Uwe Plesotzky

Kleine Gedanken zur Welt


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vorliegen würden.

      Leider gab es dabei aber ein kleines Verständigungsproblem, und so erzählte dieser Herr, wenn man ihn denn so nennen wollte, denn nach seiner Art zu reden und seiner Ausdrucksweise war er wohl alles andere als ein feiner Herr, immer wieder genau dasselbe. Es war ganz genauso, als wenn man ein Endlosband laufen ließ. Er fing immer wieder mit denselben Argumenten an. Und so blieb der armen Dame hinter dem Tresen nichts anderes übrig, als freundlich zu lächeln, und ihm immer wieder aufs Neue alles zu erklären. Wahrscheinlich hatte sie die Hoffnung darauf, dass er es irgendwann tatsächlich verstehen würde schon komplett aufgegeben. Für diese arme Frau musste es ganz genauso sein, wie wenn man sich vor einen Baum stellt, und versucht ihn dazu zu überreden aus dem Weg zu gehen. Aber dieser seltsame Herr, ich schreibe hier einfach mal seltsam, den ich will wirklich nicht dumm schreiben, wollte dies partout nicht einsehen. Allmählich wurde ich selber auch ein wenig ungeduldig, denn schließlich verbrannten meine Kartoffeln ganz allmählich, während ich hier stand und dieser vollkommen sinnlosen Unterhaltung lauschen musste. Schon überlegte ich, ob ich den Herrn nicht auch ansprechen sollte, um ihm dann begreiflich zu machen, dass er hier nur alles aufhält mit seiner wirklich sinnlosen Diskussion, und im Endeffekt seinen Wagen doch nicht ohne diese fehlenden Unterlagen zulassen kann.

      Tatsächlich aber stand ich etwa fünfzehn Minuten lang hinter diesem Herrn und sprach nichts, und hoffte inständig, dass er irgendwann fertig war, mit seiner vollkommen überflüssigen und extrem langweiligen Diskussionsrunde.

      Damit ich nicht wie ein HB-Männchen unter die Decke hüpfte, stellte ich mir diesen Herrn als einen Schauspieler in einem grotesken Film vor. Er wäre tatsächlich ein idealer Schauspieler für die Rolle des Neurotikers. Dieser Gedanke hielt mich dann letztendlich auch davon ab, mich in dieses mittlerweile wirklich alberne Gespräch einzumischen. Am Ende zog der Herr dann doch ab ohne seinen Wagen zulassen zu können. Natürlich könnte er schon seit fünfzehn Minuten unterwegs sein, um die fehlenden Unterlagen zu besorgen, aber er wollte ja lieber hier herumstehen und diskutieren.

      Alles in allem würde mir nur eine einzige wirklich praktische Lösung für diese Schalter-Probleme einfallen. Man müsste eben drei verschiedene Schalter einrichten.

      Der erste Schalter wäre für die ganz normalen Kunden, sprich einfache Kunden, welche ihre Unterlagen dabei haben und auch genau wissen was sie erledigen wollen.

      Der zweite Schalter wäre für die etwas schwierigen Kunden, sprich Fälle, die nicht ganz so einfach zu lösen wären. Also jene Kunden, die sich nicht ganz sicher sind, ob sie nun ihren Wagen zulassen möchten, oder nicht doch lieber einen neuen Ausweis beantragen wollen.

      Und schließlich der dritte Schalter. Dieser wäre für die ganz harten Fälle. Also jene hoffnungslosen Kunden, die auch nach dem zehnten Mal nicht verstehen, dass man gewisse Unterlagen nun mal braucht, um einen Wagen zuzulassen. Die hartnäckig davon überzeugt sind, dass es ausreicht, wenn man seinen eigenen Namen kennt, und eine weitere Person dies ja bezeugen kann, um so ein Fahrzeug zuzulassen.

      Leider wird sich dieser Vorschlag so in der Praxis wohl nicht umsetzen lassen. Denn woher sollten die Kunden für den dritten Schalter wissen, dass sie sich nicht an den ersten beiden Schaltern anstellen dürfen. Aber immerhin hatte ich durch diesen Herrn Seltsam so viel Zeit bekommen, dass ich in aller Ruhe diesem Blog schreiben konnte.

      Letztlich wäre das Leben wohl auch sehr langweilig, wenn man nicht immer wieder solche merkwürdigen Personen treffen würde, und miterleben müsste, wie solche hoffnungslosen Fälle der Menschheit den letzten Nerv rauben können.

      Die Unverbesserlichen

      Ich fahre schon seit bereits über zwanzig Jahren Auto, natürlich nicht am Stück, denn dann wäre ich wohl sehr müde, und habe dabei auch schon allerhand Unfälle gesehen. Bedingt dadurch, dass ich früher lange Jahre selbst als Kraftfahrer unterwegs war, bin ich eigentlich recht routiniert, wenn ich zu einem Unfall komme, aber manchmal verschlägt es auch mir einfach nur die Sprache.

