrückt geworden? Was war an der Sache so irrsinnig komisch? Und warum um alles in der Welt sollten alle Frauen davon träumen, den Typen unter der Dusche zu sehen? Sie verstand überhaupt nichts mehr und schaute Julia Hilfe suchend an.

      „Julia,