Dr. Hanspeter Hemgesberg

Burnout


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sich einige wichtige biologisch aktive Substanzen ab; so die beiden „Biogenen Amine oder Gewebshormone“ Serotonin + Melatonin. Weiter noch ein weiteres Biogenes Amin, nämlich das „Tryptamin“ (Wirkstoff ähnlich dem Serotonin; wird als Neurotransmitter angesehen) und auch das „Kynurenin“ hat Bedeutung als Biogenes Amin. Auch dies hat wichtige Bedeutung: Trp ist am Stoffwechsel der Vitamine B1, B2, B6 und von Nicotinsäureamid (Vit. B3) beteiligt.

      Unter Trp-Mangel kommt es zu einem Eiweißmangel im Organismus, aber auch Magen- und Darm-Geschwüre treten dann vermehrt auf. Außerdem wichtig: bei einer Trp-Stoffwechselstörung können Krampfanfälle - wahrscheinlich infolge des dann herrschenden Serotonin-Mangels! - auftreten.

      Lebensmittel mit hohem prozentualen Anteil von Trp sind: Cashew-Nüsse, Haferflocken, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungesüßtes Kakao-Pulver, ungeschälter Reis, Hühnerei, Hühnerfleisch (Brustfilet) …

       L-Valin (Val)

      ist in seiner natürlichen L-Form eine essenzielle proteinogene alpha-Aminosäure, die in geringen Mengen in allen wichtigen Proteinen vorkommt. Die Stoffbezeichnung leitet sich ab von lat. validus für kräftig und gesund. Isoliert wurde Valin erstmals 1901 durch Hermann Emil Fischer aus dem Casein, einem Milcheiweiß. Strukturell leitet sich Valin durch Substitution des alpha-Wasserstoffatoms durch eine Aminogruppe (-NH2) von der Isovaleriansäure ab. L-Isovalin und L-Norvalin sind Konstitutions-Isomere. In der alkoholischen Gärung wird Valin durch Hefeenzyme zu Isobutanol, einem Bestandteil des Fuselöls, vergoren (Aminosäure-Gärung). Spät geerntete Weintrauben haben einen signifikant höheren Aminosäuregehalt, auch Valin-gehalt. Valin wird als Baustein zur Proteinbiosynthese benötigt, ist aber bei proteinreicher Kost oder im Falle der Mobilisierung körpereigener Proteinreserven auch zur Energiegewinnung nutzbar. Beispielsweise dient Valin, wie die beiden anderen Aminosäuren mit verzweigter Kohlenstoffkette Leucin und Isoleucin, der Ernährung des Muskels. Das spielt eine Rolle bei längerer Anstrengung oder in Hungerphasen, wenn der Körper auf eigene Reserven zurückgreifen muss. Der Abbau von Valin liefert Propionyl-CoA, das nach Umsetzung zu Succinyl-CoA zur Auffüllung des Citratzyklus beiträgt.

      Die Einschätzungen des Tagesbedarfs für gesunde Erwachsene reichen, je nach verwendeter Methode, von 10 bis 29 mg Valin pro Kilogramm Körpergewicht.

      Einen höheren Gehalt an Val findet man in folgenden Lebensmitteln: Hühnerei, frische Kuhmilch (Vollmilch), ungeschälter Reis, roher Lachs, Hühner- & Rindfleisch, Walnüssen, Mais- und Weizen-Vollkornmehl …

      Nunmehr zu den „semi-essenziellen Aminosäuren“, d.h. diese sind essenziell für Kinder & Heranwachsende und für Erwachsene nicht-essenziell.

       L-Arginin

      ist eine proteinogene alpha-Aminosäure. Für den Menschen ist sie semi- bzw. halb-essenziell. Der Name leitet sich vom lat. Wort argentum (Silber) ab, da die Aminosäure zuerst als Silber-Salz isoliert werden konnte. Diese AS hat den höchsten Masseanteil an Stickstoff von allen proteinogenen Aminosäuren. Bei Arg handelt es sich um eine essenzielle Aminosäure für Kinder und Heranwachsende und um eine nicht-essenzielle AS bei Erwachsenen. Arg ist beteiligt an der Synthese von Harnstoff. Arg hat wichtige Schutzfunktion gegen Alterungsprozesse und bei Demenzerkrankungen und Hirnabbau; zugleich ist Arg wichtiger ‚Neurotransmitter‘ im peripheren Nervensystem. Arg ist eine der wichtigsten AS für das Immunsystem - bes. pos. Einwirkung auf die ‚zelluläre = zell-vermittelte Immunabwehr’ (durch Vergrößerung der Thymusdrüse, Verstärkung der Kapazität der Killerzellen = NK-Zellen, Anregung der Ausschüttung der Interleukine 1+2 [Il-1- Il-2] + Verzögerung von Tumorwachstum). Arg wirkt zytotoxisch, antimikrobiell und regt die Funktion der neutrophilen Granulozyten an. L-Arginin ist eine Quelle energiereicher Stickstoff-Phosphat-Verbindungen in Organismen und ist an zahlreichen biologischen Funktionen beteiligt. Arg ist ein Metabolit des Harnstoffzyklus, in dem der Ammoniak, der beim Abbau von Stickstoffverbindungen (z. B. Aminosäuren) entsteht, in Harnstoff umgewandelt wird. Arg ist die alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO), einem der kleinsten Botenstoffe im menschlichen Körper. Durch Stickstoffmonoxid-Synthase entsteht aus Arg, der Endothelium-Derived Relaxing Factor (EDRF), der als NO identifiziert wurde. EDRF führt physiologisch zu einer Gefäßerweiterung, indem das NO in die Muskelschicht der Gefäße diffundiert. Aufgrund der gefäßerweiternden Funktion findet Arg im Bodybuilding als sogen. „Pump-Supplement“ Anwendung. Weiterhin führt das NO zur Hemmung der Thrombozyten-Aggregation und -Adhäsion. Dadurch wird die Bereitschaft für thrombotische Veränderungen sowie Gefäßplaque-Abbrüche herabgesetzt. Bei zusätzlicher Gabe wird eine verbesserte zelluläre Immunantwort, eine Abnahme verletzungsbedingter Funktionsstörungen der T-Zellen und eine verstärkte Phagozytose () beobachtet. L-Arginin ist weit verbreitet. Es findet sich in fast allen Eiweißen und in freier Form in vielen Pflanzen, beispielsweise Buchweizen, Kürbisgewächsen und Nadelhölzern. L-Arginin kommt in fast allen Proteinen vor.

       L-Histidin