      Es war etwa halb ein Uhr nachts, als ich schon von weitem auf der Autobahn das Blaulicht im Rückspiegel sah. Da die rechte Spur von Lastwagen fast komplett belegt wurde, beschloss ich auf die linke Spur zu fahren. Die Autobahn hat an dieser Stelle nur zwei Spuren, sodass es eigentlich eindeutig sein sollte, wo die Rettungsgasse freizuhalten ist. Jedenfalls für die Fahrer, welche auch tatsächlich in einer Fahrschule gewesen sind.

      Der belgische Mercedes, der kurz vorher an mir vorbeigedonnert war, musste wohl ein wenig heftiger bremsen. Ich verstand dies nicht gleich, denn wenn es draußen dunkel ist, sieht man ein Blaulicht schon sehr viel früher als es tagsüber der Fall wäre.

      Die Lkws fuhren schon auf dem Standstreifen, und die Fahrzeuge auf der linken Spur fuhren möglichst dicht an die Mittelleitplanke heran, sodass der Rettungsdienst eine Gasse hatte, um durchzukommen. Der Mercedes-Bus aus Belgien sah dies allerdings scheinbar ganz anders. Er befand sich genau auf der Rettungsgasse und dachte wahrscheinlich, so könnte er schneller vorankommen. Vielleicht hatte er ja auch gedacht, diese Gasse würde von den vielen netten Autofahrern freigemacht, damit er nicht auch im Stau warten müsste, sondern einfach nur durchfahren könnte?

      Von hinten hörte man schon die Sirenen der Feuerwehr, und ich hatte den schrecklichen Verdacht, dass jemand aus einem Autowrack herausgeschnitten werden müsste. Direkt vor mir befand sich ein Lastwagen auf der linken Spur, warum auch immer dieser Links stand, denn eigentlich durfte er dort überhaupt nicht sein. In Voraussicht auf das, was jetzt sicher passieren würde, hatte ich extra einen großen Abstand zum Vordermann gelassen, da mir der Mercedes schon vorher aufgefallen war. Dieser versuchte nun krampfhaft auf die linke Spur zu fahren, da er dies aber so ungeschickt anging, schaffte er es ganz alleine, die Rettungsgasse sowie die linke Spur komplett zu blockieren. Offenbar kannte er nur die Bedienung des Gaspedals, hatte aber davon wie die Lenkung funktioniert überhaupt keine Ahnung. Die Feuerwehr musste sich mit sehr langsamer Geschwindigkeit an diesem Mercedes-Bus vorbei-zwängen, der mittlerweile bis auf wenige Zentimeter an das Heck des Lkws vor mir herangefahren war. Glücklicherweise schien der Unfall aber nicht allzu schlimm zu sein, und so ging es schon nach wenigen Minuten wieder weiter. Kaum dass der Mercedes direkt an der Unfallstelle war, fuhr er extrem langsam, denn er musste ja schließlich noch die ganze Zeit über darauf achten, ob nicht vielleicht doch ein Verletzter auf der Straße liegt oder ob man Blut sehen konnte. Dass jährlich Hunderte von Unfällen passieren, nur weil Gaffer unterwegs sind, wundert einen in solchen Augenblicken gar nicht mehr. Vielleicht sollte die Polizei ja Fotos vom Unfallort machen, und an eben solche Autofahrer verteilen, damit sie nicht noch mehr Unfälle verursachen, wenn sie versuchen, alles genau zu sehen und dabei fast an der Unfallstelle anhalten!

      Ich überholte den Mercedes Bus, und fuhr mit den erlaubten 100 Km/ h die Autobahn weiter. Aber ich war keine zwei Kilometer weiter gefahren, als dieser Mercedes-Bus mich wieder mit einem Affenzahn überholte, so wie er es schon einmal vor dem Unfall getan hatte. Nun kann man die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs nur sehr schwer einschätzen, aber bei diesem Fahrzeug war ich ganz sicher, dass er vorsichtig geschätzt, mindestens 40 bis 60 km/ h zu schnell fuhr.

      Ich konnte nur traurig den Kopf schütteln, darüber dass jemand so dumm sein konnte, einen schlimmen Unfall auf der Autobahn zu sehen, vor dem Stauende zu schnell unterwegs war, fast selbst einen Auffahrunfall verursachte, die Rettungsgasse blockierte, den Verkehr an der Unfallstelle fast zum Erliegen gebracht hatte, nur weil er nach Toten Ausschau halten musste, und anschließend weiter raste ohne Sinn und Verstand!

       Es sind diese Autofahrer, die unverbesserlich sind, und die die schweren Unfälle verursachen, bei denen die Straßen oftmals stundenlang gesperrt werden müssen. Leider ziehen sie immer auch unschuldige Menschen mit in den Tod!

      Wie aus Schrott Geld wird

      Jeder der sich schon einmal einen Gebrauchtwagen kaufen wollte, weiß um die Tatsache, dass es nicht allzu viele wirklich ehrliche Gebrauchtwagenverkäufer bei uns gibt.

      Man fährt teilweise sehr viele Kilometer, um