Kerstin Steiner

Hollywood Hills - Sex, Laughs & Rock 'n' Roll


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hätte“, brummelte Tom vor sich hin. Er stand auf, nahm seine Jacke und war froh, als endlich der Taxifahrer klingelte.

      14. Kapitel

      Grübelnd lag er eine Stunde später allein auf seinem Bett. Lediglich seine Hunde tobten durchs Zimmer, froh darüber, dass ihr Herrchen wieder zu Hause war.

      Vor langer Zeit hatte er sich dafür entscheiden, dass Sex viel weniger anstrengend war, ohne all die schmerzhaften Verwicklungen, die hinzukamen, wenn Liebe ins Spiel kam. Er war in der Lage gewesen, seinen Verstand von den Gefühlen zu trennen und sich auf eine Sache zu konzentrieren. Das war gerade in seinem Job sehr hilfreich und ersparte ihm viele Probleme, auch wenn es einsam machte.

      Doch nun verfolgte ihn Jennifers Bild ständig und er konnte nicht leugnen, dass diese Gedanken starke Gefühle in ihm wachriefen, die ihn ziemlich beunruhigten.

      „Das sieht mir gar nicht ähnlich“, stellte er grimmig fest.

      Ständig sah er sie vor sich, ihre grünen, verführerischen Augen, ihr warmes Lächeln. Nervös zündete er sich eine Zigarette an und kraulte Sammy hinter den Ohren, der aufmerksam neben ihm saß. Da blitzte ein Gedanke in ihm auf.

      Zur gleichen Zeit lag auch Jennifer im Hotel auf dem Bett und schaute nach draußen in den Sternenhimmel. Das Durcheinander in ihrem Kopf lichtete sich nur langsam.

      Sie war froh, dass sie nun doch nicht verrückt geworden war. All die aufregenden Männer waren also tatsächlich immer ein und derselbe gewesen und ihre Gefühle hatte nur er so durcheinandergebracht. Soweit wäre die Sache ja auch ganz leicht, aber Julias Eröffnung, dass er weiß Gott kein Unbekannter war, bereitete Jennifer Probleme. Auch wenn sie sich nicht sonderlich für Prominente interessierte, waren die Geschichten über den enormen Frauenverschleiß von Mr. Blake nicht an ihr vorübergegangen. Selbst wenn von all den Berichten nur ein Drittel der Wahrheit entsprach, war der Mann nicht ohne!

      Er schien so ziemlich jede Frau so lange anzumachen, bis die nächste kam. Zugegeben, er war äußerst attraktiv und verführerisch und sie fühlte sich enorm zu ihm hingezogen, mehr als je zuvor bei einem ihrer anderen Freunde. Wenn sie an seine Berührungen dachte, prickelte ihre Haut und ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper.

      Jennifer reckte sich müde, ihre Gedanken drehten sich im Kreis und sie beschloss, erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen und morgen einen ausgiebigen Einkaufsbummel zu machen, um wieder auf andere Gedanken zu kommen. Ihre Augenlider wurden schwer und sie fiel in einen von wilden Träumen unterbrochenen Schlaf.

      Da klopfte es leise an der Zimmertür und ein großer, weißer Umschlag wurde unter der Tür durchgeschoben.

      15. Kapitel

      Jennifer schlug am nächsten Morgen nach einer unruhigen Nacht die Augen auf. Die Sonne schien durch die Vorhänge und kitzelte sie an der Nase. Sie räkelte sich wohlig unter der seidigen Decke. Heute war ein neuer Tag und sie hatte Pläne.

      Sie schlug die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte in ihre hochhackigen Hauspantoletten und kuschelte sich in den flauschigen Bademantel.

      Sie zog die Vorhänge zurück, öffnete die Türen zum Balkon und blickte nach draußen.

      Das geschäftige Treiben am Strand hatte noch nicht begonnen. Lediglich ein paar Surfer nutzten die ersten Wellen des Tages für ihre Versuche. Ein leichter Dunst lag über dem Meer.

      Jennifer atmete tief ein. Dabei zog ihr ein verführerischer Duft in die Nase: Kaffee und Croissants. Das musste sie jetzt auch sofort haben!

      Schnell ging sie ins Zimmer zurück, um beim Roomservice ein Frühstück zu bestellen.

      Dabei fiel ihr Blick auf einen großen, weißen Umschlag, der unter der Tür durchgeschoben worden war.

