Teste
Anschließend an die Erhebung der Anamnese sollten die nachfolgenden Teste/Fragebogen gemeinsam mit dem Patienten ausgewertet und besprochen werden. (Anmerkung: die Teste kann der Patient in einer stillen Ecke des Wartezimmers schon vor der Anamnese ausfüllen oder auch zuhause).
Immer lasse ich folgende Teste ausfüllen:
WHO-Fragebogen zum Wohlbefinden [Well-Being-Self-Test]
Fragebogen „Wie gefährdet bin ich für Burnout?“
Depressions-Test nach Ivan Goldberg
Depressions-Screening-Bogen
(mit erweiterten Fragen zum „Sisi-Typ“ nach Prof. Hans-Ulrich Wittchen)
Stress-Index-Fragebogen
Fatigue-Severity-Scale (FSS)
Epworth-Schläfrigkeits-Skala (EES)
Selbsttest „So belastbar sind Sie”
Anmerkung:
Die Mehrheit dieser Teste hat sicherlich der untersuchende Psychiater/Arzt für Psychosomatische Medizin; ansonsten sind diese Test zu finden im Internet zum Downloaden.
Mein Rat:
Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeiten.
Zu- und eingestanden:
Eine recht aufwändige Angelegenheit, aber eine, die sich für den Kranken, bes. jenen, der schon mehr als eine kurze Zeitlang an und unter diesen Beschwerden leidet, allemal lohnt und auszahlt! Außerdem können auf diese Weise vielmals unnötige Doppel- und Mehrfach-Untersuchungen eingespart werden.
Das ist einerseits für den Patienten, der ja ehe hin schon unter Dauerstress leidet, eine Belastungsminderung und andererseits auch eine Kosteneinsparung.
III. Körperlicher Status
Hier reicht eine kurze und knappe Feststellung:
Es hat eine körperliche Untersuchung stattzufinden und zwar „vom Kopf bis zu den Zehenspitzen“! Durch den Therapeuten selbst und am unbekleideten Patienten und unter Einsatz aller Sinne des Untersuchers. Selbstverständlich ist die zugehörige detaillierte Befund-Dokumentation! (sollte es zumindest sein)
Nicht mehr, aber auch nie weniger!
IV. neurologische Untersuchung
Die „Gewichtung“ liegt dabei auf ‚orientierend‘, so z.B. als Erst-Untersuchung durch den Hausarzt oder einen hausärztlich tätigen Internisten.
Dazu braucht’s kein umfangreiches Equipment; als Hilfsmittel reichen dazu hinlänglich: die eigenen Hände und Sinne des Untersuchers, dazu eine Stimmgabel, einen Reflexhammer, einen Wattebausch, einen Holzspatel, eine Stopfnadel und allenfalls noch zur Prüfung der Thermästhesie (= Warm-/Kalt-Empfinden) einen sogen. „Thermästhesie-Tool“.
Eigentlich Standard-Ausstattung einer Praxis.
Enthalten/umfassen sollte der Neuro-Status:
Prüfung der Hirnnerven
Prüfung der Muskeleigenreflexe (MER)
Prüfung auf Koordination und Gleichgewicht
Prüfung von Kraftgrad, Oberflächen- und Tiefensensibilität, Thermästhesie, Reizdiskrimination
Prüfung von Schmerzgraden (SG auf der Visuellen Analog Skala), auch an Trigger-/Pain-Points
Prüfung des Lagesinns
[weitere Untersuchungen unter „Testverfahren“ unten]
Auch hier selbstverständlich die Befunddokumentation.
Finden sich hierbei keine auffälligen (pathologischen) Befunde, dann besteht (zumindest vorerst) keine Notwendigkeit, den Patienten umgehend zur weitergehenden Untersuchung einem Neurologen zuzuweisen.
V. psychische/psychosomatische und neuro-mentale Exploration
Bleiben noch die psychische/psychiatrische und neuro-mentale Untersuchung.
Auch hier liegt die Betonung zuerst einmal auf einer ‚orientierenden‘ und ‚informierenden‘ Untersuchung bzw. Exploration.
Dazu braucht’s nur sehr wenig an Ausstattung. Hauptwerkzeug der psychiatrischen Untersuchung sind Wissen und Erfahrung des Arztes.
Psychiatrische Erkrankungen spielen sich im Gefühl und im Erleben des Patienten ab. Grundvoraussetzung ist eine Vertrauensbasis.
Hilfsmittel der psychiatrischen Untersuchung sind Test- psychologische Untersuchungen. Sie geben Auskunft über die Selbstbeurteilung des Patienten oder zeigen in Unterskalen Näherungswerte an bestimmte Krankheitsgruppen an. Zuletzt geben Intelligenz- und kognitive Teste einen Überblick über die geistige Leistungsfähigkeit eines Patienten bei z.B. hirnorganischen Veränderungen. Mit einigen wenigen Testen bzw. Explorations-Modulen kann auch der entsprechend versierte Hausarzt sich einen vorerst ausreichend sicheren und informativen Überblick einmal über die seelische/psychische und dann über die geistige/neuromentale/ kognitive Gesamtverfassung des Patienten verschaffen. Wichtig sind dabei Teste zur Differenzierung gegenüber Depressionen, demenziellen Syndromen und/oder auffälligen kognitiven Defiziten. Bewährt hat sich folgende Vorgehensweise:
Explorierendes Gespräch
Testverfahren (vgl. separat nächster Punkt)
Meine langjährige Erfahrung hat sich immer wieder bestätigt, dass es mehr als hilfreich ist - auch und besonders in der Zusammenarbeit der einzelnen Fachärzte –, wenn sich der Hausarzt (insbesondere wegen seiner „Vertrauensstellung“ zum Patienten und seiner zumeist vieljährigen Behandlung/Betreuung des Kranken und der Kenntnisse von dessen Umfeld) zuerst ein „Gesamtbild“ vom Zustand seines Patienten und zwar von seinen drei Ebenen macht!
Was nun aber die Stabilisierung der seelischen (psychischen) Verfassung des Kranken angeht, so sollte stets und möglichst sogleich eine Zuweisung zu einem Psychiater/Facharzt für Psychosomatische Medizin/Psychologen unter ggfls. Einbezug eines Psychotherapeuten durch den Hausarzt erfolgen; zumindest in einem Burnout-Stadium ab 5 bzw. 6!
Die „Teste und Explorations-Module“.
Ich selbst gehe dabei (natürlich individuell selektiv, wobei speziell-spezifische Persönlichkeits-Teste „Angelegenheit“ eines Psychiaters/Psychologen sind) wie folgt vor:
Psychische - vegetative Basis-Testung - Vegetative Funktions-Diagnostik
[z.B. Minor-Test oder Ninhydrin-Test (Schweißsekretionstest) - Ableitung der vegetativ vermittelten Oberflächenpotenziale - Orthostase-Test (‚Schellong-Test‘) * „Stress-Index“ (s.v.) - 1 Messverfahren der Regulationsmedizinischen Diagnostik (Akupunktur der TCM, EAV = Elektro-Akupunktur nach Voll, Verfahren der Bioresonanz (s.v.)]
Farben-Formen-Test nach Prof. Dr. Max Lüscher
[mit entsprechender Software und Auswertung]
Wartegg-Zeichentest [WZT]
[= psycholog. Persönlichkeitstest]
Fragenbogentest nach Hans Jürgen Eysenck
[„Das Zwei-Dimensionale Model nach Eysenck“ = Fragebogentest zur Abklärung einer Abhängigkeit zwischen einem Verhaltensmuster und dem Persönlichkeitsprofil des Probanden]
Raven-Test (Raven’s Matritzen-Tests)
[nach John C. Raven - es handelt sich dabei um „Persönlichkeits-Tests“ - dabei ist der Proband in jedem der Tests („Matritze“) gehalten, das jeweils fehlende Segment zu ergänzen - 3 Tests: a) Standard Progressive Matrices, b) Colored