      Woher kam der denn? Sie hob ihn neugierig auf und drehte ihn um. Nichts – kein Absender, kein Adressat. Seltsam. Sie schnupperte am Umschlag, eine Angewohnheit, die sie schon seit der Kindheit hatte. Hmm, ein würziger Duft, der ihr seltsam bekannt vorkam, entströmte dem Papier.

      Jennifer liebte Überraschungen und diese hier würde sie sich bis zum Frühstück aufbewahren, beschloss sie.

      Kurz darauf saß sie mit einem Erdbeercroissant und einem großen Latte Macchiato im Korbstuhl auf dem Balkon.

      Der Umschlag lag noch ungeöffnet auf dem kleinen Tisch vor ihr. Sie nahm einen Schluck aus dem Becher und biss herzhaft in das Croissant. Nun konnte es losgehen.

      Sie griff nach dem Umschlag und riss ihn vorsichtig auf. Zwei Blätter fielen heraus.

      Jennifer traute ihren Augen nicht.

      Auf dem ersten Blatt klebte ein Polaroid von dem niedlichen, diebischen Hund, der am Strand ihren Donut gestohlen hatte. Der Hund hielt eine Rose im Maul und hatte die Ohren gespitzt.

      Das Bild war zu drollig, Jennifer lächelte. Unter dem Foto stand etwas geschrieben und Jenny versuchte, es zu entziffern.

      „Hallo du Menschenweibchen! Ich weiß, dass ich eigentlich nicht stehlen darf, das hat mir mein Rudelführer beigebracht. Aber dein Donut roch einfach viel zu gut, ich konnte einfach nicht anders, als ihn mitzunehmen. Kannst du mir verzeihen und lässt mich dir einen neuen Donut schenken? Meine Telefonnummer ist ... Sammy.“

      Ein riesiger Pfotenabdruck prangte darunter.

      Wie niedlich! Jennifers Herz tat einen Satz.

      Sie hangelte nach dem zweiten Blatt und wäre fast vom Stuhl gekippt.

      Das Croissant kleckerte auf ihren Bademantel.

      Mit klebrigen Fingern hielt sie einen anderen Zettel in der Hand.

      Wieder war ein Polaroid aufgeklebt.

      Jennifer prustete los.

      Das Foto war eine vollkommen verwackelte Selbstaufnahme von Tom. Ebenfalls mit der Rose zwischen den Zähnen

      „Hoffentlich hat er die Aufnahme vor der von Sammy gemacht“, schoss es Jennifer durch den Kopf.

      Auch hier folgte ein Text.

      „Hi Jennifer, kannst du mir verzeihen, dass ich dir gestern zu einer Kohledusche verholfen habe? Ich würde es gerne wieder gut machen, wenn du willst. Wenn du nicht willst, musst du Sammys Einladung annehmen. Seine Rufnummer hast du ja. Vielen Dank, Tom.“

      Darunter war ein Handabdruck!

      Jennifer lachte laut los. Das hatte er sich aber gut ausgedacht, schickt den armen Hund einfach vor. Es kribbelte ihr in den Fingern, ihn sofort anzurufen. Doch sie beschloss, ihn ruhig ein wenig zappeln zu lassen. So einfach war sie nicht zu beeindrucken.

      Warum pochte ihr Herz dann so stark und weshalb hatte sie inzwischen schon zig Mal an dem Umschlag geschnuppert? Egal! Sie sprang auf, blieb aber mit den hohen Hausschuhen am Tisch hängen.

      Der Tisch kippte um, rollte zur Seite und Jennifer hörte einen entsetzten Aufschrei.

      Sie schaute vorsichtig über die Balkonbrüstung.

      Das Paar, welches auf der Frühstücksterrasse unter ihrem Zimmer Kaffee getrunken hatte, war aufgesprungen. Ihm tropften die Reste ihres Latte Macchiato von der Glatze und seiner Frau klebten die Reste ihres Erdbeercroissants im Ausschnitt.

      Blitzschnell raste Jennifer vom Balkon ins Zimmer zurück, sauste ins Bad, duschte und stand dann wie immer ratlos vor dem Schrank.

      Sie brauchte dringend neue Kleidung und ein Paar neue Schuhe, da das andere Paar tags zuvor davongeschwommen war.

      Nachdem sie die Bügel mehrfach von links nach rechts geschoben hatte, entschied sie sich für ein enges, weißes Häkeltop aus Baumwolle mit einem tiefen Rundausschnitt. Da es wegen des Lochmusters ziemlich durchsichtig war, zog sie darüber ein weites, weißes Hemd und ließ es offen. Jetzt fehlte nur noch der leicht